Neue Wohnungen und Geschäfte: Großes Bauvorhaben in Rödinghausen ist geplatzt

Rödinghausen. Seniorenwohnungen sowie Wohn- und Geschäftshäuser sollten im Baugebiet Hof Rexmann in Schwenningdorf entstehen. Doch das Bauvorhaben, dessen Pläne in den vergangenen Jahren von der Verwaltung und den politischen Gremien bearbeitet wurden und die in Teilen der Öffentlichkeit auf Kritik stieß, ist nun offiziell gescheitert. Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Liegenschaften und Infrastruktur stimmte am Donnerstagabend dafür, das Verfahren einzustellen. Das Bauprojekt, das von Investoren angeregt wurde, stand schon länger auf der Kippe. Das bestätigte Bürgermeister Siegfried Lux bereits im Mai gegenüber dieser Zeitung &bdquo;Die Planungen für den Hof Rexmann ruhen zurzeit, da die Bebauung des nördlichen Teils des Geländes natürlich unmittelbar mit dem gesamten Bauvorhaben südlich der Bünder Straße zusammenhängt“, erklärte Lux. Probleme nach Geruchsprüfung Dem Vernehmen nach hängt das Ganze mit einer Geruchsprüfung zusammen, die erfolgt war und Schwierigkeiten für das Projekt hervorbrachte. Dazu sagte Siegfried Lux: &bdquo;Bei der Geruchsprüfung ging es um einen Schweinestall in der Nähe des geplanten Baugebiets. Gegebenenfalls könnte so etwas Einfluss auf die Planungen haben.“ Die ursprünglichen Planungen sahen für das Plangebiet, welches bisher eine ehemalige landwirtschaftliche Wohnfläche war, zum überwiegenden Teil eine moderne dörfliche Wohn- und Geschäftsbebauung vor. &bdquo;Die Investoren hatten konkrete Bauabsichten“, sagte Daniel Scholz, Leiter des Geschäftsbereichs Bauen, Planen, Umwelt, technische Dienste bei der Gemeinde Rödinghausen, am Donnerstagabend im Ausschuss. Investoren springen ab Während der Planungen des Bauvorhabens wurden unter anderem auch die Geruchsemissionen angrenzender Gebiete untersucht. &bdquo;Hier befinden sich Hofstellen, die seit vielen Jahren keine Tierhaltung mehr betreiben, aber theoretisch die Möglichkeit hätten, diese wieder aufzunehmen“, sagte Scholz. Als das Geruchsgutachten bekannt wurde, habe man Gespräche mit dem Kreis Herford, mit Anliegern und Investoren geführt. Die Abstimmungsgespräche zwischen allen Beteiligten hätten jedoch nicht zum Erfolg geführt. &bdquo;Die Investoren erklärten daraufhin, dass sie das Projekt nicht weiter verfolgen“, sagte Scholz. Thomas Lübeck von der CDU wies darauf hin, dass seine Fraktion bereits im Vorfeld Bedenken geäußert hätte. Die Hauptkritik: Entgegen der üblichen politischen und verwaltungstechnischen Vorgehensweise sei nur mit einigen Investoren alleine gesprochen, verkauft und geplant worden. Im Juni 2021 hatten die Christdemokraten zudem gefordert, die alte Planung formell aufzugeben und ein städtebauliches Konzept für Schwenningdorf mit den Bürgern zu erarbeiten. Mit dem Aus des Projekts sieht man sich bestätigt. &bdquo;Daraus sollte man klug werden, dass man die Anlieger früh mit in das Verfahren nimmt. An dieser Stelle gibt es Verbesserungsbedarf“, sagte Lübeck. SPD-Politikerin bedauert das Aus Karin Menke, die Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten, sieht ebenfalls keinen Sinn mehr darin, die Planungen für das Bauvorhaben weiter voranzutreiben. Sie stimmte aber mit einem weinenden Auge für die Einstellung. &bdquo;Ich finde es nach wie vor aber sehr schade, dass das Konzept nicht umgesetzt werden kann“, sagte Menke. Das Projekt sei für die Gemeinde ein gutes Projekt gewesen. &bdquo;Wir hätten Menschen dort wieder ansiedeln können. Es gibt nach wie vor Personen, die in Rödinghausen leben und bauen möchten“, sagte die SPD-Politikerin. Ob eine Beteiligung der Bürger an dem Projekt in ausreichender Form damals stattgefunden habe, könne sie nicht beurteilen. &bdquo;Wenn es eine Beteiligung gibt, wird es immer Menschen geben, die etwas einzuwenden haben. Egal um welches Projekt es sich handelt, es wird immer Probleme geben“, sagte Menke. Einstimmig stimmte der Ausschuss am Donnerstag für die Einstellung des Bebauungsplans. Eine Rückfrage gab es zudem zu den Kosten, die die Planungen verursacht haben. Die konkrete Summe war der Verwaltung in der Ausschusssitzung am Donnerstag nicht bekannt. Die Kosten sollen ermittelt und den Ratsmitgliedern in einer kommenden Sitzung mitgeteilt werden. Die im Rahmen des Bauvorhabens erstellten Gutachten – zum Beispiel Schall- und Geruchsgutachten – können jedoch für weitere Planungen innerhalb der Gemeinde künftig genutzt werden.

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