Hermes in Löhne: Erweiterung vorerst vom Tisch

Löhne. Deutschland steckt in der Wirtschaftskrise. Ein Problem ist die Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Darunter leiden nicht nur die heimischen Küchenmöbelhersteller. Auch bei Hermes Fulfilment ist weniger zu tun. &bdquo;Bei uns hält sich der Auftragsrückgang allerdings in Grenzen“, sagt Hermes-Betriebsleiter Thomas Saltenbrock. Allerdings sind Erweiterungspläne am Schillenbrink vorerst vom Tisch. &bdquo;Wir verzeichnen ein leichtes Minus bei den Stückzahlen. Wir liegen etwa zwei bis drei Prozent unter dem Vorjahr. Damit entwickeln wir uns besser als andere Teile der Otto Group. Beim Gesamtkonzern bewegen sich die Auftragsrückgänge etwa bei sechs bis sieben Prozent“, sagt er. Am Hermes Fulfilment-Standort Löhne würden eher hochpreisige Güter umgeschlagen. Das könne ein Grund dafür sein, dass die Auftragseinbrüche sich in Grenzen hielten. &bdquo;Ende des Jahres hatten wir während der Cyber Week mit dem Black Friday als Höhepunkt ein gutes Weißwarengeschäft“, sagt er. Unter Weißwaren versteht der Handel unter anderem Kühlschränke und Waschmaschinen. Im Vergleich zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sei Otto mit einem blauen Auge davon gekommen. &bdquo;Auch der Mai war ein guter Monat“, sagt er. Deutlich schwankender als bei Elektrogeräten sei die Nachfrage nach Möbeln. &bdquo;Dort schwächelt es immer wieder“, sagt der Betriebsleiter. Zweischichtbetrieb eingestellt Weil weniger bestellt wird, hat das Unternehmen bis auf wenige Ausnahmen den Zweischichtbetrieb eingestellt. Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter ist mit rund 450 gleich geblieben. &bdquo;Wir haben etwas weniger Zeitarbeitnehmer im Betrieb“, sagt Saltenbrock. Ein wachsendes Segment für Hermes Fulfilment in Löhne ist die Abwicklung von Retouren für Unternehmen, die nicht zur Otto Group gehören. &bdquo;Otto.de ist ein starker Marktplatz im Internet“, sagt Saltenbrock. Ähnlich wie bei Amazon würden auch über den Otto-Marktplatz Unternehmen ihre Ware verkaufen, die nicht zu Otto gehören. Das können ähnliche Artikel sein wie sie auch im Otto-Sortiment zu finden sind. &bdquo;In Löhne wickeln wir auch für die Fremdkunden Rücksendungen von Weißware und Möbeln ab“, sagt der der Betriebsleiter. Um 12 Prozent sei dieser Bereich im Jahr 2023 gewachsen. Drei Standorte hat Hermes Fulfilment in Löhne. Das große Logistik-Zentrum am Scheidkamp und sowie die Hallenkomplexe am Schillenbrink und an an der Dieselstraße. &bdquo;Diese Flächen sind für uns auf absehbare Zeit ausreichend“, sagt Saltenbrock. Damit sind die Planungen einer Erweiterung der Lagerfläche am Schillenbrink vorerst vom Tisch. Noch Ende 2023 waren diese Pläne recht konkret. Im Rat wurde eine Änderung des Bebauungsplans mit großer Mehrheit beschlossen. Vorgesehen war eine Aufstockung der Halle auf eine Höhe von 16,50 Meter. Warum die Erweiterung vom Tisch ist Mit der Erweiterung wäre die Lagerkapazität in Löhne um rund 20 Prozent gewachsen. &bdquo;So legen wir die Basis für weiteres Wachstum am Standort Löhne. Außerdem können wir dann noch flexibler auf kurzfristige Steigerungen der Abwicklungsmengen reagieren, wie etwa zum Black Friday oder Cyber Monday“, so der Betriebsleiter im Dezember zur NW. Die Aufstockung ist aktuell kein Thema mehr. &bdquo;Wir sehen im Moment die Notwendigkeit nicht. Aus Hamburg kam das Signal, keine weiteren Aktivitäten für eine Erweiterung des Standorts zu entfalten“, sagt Saltenbrock. In Zeiten einer unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung sei eine relativ hohe Investition für einen kleinen Flächengewinn der falsche Schritt. Wie viele Unternehmen ist auch Hermes Fulfilment vom Personalmangel betroffen. &bdquo;Es fällt uns schwer, Azubis zu finden. Für das kommende Ausbildungsjahr suchen wir noch kaufmännische Auszubildende. Wenn wir vier passende Azubis fänden, würden wir auch sehr gerne vier einstellen“, sagt Saltenbrock. Gut entwickelt hätte sich das interne Talentschmiede-Programm, mit dem man Führungskräfte entwickelt. &bdquo;Mit unserer Talentschmiede qualifizieren wir engagierte Mitarbeitende für die erste Führungsebene“, sagt der Betriebsleiter. Nervige Baustelle Nervig ist für Mitarbeiter und Lieferanten die Scheidkamp-Baustelle. Die Straße ist etwa bis Mitte 2025 eine Großbaustelle. Der Scheidkamp wird von Grund auf neu gebaut. Regenwasserkanäle werden verlegt, ein Radweg wird gebaut. Immer wieder kommt es zu Stauungen an der Baustellenampel. &bdquo;Das kann zu den Stoßzeiten schon mal 20 Minuten dauern, bis man da durch ist. Wir haben den Eindruck, dass die Ampel nicht gut eingestellt ist. Das sind wir mit der Stadt im Gespräch“, sagt Saltenbrock.

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