Rödinghausen. Alle Jahre wieder heißt es in Rödinghausen: „Helau". Den Karneval zu feiern, ist relativ untypisch für Ostwestfalen. Dennoch gibt es in der Gemeinde schon seit 50 Jahren den Rödinghauser Karneval. „Damals brachte Peter Schneider Senior die Tradition aus dem Ruhrgebiet mit", erklärte Jessica Mey vom Heimatverein Rödinghausen. „Der Rödinghauser Karneval ist jedoch nicht mit dem Mainzer oder Kölner Karneval zu vergleichen, unser Karneval hat eine eigene Art."
Obwohl der Karneval traditionell erst am 11. November um 11.11 Uhr startet, traf sich die Abteilung „Rödi-Jecken" vom Rödinghauser Heimatverein bereits am Samstag. In Verbindung mit der ersten Sitzung wurde auch vorab die Jahreshauptversammlung veranstaltet, in der die Einnahmen vom vergangenen Jahr verkündet wurden und auch ein Video von der vergangenen Karnevalssession gemeinsam angeschaut wurde.
Obwohl es noch mehrere Monate bis zu der ersten Prunksitzung am Samstag, 15. Februar, dauert, starten die einzelnen Gruppen schon mit der Planung. Vier Wochen vor der ersten Prunksitzung beginnt das Team das Haus des Gastes am Pemberville Platz in ein Karneval-Paradies zu verwandeln.
Erinnerung an die Anfänge
Bärbel Schneider erinnerte sich, daran, als die fünfte Jahreszeit in Rödinghausen noch in den Kinderschuhen steckte: „Damals gab es ein Organisationsteam, das aus drei Personen bestand." Heute organisieren alle aus dem Verein mit. „Wir sind wie eine große Familie. Die erste Sitzung ist wie ein Familientreffen nach einer langen Zeit", betonte Jessica Mey.
40 Jahre lang hatte der Verein jedes Mal dieselbe Deko, doch seit zehn Jahren sorgen die vom Jecken-Verein liebevoll genannten „Deko-Queen und Deko-King" jedes Jahr für eine neue Dekoration. Seit zwei Jahren orientiert sich diese auch an dem Motto der Session.
Das Motto der Karnevalssession steht fest
„Ich bin 27 Jahre alt und schon mindestens seit 24 Jahren beim Rödinghauser Karneval dabei", berichtete Carolin Schulte.
„Bei unseren Sitzungen im Februar kommen unter anderem die Kellerasseln, die Wiehenperlen und die Unmöglichen, die die Zuschauer mit diversen Tricks verzaubern", so Mey. „Auch drei Büttenredner sind dabei."
Die diesjährige Karnevalssession findet unter dem Motto „Jeck to the Future" statt. Der Verein möchte einen Querschnitt aus 50 Jahren Karneval zeigen. „Es soll eine Zeitreise werden", erklärte Carolin Schulte. „Wir werden wahrscheinlich nicht mehr die 100. Rödinghauser Session erleben, dafür können wir dann sagen, dass wir bei der 50. dabei waren", meinte ein Vereinsmitglied.
Der Vorverkauf startet am Montag, 11. November, bereits um 9 Uhr – und nicht wie die eigentliche Karnevalszeit um 11.11 Uhr. Pro Sitzung sind etwa 200 Karten eingeplant, jedoch hatten Vereinsmitglieder bereits ein Vorkaufsrecht. Karten gibt es im Geschäft von Claudia Kiehl in Rödinghausen und im Internet unter www.rödi-jecken.de
Die Prunksitzungen sind am Samstag, 15. Februar 2020, Freitag, 21. Februar 2020, und Samstag, 22. Februar 2020.
Die Weiberfastnacht am 20. Februar ist – verbunden mit dem Sturm auf das Rathaus – eintrittsfrei.