Einkaufen an neuem Standort: Kommt ein dritter Supermarkt für Löhnes größten Stadtteil?

Löhne. Noch vor sechs Jahren hatte sich Löhnes Baudezernent Ulrich Niemeyer enttäuscht gezeigt. Damals hatten sich die Pläne für einen zusätzlichen Supermarkt an der Weihestraße in Gohfeld zerschlagen, bis heute muss Löhnes größter Stadtteil mit nur zwei Lebensmittelläden auskommen. Jetzt aber könnte die Versorgung des Ortsteils neuen Auftrieb bekommen: Ein Projektentwickler möchte in Gohfeld einen weiteren Supermarkt ansiedeln. Ob das Vorhaben realisiert werden kann, ist derzeit zwar noch unsicher. Die Stadt aber würde einen solchen Schritt durchaus begrüßen. Die Politik begrüßt den Plan Im Ausschuss am Donnerstag, 15. Mai, haben sich auch viele Ratsmitglieder für die Pläne ausgebrochen. &bdquo;Die Gohfelder Bevölkerung wünscht sich einen weiteren Anbieter, erst Recht nach der Famila-Schließung 2013“, sagte Löhnes Baudezernent Ulrich Niemeyer im Ausschuss. Auch Silke Welling (Bündnis 90/Die Grünen) betonte den Bedarf für einen zusätzlichen Supermarkt neben den bestehenden Angeboten von Penny an der Weihestraße und WEZ an der Grenze zu Bad Oeynhausen. Lesen Sie auch: WEZ im Gohfelder Zentrum vom Tisch Die vorgesehene Fläche auf einem Grundstück zwischen Tichelbrink, Koblenzer Straße und Weihestraße hielten insbesondere die Löhner Bürger-Allianz (LBA) sowie CDU und SPD für gut gewählt. Für die Sozialdemokraten betonte Hans-Dieter Falkenstern etwa den Nachhaltigkeitsaspekt, wenn &bdquo;möglichst viele ihren Markt zu Fuß oder mit dem Rad erreichen können“. Unions-Fraktionschef Maik Büssing bezeichnete die Lage an zwei Hauptverkehrsachsen für &bdquo;ideal“. LBA-Chef Hermann Ottensmeier hatte das Areal nach eigenen Angaben zudem schon &bdquo;vor langer Zeit“ für eine Supermarkt-Bebauung vorgeschlagen – einerseits zur besseren Versorgung der Bürgerinnen und Bürger, aber auch in Ermangelung von alternativen Flächen. &bdquo;Damals hieß es aber, das sei rechtlich nicht möglich“, erinnerte er sich. Rechtliche Hürden In der Tat sind diese Bedenken auch jetzt noch nicht ausgeräumt, wie Ulrich Niemeyer erklärte. Denn im 2014 beschlossenen Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt wurden ausschließlich die Bereiche um die beiden bestehenden Gohfelder Supermärkte als Nahversorgungszentren festgelegt. Außerhalb dieser Zonen darf ein Supermarkt nur dann entstehen, wenn die definierten Versorgungsbereiche dadurch nicht beeinträchtigt werden. Zwölf Jahre sind mittlerweile vergangen, seit der Famila-Markt – vormals Ratio – an der Koblenzer Straße die Segel gestrichen hat. Seither müssen Gohfelderinnen und Gohfelder mit nur zwei Alternativen vorliebnehmen, sofern sie keine weiten Wege in Kauf nehmen möchten. Mit dem Penny-Markt an der Weihestraße und dem WEZ an der Grenze zu Bad Oeynhausen stehen ihnen zwei Supermärkte zur Verfügung. Neuer Supermarkt soll 100 Parkplätze und eine Bäckerei bekommen Ein dritter würde dem Ortsteil nun nach weitläufiger Ansicht gut tun. Vorgesehen ist ein knapp 2.600 Quadratmeter großes Gebäude mit einer Verkaufsfläche von rund 1.800 Quadratmeter plus etwa 100 Stellplätze für Pkw. Auch eine Bäckerei soll Platz auf dem Gelände finden, das bestenfalls über den Tichelbrink, alternativ über die Koblenzer Straße erschlossen werden soll. Zudem sind eine PV-Anlage sowie Ladestationen für die E-Mobilität geplant. .responsive23-8zWAgVwYVjt4r9RF-map-standort-neuer-supermarkt { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-8zWAgVwYVjt4r9RF-map-standort-neuer-supermarkt { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-8zWAgVwYVjt4r9RF-map-standort-neuer-supermarkt { padding-top: 142.86%; } } Durch seine eher westliche Lage im Stadtteil könnte der Supermarkt etwa auf das Einzugsgebiet des ehemaligen Famila-Marktes zurückgreifen, darüber hinaus wird die Umgebung schon jetzt zum Teil gewerblich genutzt. So finden sich in unmittelbarer Nähe etwa die Unternehmen Orthopartner, Becoform und High-Class-Fitness. In Zukunft soll direkt nebenan auch der Neubau des Feuerwehrhauses Gohfeld-Wittel entstehen. Auf der Fläche selbst ist mit einem Kfz-Sachverständigenbüro derzeit ebenfalls Gewerbe angesiedelt, aber auch Wohngebäude und eine Obstbaumwiese. Geplanter Supermarkt-Standort ist eigentlich Siedlungsgebiet Laut Ulrich Niemeyer steht die Bezirksregierung Detmold als Genehmigungsbehörde dem Vorhaben zwar grundsätzlich positiv gegenüber. Ein von ihr beauftragter Gutachter sei aber zu dem Schluss gekommen, dass ein dritter Supermarkt an Ort und Stelle durchaus Auswirkungen auf andere Versorger nach sich ziehen würde. &bdquo;Insofern ist es nicht selbstverständlich, dass das zugelassen wird“, erklärte Niemeyer. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Weil aber sowohl die Gohfelder Bevölkerung als auch die Politik das Projekt offenbar ausdrücklich begrüßen, schlug der Baudezernent eine andere Lösung vor. Demnach könnte das Einzelhandels- und Zentrenkonzept fortgeschrieben und entsprechend geändert werden. &bdquo;Durch den Wegfall von Famila und anderen Einzelhändlern wäre es sicherlich darstellbar, dass eine Überarbeitung sinnvoll ist“, so Niemeyer. Auch interessant: Urgesteine von Löhner Supermarkt erzählen Auch der Ausschuss teilte am Ende diese Einschätzung. Ein Beschluss fiel am Donnerstagabend zwar noch nicht, soll aber nun durch die Verwaltung vorbereitet werden. Erst dann können sich Politik und Verwaltung den entsprechenden Flächennutzungs- und Bebauungsplänen widmen.

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