Löhner „Werre-Quartier“ soll im Herbst 2026 eröffnen: Bauarbeiten neben Lehrfabrik gestartet

Löhne. Fieser Nieselregen sorgt für schnelle Spatenstiche in den Sandhaufen, der vor der Baugrube des Werre-Quartiers aufgeschüttet ist. Dass nur wenige Minuten nach der kleinen Zeremonie die Sonne an der Werre scheint, werten Beobachter als gutes Zeichen für die Zukunft des Boarding-House neben der Lehrfabrik. Zum offiziellen ersten Spatenstich waren Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung gekommen. Rund 9 Millionen Euro werden in den Neubau investiert. Bund und Land fördern das Projekt mit 8,1 Millionen Euro. Regierungspräsidentin Anna-Katharina Bölling war bereits zum dritten Mal offizieller Gast. Schon beim Spatenstich für die Lehrfabrik, die nur ein paar Schritte entfernt liegt, strich sie die Bedeutung des Projekts für die Wirtschaft in OWL heraus. &bdquo;Hier wird eine zentrale Antwort auf die große Frage unserer Zeit gegeben: den Fachkräftemangel. Heute ist ein guter Tag für die Region. Auch wenn das unostwestfälisch ist, darf man darauf stolz sein“, sagt sie. Das Boarding-House ist nach Überzeugung der Träger der Lehrfabrik eine sehr wichtige Ergänzung zum Bildungszentrum der Möbelindustrie. Auf den Namen Werre-Quartier verständigten sich die Verantwortlichen wegen der unmittelbaren Nähe zum Fluss sehr schnell. Im Quartier können Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die eine mehrtägige Fort- oder Weiterbildung in den Räumen der Lehrfabrik machen, im Boarding-House übernachten. Das Angebot richtet sich aber nicht nur an Nutzer der Angebote in der Lehrfabrik. Auch interessant: Lehrfabrik der Möbelindustrie in Löhne feierlich eröffnet Boarding Haus ist mehr als nur eine Unterkunft &bdquo;Die Einrichtung versteht sich nicht als reine Unterkunft, sondern als ein Ort des Ankommens und des Austauschs. Sie schafft Raum für Gemeinschaft, Orientierung und Selbstständigkeit und unterstützt die berufliche und persönliche Entwicklung der Bewohnerinnen und Bewohner“, sagt Markus Kamann, geschäftsführender Vorstand der Lehrfabrik. 30 Zimmer werden in dem Neubau angeboten. Dazu kommen eine Gastronomie, eine Küche, in der die Bewohner selber kochen können, sowie unterschiedliche Gemeinschaftsräume. Eine Terrasse mit Werreblick und eine Dachterrasse gehören ebenfalls dazu. Maximal sechs Monate kann man im Werre-Quartier leben und arbeiten. Angeboten werden sollen zum Beispiel Sprachkurse, interkulturelle Begleitung, Paten-Programme, Netzwerk-Events, Freizeitangebote und Karrierecoachings. &bdquo;Das Boarding-House steht ausdrücklich Personen und Unternehmen aus allen Branchen der Region offen. Der Fokus liegt dabei auf dem beruflichen Onboarding und der beruflichen Qualifikation“, sagt Kamann. Mehr dazu: Praxisnahes Lernen mit Komfort - Das Boardinghaus der Lehrfabrik Löhne Lehrfabrik hat große Bedeutung für OWL Timo Jording ist Geschäftsführer des Logistik-Spezialisten Kemena. &bdquo;Das Projekt Lehrfabrik ist für die heimische Wirtschaft existenziell wichtig“, sagt er. Durch das Boarding-House werde nicht nur das Einzugsgebiet für die Angebote der Lehrfabrik erweitert. &bdquo;Hier können wir auch Mitarbeitern Wohnangebote machen, die von weiter her kommen.“ Burkhard Nolte, Bildungsdezernent des Kreises, war in Vertretung des Landrats zum Spatenstich gekommen. Er hat ein paar Zahlen zur Bedeutung der Möbelindustrie mitgebracht. &bdquo;Jeder dritte Euro, der in Deutschland für Möbel ausgegeben wird, fließt nach OWL“, sagt er. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Möbelindustrie könne für die Region nicht hoch genug eingeschätzt werden. &bdquo;Wir müssen alles dafür tun, dass das so bleibt.“ Da sei die Unterbringung von Fachkräften, die sich weiter qualifizieren wollen, ein ganz wichtiger Baustein. Christian Antl (SPD) ist als neuer Bürgermeister zwar noch nicht ganz im Amt. Es freue ihn, dass er trotzdem schon eingeladen worden sei. Er habe das Projekt Lehrfabrik intensiv verfolgt. &bdquo;Dass jetzt ein Boarding-House dazukommt, ist ein Zeichen von großer Wertschätzung für junge Menschen.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford .responsive23-zVqFPtJHWAIcvQBF-atlas-moebelindustrie-kreis-herford { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-zVqFPtJHWAIcvQBF-atlas-moebelindustrie-kreis-herford { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-zVqFPtJHWAIcvQBF-atlas-moebelindustrie-kreis-herford { padding-top: 142.86%; } } Abonnements und Rahmenverträge Friedrich Kirchner und Tochter Nele werden das Boarding-House betreiben. Die Kirchners sind in der heimischen Gastronomie tief verwurzelt. Sie betreiben das Hotel Stickdorn und sind Veranstalter des Weinfests in Bad Oeynhausen &bdquo;Als wir das Angebot bekamen, da habe ich gedacht: Du musst das machen. Das ist so nah, wir kennen die Märkte und die Menschen. Als junger Mann habe ich auf dem Ascheplatz Fußball gespielt, der hier mal war“, sagt Friedrich Kirchner. Er und seine Tochter seien dankbar, dass sie das Werre-Quartier in den nächsten zehn Jahren betreiben dürften. Eröffnet werden soll das Werre-Quartier im Herbst 2026. Der laufende Betrieb soll durch Unternehmensbeiträge und Mieteinnahmen gesichert werden. Die Zimmervermietung an Unternehmen, die ihre Auszubildenden und Fachkräfte aus dem In- und Ausland während der Qualifizierungsphase unterbringen, bildet dabei die wirtschaftliche Grundlage. Geplant sind langfristige Abonnements und Rahmenverträge mit Unternehmen. Bund und Land haben auch in die Lehrfabrik viel Geld investiert. Bei Gesamtkosten von 25 Millionen Euro gab es eine Förderung in Höhe von 22,5 Millionen Euro. Die Lehrfabrik wurde im September 2025 eröffnet. Zahlreiche Kurse und Fortbildungen sind dort bereits gelaufen. Lesen Sie auch: Es werden wieder mehr Küchen bestellt Rückblick: Vor einem Jahr wurde die Lehrfabrik feierlich eröffnet

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