Rödinghausen

Gründer von Häcker-Küchen wird Ehrenbürger in Rödinghausen

Rödinghausen vergibt diese Ehrung zum ersten Mal in der Geschichte der Gemeinde an Horst Finkemeier für "herausragendes, umfangreiches Engagement und allen Bereichen".

Neben einer Urkunde zur Ehrenbürgerschaft überreichte Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeyer eine Glasstatue mit einer 3-D-Darstellung des Rödinghauser Wahrzeichens Nonnenstein an Horst Finkemeier. | © Gemeinde Rödinghausen

12.03.2020 | 12.03.2020, 13:38

Rödinghausen. In einer bewegenden Feierstunde ist Horst Finkemeier, der Seniorchef und Gründer des weltweit operierenden Küchenherstellers Häcker Küchen, zum Ehrenbürger der Gemeinde Rödinghausen ernannt worden. Horst Finkemeier hat mit der Ernennung zum Ehrenbürger nicht nur die höchste Ehrung der Gemeinde erhalten, sondern ist auch der erste Träger dieses Titels.

Die Entscheidung, die Würdigung zu vergeben, wurde bereits Ende 2019 durch den Gemeinderat getroffen. Bei der feierlichen offiziellen Verleihung betonte Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeyer das "herausragende, umfangreiche Engagement Horst Finkemeiers in allen Bereichen", wie es in einer Mitteilung aus dem Rathaus heißt.

Als größter Arbeitgeber der Gemeinde stellt Häcker Küchen "zahlreiche sichere Arbeits- und Ausbildungsplätze für die Einwohner Rödinghausens und aus dem Umkreis", so die Gemeinde in ihrer Mitteilung. 1898 gründete Hermann Häcker seine Schreinerei. „Fritz Häcker hat das Unternehmen später als Bau- und Möbeltischlerei weitergeführt, und als ich 1963 seine Tochter Renate Häcker heiratete, bin ich mit in die Firma eingestiegen", erinnert sich Horst Finkemeier.

Im Mai 1965 startete der Unternehmer mit der Küchenmöbelfertigung und damit begann die Erfolgsgeschichte von Häcker Küchen. „Mein Leitspruch und meine Firmengrundsätze waren Disziplin, Offenheit, Ehrlichkeit, Berechenbarkeit, Geradlinigkeit, und Zuverlässigkeit", sagt der Firmengründer.

Unternehmen beschäftigt fast 1.800 Mitarbeiter

Die Firma Häcker Küchen wuchs, entwickelte sich und bekam ein eigenes Logo als Markenzeichen. 1971 startete der Bau des eigenen Werks an der Rüschener Straße. Die jüngsten Baumaßnahmen waren das Verwaltungs-, Ausstellungs- und Schulungsgebäude in 2017 und das Kochhaus in 2019.

Mittlerweile ist das inhabergeführte Familienunternehmen der drittgrößte Küchenmöbelhersteller Deutschlands. Auf einer Produktionsfläche von 120.000 Quadratmetern erwirtschafteten mehr als 1.760 Mitarbeiter im Jahr 2019 einen Umsatz von 616 Millionen Euro. Rund 1.000 Küchen verlassen täglich das Werk und werden, bei einem Exportanteil von rund 39 Prozent, in mehr als 60 Länder geliefert. In seiner Eigenschaft als Firmeninhaber seien vor allem die gelebten Firmengrundsätze bemerkenswert, so Bürgermeister Vortmeyer.

Die Unternehmens- und Führungskultur mache sich unter anderem an fairer Bezahlung, guten Aufstiegschancen und in einer umfangreichen Gesundheits- und Sozialpolitik bemerkbar. Außerdem liegen Horst Finkemeier Umweltschutz und Nachhaltigkeit am Herzen. „Ein deutliches Bekenntnis von Horst Finkemeier zur Heimat und die feste Verwurzelung in Rödinghausen zeigt sich auch an der Wahl des Familienwohnsitzes in unserer wunderschönen Gemeinde und vor allem in seinem weitreichenden sozialen Engagement", sagt Ernst-Wilhelm Vortmeyer.

Vor allem im Sportbereich verdankt Rödinghausen Finkemeiers Einsatz viel. „In den 90er Jahren war ich im Vorstand des Rödinghauser Tennis Clubs, und wir waren im Jugend- und Erwachsenenbereich mehr als zehn Jahre der erfolgreichste Verein im Kreis Herford", sagt Horst Finkemeier. „Der Zuschauerandrang war so groß, dass wir eine Tribüne gebaut haben."

1992/1993 baute Finkemeier den Wiehenpark mit Tennishalle, Restaurant und Fitness- und Gesundheitsangeboten. Danach noch vier Außenplätze, weil die vorhandenen Vereinsplätze nicht mehr ausreichten, um das Training zu gewährleisten. Der Wiehenpark bedeutet für die Rödinghauser bis heute einen großen Gewinn und machte außerdem das Gütesiegel „Luftkurort" für die Gemeinde erst möglich.

Einsatz für den SV Rödinghausen

Besonders offensichtlich wird Finkemeiers Engagement seit 2009 für den SV Rödinghausen und dem Bau des „Häcker Wiehenstadions". Die erfolgreiche 1. Mannschaft des SVR spielt nach fünf Aufstiegen in Folge seit 2014/2015 in der Regionalliga West und mischt dort in der aktuellen Saison an der Tabellenspitze mit. 2018 gelang mit dem Einzug in den DFB-Pokal in der ersten Runde ein Sieg gegen Dynamo Dresden und der Gegner in Runde zwei war Erstligist FC Bayern München. „Das war der größte Erfolg unserer Mannschaft und machte den SV Rödinghausen weit über die Region hinaus bekannt", sagt Finkemeier.

Im „Häcker Wiehenstadion" wird – insbesondere im Leistungszentrum – für die junge Generation Rödinghausens umfangreiche Jugendarbeit geleistet, bei der dem Nachwuchs sportliche und gesellschaftliche Werte, aber auch Ordnung und Disziplin vermittelt werden, Häcker Küchen ist zudem Hauptsponsor des SV Rödinghausen. Im Juni 2019 feierte Horst Finkemeier seinen 80. Geburtstag.

Viele weitere Vereine der Gemeinde erhalten ebenfalls regelmäßige finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit, und mit Spenden zur Verwendung für den Brandschutz fördert Horst Finkemeier auch die Sicherheit der Rödinghauser Bürger. Darüber hinaus unterstützt Finkemeier, für den privat vor allem die Zeit mit der Familie und Freunden wichtig ist, die Tierheime in Lübbecke und Ahle und damit auch den Tierschutz in Rödinghausen.

Durch ein gemeinsames Projekt mit dem heimischen CVJM ermöglichte Häcker Küchen den Bau einer Schule im westafrikanischen Sierra Leone.