
Löhne. Zur Nervenprobe wird die Auszählung der Stimmen am Wahlabend. Erst um 23 Uhr waren alle Stimmbezirke ausgezählt. Schon nach der Auszählung der ersten Stimmbezirke zeichnete sich ab, dass es zu einer Stichwahl zwischen Christian Antl (SPD) und Maik Büssing (CDU) kommen würde. Weit entfernt war Christian Antl von der absoluten Mehrheit, die Vorgänger Bernd Poggemöller im Jahr 2020 locker geholt hatte. Antl und Poggemöller verfolgten gespannt die Entwicklungen in den Wahlbezirken. Und wurden immer genervter, weil sich so wenig tat.
Gegen 21 Uhr hatte sich der Ratssaal spürbar gelehrt. Es tat sich nur im Schneckentempo was bei den Meldungen der Ergebnisse aus den Stimmbezirken. Zwischendurch schlug jemand vor, statt der sich nicht ändernden Wahltabellen, das Endspiel der Basketball-Europameisterschaft zu übertragen. „Dann hätten wir wenigstens einen klaren Sieger gesehen“, sagte ein Basketball-Fan im Rathaus.
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Die Kandidaten hatten mit der Stichwahl gerechnet

Christian Antl (SPD) hat viele Stunden im Ratssaal ausgeharrt. Angespannt verfolgte er die langsame Auszählung. „Mit einer Stichwahl hatten wir gerechnet. Bei sechs Kandidaten war das absehbar.“ Er werde jetzt mit anderen Parteien wegen einer möglichen Unterstützung sprechen. „Ich bin guten Mutes, dass uns in der Stichwahl der Sieg gelingen wird.“
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Die CDU war am Wahlabend nicht ins Rathaus gekommen. „Wir sitzen hier bei einer Bratwurst bei Andre Schröder“, sagte Bürgermeisterkandidat Maik Büssing. Es sei erwartbar gewesen, dass es zu einer Stichwahl kommt. „Am Ende entscheidet natürlich der Wähler. Die Chancen, dass wir es schaffen, stehen nicht schlecht.“
Silke Welling von den Grünen ist enttäuscht vom Ergebnis. „Mir fehlen die Worte, dass muss ich erstmal sacken lassen“, sagt sie. Unter dem Bundestrend und der Stimmungsmache gegen die Grünen habe auch sie als Person gelitten.
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Enttäuschung bei der LBA
Hermann Ottensmeier von der LBA konnte sein Ergebnis leicht verbessern. „Das tröstet mich aber nicht über das schlechte Abschneiden der LBA hinweg.“
Ulrich Adler von der Linken ist mit seinem Abschneiden als Bürgermeisterkandidat zufrieden. Ich werde von der Partei getragen und habe auch ein Wählerpotenzial erreicht, mit dem ich zufrieden bin. Maurice Matern von der „Partei“ landet bis knapp 6 Prozent. „Schade, ich hätte mit 113 gerechnet, das riecht nach Wahlbetrug“, kommentierte der Satirepolitiker gewohnt lässig.
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