Ungebetener Untermieter: Was kann man gegen Marder tun?

Rödinghausen. Familie Röper hat einen ungebetenen Untermieter. Vielleicht auch mehrere. Nach vielen Geräuschen beobachtete Michael Röper Ende 2020 den Störenfried das erste Mal: Denn plötzlich lief ein Marder vor seinen Augen über das Dach. Dann sahen er, Annemarie Röper und die beiden Kinder Juna und Max den Marder lange nicht mehr. Immer wieder stellten sie sich die Frage: Ist er wohl noch da? Am 29. Juni postete Annemarie dann ein Bild von einem Marder, der über die Regenrinne auf sie herunter schaut, in der Facebook-Gruppe &bdquo;Wir in Bünde". &bdquo;Wie man sieht, benötigen wir Hilfe" schreibt sie dazu – der Marder war wohl die ganze Zeit über da. Helfen Radio, Duftstoffe und Hundehaare? Im Garten von Annemarie Röper und ihrer Familie waren schon viele Tiere zu Besuch. &bdquo;Wir hatten schon Rehe im Garten und regelmäßig Igel", sagt sie. Seit 2016 wohnt sie mit ihrem Mann und den beiden Kindern in Bruchmühlen. Marder hätten sie aber, zum Glück, noch nie gehabt. Da sie das Tier, beziehungsweise die Tiere, vom Dachboden aus nicht sehen können, gehen sie davon aus, dass sich jetzt aber ein Nest in der Dämmung befindet. &bdquo;Eigentlich ist der Spitzboden auch mit Paratex stark gedämmt. Das wäre schon was, wenn die Tiere da durchkommen würden", sagt Michael Röper. Trotzdem will die Familie den Untermieter wieder loswerden. Doch was kann man da machen? Die Röpers wissen schon: Gejagt werden dürfen die Tiere momentan nicht, denn im April bekommen sie ihre Jungtiere. Tipps, um die Marder trotzdem zu vertreiben, haben sie schon versucht umzusetzen. &bdquo;Wir haben ein Radio hingestellt, dass sie stören soll. Dann haben wir noch so einen Duftstoff hingestellt und Hundehaare in der Nähe aufgehängt", sagt Annemarie Röper. Der nächste Schritt: Kontakt mit der Kreisjägerschaft Herford aufnehmen. In jedem Hegering gibt es nämlich einen Marderbeauftragten, der in solchen Fällen helfen kann. Das hat auch einen speziellen Grund, sagt Karlheinz Dammeyer von der Kreisjägerschaft. Denn das Bejagen von Mardern in befriedeten Bezirken wie Siedlungen, bedarf einer Sondergenehmigung, die jeder der Maderbeauftragten hat. Sie dürfen auch in der Schonzeit die Jagd mit einer Lebendfalle durchführen. &bdquo;Totfallen sind da auch verboten. Wenn man Glück hat, bekommt man sie mit der Lebendfalle zu fassen", sagt er. Sonst bleibe nur das Vergrämen. Auch er greift Maßnahmen, die Familie Röper schon ausprobiert hat, wie Radiorauschen, Hundehaare, Marderspray und andere Duftstoffe auf. Aber: &bdquo;Da gewöhnen die Marder sich sehr schnell dran", sagt er. Das gelte auch für spezielle Geräte, die hochfrequente Töne erzeugen. Das Haus mardersicher machen Laut Karlheinz Dammeyer sei es wichtig, Häuser, Wohnungen und andere mögliche Unterschlüpfe vor Mardern zu sichern. Man könne zum Beispiel verhindern, dass Marder überhaupt aufs Dach kommen. &bdquo;Gibt es Kletterhilfen wie Bäume, die nah am Haus stehen oder Äste, die hinüberragen? Dann sollten die Äste geschnitten und Bäume eventuell sogar mit Metallverkleidungen versehen werden. An denen finden die Tiere keinen Halt", so Dammeyer. Rankhilfen sollten so angebracht werden, dass sie von den Mardern nicht genutzt werden können. Gute Kletterhilfen seien auch Klinkerwerke mit tiefen Fugen. Fragen sollte man sich auch, ob das Dach überall dicht ist. &bdquo;Schon ein Loch von fünf Zentimetern Durchmesser reicht Mardern." Zudem werden Marder oft durch offene Komposthaufen, Futternäpfe für Haustiere und Kaminholzstapel angelockt. Ob ein Marder noch da ist, könne man laut Karlheinz Dammeyer unter anderem mit einem Ei-Test prüfen. &bdquo;Man legt mit einem Handschuh ein weißes, rohes Ei in die Nähe der vermuteten Neststelle. Drei- bis viermal sollte man das wiederholen. Verschwindet das Ei jedes Mal, kann man sicher sein, dass der Marder dort ist." In dem Fall sollte dann der Anruf bei den Profis von der Kreisjägerschaft gemacht werden, so Dammeyer. Erreichbar sind die über Tel. (05221) 599231. Weitere Informationen zum Umgang mit Mardern gibt es beim Landesjagdverband NRW unter www.ljv-nrw.de.

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