Neu im Team: Diabetologe verstärkt Löhner Hausarzt-Praxis

Löhne. Löhner Patientinnen und Patienten müssen bislang nach Bad Oeynhausen oder Herford fahren, wenn sie einen spezialisierten Diabetologen aufsuchen wollen. Das wird sich bald ändern. Denn die Hausarztpraxis an der Bahnhofstraße 66 begrüßt mit Jens Pittwohn nicht nur einen dritten Arzt im Team, sondern eben auch einen mit der Spezialisierung auf Diabetologie. Seit 1. Juli schon verstärkt der Facharzt für Innere Medizin die Obernbecker Praxis. Zu seiner offiziellen Begrüßung in Löhne, haben sich neben Bürgermeister Bernd Poggemöller auch Landrat Jürgen Müller und Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) angekündigt. Denn die Praxis mit ihren inzwischen wieder drei Ärzten ist für Kreis, KVWL und die Stadt ein Musterbeispiel gelungener Förderung. Mit Förderung zur Gemeinschaftspraxis Vor einem Jahr ist Alexander Sacilo als Nachfolge des inzwischen in den Ruhestand verabschiedeten langjährigen Hausarztes Karl-Peter Kreft zum Team dazugestoßen. Er hat zusammen mit Maximilian Fresen, der schon lange in der Praxis tätig war, am Standort eine neue Gemeinschaftspraxis gegründet. Dort hat auch Kreft noch einige Zeit als angestellter Arzt gearbeitet. Sacilo ist Absolvent des Förderprogramms &bdquo;Mit Praxis zur Praxis“, das die KVWL gemeinsam mit dem Kreis Herford im Jahr 2021 an den Start gebracht hat. Es richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, die alle Voraussetzungen für eine sofortige Tätigkeitsaufnahme als Hausarzt erfüllen, aber bisher noch nicht in Westfalen-Lippe tätig waren. In der Folge wurde auch die Praxis ganz neu renoviert, in der einstmals sogar schon Karl-Peter Krefts Vater praktiziert hatte. Auch dafür gab es Zuschüsse und Förderungen von Kreis und KVWL. Und auch die Stadt Löhne half mit einem Kredit aus. &bdquo;Ohne diese Förderung hätten wir das finanziell gar nicht stemmen können“, berichtet Sacilo. Bürgermeister Bernd Poggemöller freut sich über die ärztliche Verstärkung für Löhne. &bdquo;Dadurch können wir das Niveau stabilisieren“, sagt er. Mit Blick auf die Situation bei den Hausärzten seien Netzwerke ganz wichtig. &bdquo;Der Schlüssel ist es, in Kontakt zu bleiben, auch über Zuschüsse hinaus.“ Auch Jens Pittwohn empfindet die Nähe der Kassenärztlichen Vereinigung und des Kreises Herford zu den niedergelassenen Ärzten als sehr positiv. Lesen Sie dazu: Neue Gemeinschaftspraxis in Löhne geht mit drei Hausärzten an den Start Weiterbildung im Fokus Zuvor war der Internist in der Praxis von Frank Franzmann in Bad Oeynhausen und in Bielefeld tätig. Er wohnt in Melle, plant seinen Umzug nach Löhne aber schon. Der Kassensitz für ihn sei schon beantragt. Allerdings kann die Praxis in Obernbeck aktuell noch nicht voll diabetologisch arbeiten. Dafür muss das Personal der Praxis noch um eine Diabetesberatung ergänzt werden. Dann kann die Löhner Praxis ihren Patienten einen weiteren Service anbieten. Insgesamt setze das Team darauf, sich immer weiter zu verbessern, sagen die Ärzte. Auch Sacilo und Fresen bilden sich weiter. Sacilo bietet Hautscreenings und Reisemedizin für die Patienten an, Fresen hat sich in Sachen Schlafmedizin weitergebildet. Neben den drei Ärzten arbeiten sieben Medizinische Fachangestellte, eine nicht-medizinische Mitarbeiterin am Telefon und inzwischen auch eine Auszubildende in der Praxis. Eine Mitarbeiterin ist als Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH) geschult. Sie kann unter anderem Wundmanagement übernehmen. Und Sacilos Frau, die ebenfalls in der Praxis arbeitet, bildet sich gerade als &bdquo;Physician Assistant“, also als Arztassistentin, weiter. Wenn sie damit fertig ist, kann sie Infektsprechstunden oder auch Hausbesuche übernehmen. Zweiter Standort ist anvisiert Auch Telemedizin ist in Planung. Diabetologe Pittwohn denkt da sofort an die speziellen Bedürfnisse seiner Patienten. &bdquo;Damit können wir Gruppenschulungen über den Bildschirm machen.“ Dennoch setze die Praxis natürlich weiterhin primär auf den direkten menschlichen Kontakt. &bdquo;Wir arbeiten gerne mit Beziehungen“, erklärt Fresen und weist auf die Grenzen digitaler Neuerungen hin: &bdquo;Bislang hat noch keine Künstliche Intelligenz einen Hausbesuch gemacht.“ Mit dem Neuzugang von Jens Pittwohn ist also das Wachstum der Hausarztpraxis längst nicht abgeschlossen. Langfristig plane man sogar noch mehr, verrät Sacilo. Denn: Bei der Anzahl der Patienten sei die Praxis an der Bahnhofstraße eigentlich schon am Limit. Und die aktuellen Räume seien zwar nun renoviert, aber auf lange Sicht zu eng. &bdquo;Wir sind auf der Suche nach weiteren Kollegen und einem weiteren Standort.“ So könnte dann die hausärztliche Versorgung in Löhne vielleicht noch einmal mehr verbessert werden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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