Lehren aus dem Gasunfall: Wie sich Löhne für Krisensituationen wappnet

Löhne. Als ein großer Teil der Werrestadt im November plötzlich ohne Gasversorgung dastand, war guter Rat teuer. Von einem Moment auf den anderen waren Tausende Löhner Bürger einem Notstand ausgesetzt, nachdem Bauarbeiter eine Hauptleitung beschädigt hatten. Dass solche Szenarien nicht unwahrscheinlich sind, zeigen zudem Beispiele aus anderen Teilen der Republik. Die gute Nachricht: Auf die meisten Ereignisse ist man in Löhne nach Angaben der Stadtverwaltung gut vorbereitet. Das zumindest geht aus einer Antwort auf eine Anfrage der Löhner CDU-Fraktion hervor. Schon im November hatten sich die Christdemokraten unter dem Eindruck des großen Gasunfalls nach Notfallplänen erkundigt. Dabei richteten sie den Blick ausdrücklich auch auf mögliche Hochwasserlagen nach Starkregenereignissen, etwaigen Zugunglücken oder auch großflächigen Stromausfällen – allesamt Szenarien, die aufgrund von Löhnes Lage an Werre und Bahnlinie durchaus denkbar erscheinen. Krisenstab und Notfallpunkte Das sieht auch die Stadtverwaltung ähnlich, sieht sich nach eigenen Angaben aber gut auf derlei Ereignisse vorbereitet. Für einige Beispiele, etwa Starkregenereignisse oder Kampfmittelfunde, gebe es auch spezielle Pläne, schriebt sie in ihrer Antwort an die Union. Allerdings betont die Verwaltung auch, &bdquo;dass nicht für alle denkbaren Ereignisse Notfallpläne erstellt und aktuell gehalten werden“ könnten. Dafür nämlich fehle schlicht das notwendige Personal. Um dennoch möglichst schnell auf Notlagen reagieren zu können, richte die Stadt daher einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) ein. Der sei nicht nur in der Lage, schnelle Entscheidungen zu treffen, sondern könne auch die erforderlichen Maßnahmen koordinieren. Lesen Sie auch: In wenigen Augenblicken zur Notlage: So arbeitet der Löhner Krisenstab beim Gasunfall Zuletzt war der SAE beim Gasunfall im November zusammengetreten. Nach Angaben von Ordnungsamtsleiter Matthias Kuhle ist die Zusammensetzung des Stabes vorgeplant. Der Bürgermeister als Stadtoberhaupt habe die Leitung inne, die Ordnungsbehörde sei ebenfalls dabei. Auch Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz gehörten in der Regel dazu. Zudem werden Dienststellen, deren Einsatzgebiet betroffen ist, involviert. Die Bestimmungen für die Zusammensetzung wurden laut Stadtverwaltung im März 2020 erstellt und vor gut zwei Jahren aktualisiert. Eine erneute Anpassung ist für dieses Jahr vorgesehen. Zudem hat die Stadt 2022 im gesamten Stadtgebiet Notfallpunkte eingerichtet. Dort werden Bürgerinnen und Bürger bei andauernden Strom- oder Heizungsausfällen über aktuelle Entwicklungen informiert, zudem werden dort Nachbarschaftshilfen koordiniert und Hilfegesuche weitergeleitet. Auch Kommunikationsmöglichkeiten stehen zur Verfügung. Die Notfallpunkte befinden sich in den Grundschulen Obernbeck, Mennighüffen-West, Ostscheid, Gohfeld und Löhne-Bahnhof sowie in der Städtischen Realschule. Gemeinsames Vorgehen ist geplant Darüber hinaus verweist die Verwaltung auf eine Katastrophenschutzbedarfsplanung, die der Kreis Herford im Jahr 2023 erstellt hat, um erforderliche Maßnahmen und Ressourcen für extreme Notfallsituationen zu ermitteln. &bdquo;Der Katastrophenschutzbedarfsplan betrachtet verschiedene Risikoszenarien für die Bevölkerung im Kreis Herford“, schreibt die Verwaltung. Als Beispiele nennt sie etwa lang anhaltende Stromausfälle, Hitzewellen, Hochwasser und Bahnunfälle, aber auch Ausbrüche von Pandemien oder Tierseuchen. Für all diese Felder spielt der Plan verschiedene Szenarien durch und zeigt auf, welche Schritte nötig werden und welche Infrastruktur dafür vorgehalten werden muss. Nach Angaben der Verwaltung wollen sich Kommunen und Kreis in den kommenden Jahren gemeinsam den aufgezeigten Aufgaben widmen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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