Löhnes Internetseite wird 25 und ab jetzt für die Zukunft gespeichert

Löhne. Auf dunkelgrauem Hintergrund wird in knallroter Schrift ein Countdown zur Gartenschau auf der Aqua Magica dargestellt. Rote Blumen markieren die Rubriken auf der linken Seite. Einige Bilder aus der Stadt sind ebenfalls auf der Startseite zu finden. Das war die Internetseite der Stadt Löhne im Jahr 2000. Da war sie gerade mal ein Jahr alt. Seitdem hat sie vielfach das Gewand gewechselt. Im Laufe der Jahre sind auch immer mehr Anwendungen und Services dazugekommen. Für die Zukunft sollen solche Veränderungen archiviert werden. &bdquo;Wir wissen nicht automatisch, was zukünftige Generationen wissen wollen“, sagt der Löhner Stadtarchivar Mathis Nolte. Interessant bleibe aber voraussichtlich, wie die Stadtverwaltung mit der Bevölkerung kommuniziert, was sie mitteilt und wie das ausgesehen hat. Dazu gehören Inhalte genauso wie das Aussehen. &bdquo;Wir archivieren Zeitungen hier ja auch in der Papierform, damit sie als Medium so erlebt werden können, wie sie gestaltet wurden.“ Ähnliches gelte auch für das Medium der städtischen Internetseite. &bdquo;Die Erfahrung gehört dazu.“ Also werde die Seite auf genau dem technischen Stand gespeichert, den sie zum Zeitpunkt der Archivierung hatte. Ein erster Speicherpunkt wurde im Oktober und November 2023 gesetzt. Beauftragt haben das Stadtarchiv Löhne und die Pressestelle der Stadt mit der Archivierung das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) und den Dienstleister &bdquo;Archive-It!“. So soll ein kontinuierliches Archiv mit regelmäßigen Speicherpunkten entstehen – ab sofort immer jährlich im Oktober. Weltweiter Werbeträger Zurückblicken lässt sich damit zwar nicht, ein Blick in die Vergangenheit zeigt aber, wie viel sich in nur wenigen Jahren verändern kann. Stadtsprecherin Ursula Nolting hat den Weg der Stadt Löhne ins Internet schon vor 25 Jahren begleitet und erinnert sich noch gut an die Anfänge. &bdquo;Erste Entwürfe hatten wir schon 1997, das ist aber dann ganz schnell zu einer kreisweiten Aufgabe geworden“, sagt sie. Ein Portal wurde gegründet, auf dem die wichtigsten Adressen zu finden waren. Jede Kommune hatte aber für sich einen eigenen Auftritt. &bdquo;Die Homepage der Stadt Löhne soll einerseits der weltweite Werbeträger der Stadt Löhne sein, andererseits versteht sie sich auch als Leitfaden für die eigenen Bürger“, das sagte Ursula Nolting im Jahr 1999 zum ersten Internetautritt. Im NW-Artikel damals als schlicht, aber elegant bezeichnet, wirkt die Seite heute nicht sehr modern und vor allem sehr grau. Optisch habe die Webseite aber schnell große Sprünge gemacht, meint Nolting heute. &bdquo;Ich finde, wir hatten ab 2004 immer einen sehr schönen Auftritt.“ Da hatte schon das charakteristische Grün seinen Weg auf die Seite gefunden und auch die Kategorien waren ähnlich wie heute. Schon ab 2000 fanden sich auch die ersten Bürgerservices – Wissenswertes zum Personalausweis etwa oder den Online-Abruf von Urkunden habe es schon sehr früh gegeben. Erfolgreicher Mängelmelder Erfolgreich sei auch der 2018 eingeführte Mängelmelder und der Veranstaltungskalender. &bdquo;Der wird sehr stark besucht“, sagt Ursula Nolting. Optisch machte die Seite ebenfalls mehrere Sprünge 2012 kamen mehr Bilder und eine buntere Oberfläche dazu, 2015 wurde die Webseite für Smartphones angepasst. Und seit 2019 gibt es den aktuellen Auftritt. Die Webseite ist heute aber längst nicht der einzige Kanal, über den die Stadt kommuniziert. Seit 2012 läuft das auch auf Facebook, seit 2019 auf Instagram. Angezogen habe das Interesse an den Auftritten der Verwaltung auf den sozialen Medien vor allem seit Corona, berichtet Nolting. Und ihre Kollegin Leonie Strunk ergänzt. &bdquo;Ganz viele Bürgeranfragen kommen inzwischen auch über die Messenger.“ Dennoch bleibe die Webseite wichtige Anlaufstelle für Informationen und Kontakte. Blick durchs Zeitfenster Nachvollziehen lassen sich die Veränderungen von 1999 bis heute übrigens im Webarchiv von archive.org. Über die Jahre hinweg sind dort unterschiedliche Varianten von loehne.de abgelegt worden. Eine systematische Archivierung, wie sie jetzt gestartet ist, ersetze das aber nicht, erklärt Mathis Nolte. &bdquo;Das ist kein verlässlicher Überlieferungsbestand.“ Die Daten lägen auf Servern in aller Welt, über die es keine Kontrolle gebe. Zudem sei nicht klar, was passiere, sollte sich der dahinterstehende Verein irgendwann einmal auflösen. Die offiziell beim BSZ archivierten Daten seien hingegen Archivgut und somit geschützt. Wer einen Blick durch dieses Fenster in der Zeit auf die noch nicht allzu lang in der Vergangenheit liegende Webseite werfen möchte, findet übrigens alle wichtigen Links auf der Unterseite des Stadtarchivs auf loehne.de. Auch in der Zukunft.

Meistgelesen