Abriss von zwei Bahnbrücken in Löhne beginnt in diesem Jahr

Löhne. Früher war alles besser. Gelegentlich ist dieser Satz von Menschen zu hören, die schon ziemlich viele graue Haare haben und die mit dieser Aussage zugeben, dass sie schon ein bisschen aus der Zeit gefallen sind. Auf den Brückenbau trifft dieser Spruch mindestens in manchen Fällen zu. Während die Sudbachtalbrücke, auf der Autos fahren, schon nach rund 50 Jahren schlappmachte und neu gebaut werden musste, sind die Löhner Bahnbrücken, die jetzt erneuert werden müssen, mehr als 100 Jahre alt. In diesem Jahr beginnen die Abrissarbeiten rund um Bauwerke über die Rüscherstraße und die Koblenzer Straße. Die Löhner müssen sich auf erhebliche Verkehrsbehinderungen einstellen. Die Brücken haben das Ende ihrer Lebensdauer fast erreicht. Seit Jahren plant die Bahn den Neubau. Mit der Stadt musste im Fall der Rüscherstraße geklärt werden, ob es eine breitere Fläche für Rad- und Gehweg geben soll. So hätte es auch an dieser Stelle eine gute Verbindung zum Radschnellweg gegeben. Der soll, falls er gebaut wird, auf der Nordbahnstraße verlaufen. Das hätte bedeutet, dass sich die Stadt mit einer hohen Summe an den Kosten hätte beteiligen müssen. Die Verwaltung hielt das allerdings nicht für erforderlich. Sie verwies auf die Unterführung für Fußgänger und Radfahrer, wenige 100 Meter entfernt auf Höhe der Shisha-Bar an der Löhner Straße. Rampen werden gebaut Jetzt sind die Planungen abgeschlossen und die Bahn macht Nägel mit Köpfen. "Der Baubeginn an der Rüscherstraße erfolgt im September 2023. Im ersten Schritt werden die Rampen im Bereich des Bahndammes hergestellt und damit einher wird dann auch die Sperrung der Straße unterhalb unserer Eisenbahnüberführung vorgenommen", sagt ein Bahnsprecher. Für Mitte Oktober bis Anfang Dezember sei der Einbau der Hilfsbrücken vorgesehen. Die anschließenden Bauarbeiten ziehen sich über mehr als ein Jahr hin. "Bis Februar 2025 wird dann im Schatten der Hilfsbrücken das neue Bauwerk hergestellt. Ende Februar 2025 erfolgt dann der Einbau der neuen Überbauten", so der Sprecher. Die Nordbahnbrücke ist für den Eisenbahnverkehr von erheblicher Bedeutung. Über sie läuft der Fernverkehr zwischen Amsterdam und Berlin. Der Baubeginn an der Koblenzer Straße, wo die Südbahn verläuft, ist für Ende 2023 geplant. "Dabei wird ein Rahmenbauwerk unmittelbar neben der aktuellen Brücke erstellt, welches dann später eingeschoben wird. Der Abriss der Bestandsbrücke und der Einschub des Rahmenbauwerks wird Ende 2024 erfolgen", sagt der Sprecher. So wird der Verkehr geregelt Für die Löhner werden die Bauarbeiten an den Bahnbrücken für Verkehrsbehinderungen sorgen. Die Rüscherstraße ist für die Dauer der Bauarbeiten im Bereich der Unterführung voll gesperrt. "Bei der Koblenzer Straße gehen wir davon aus, dass es zu vorübergehenden Sperrungen kommt", sagt Eberhard Lindemann, kommissarischer Amtsleiter im Amt für Straßenbau und Verkehr bei der Stadtverwaltung. Wenn nicht voll gesperrt ist, soll der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbeigeführt werden. Dann könnte es zu einer ähnlichen Ampelregelung wie jetzt kommen. Zurzeit werden die Versorgungsleitungen an der Koblenzer Straße als Vorbereitung für den Abriss der Brücke verlegt. Lindemann davon aus, dass Fußgänger und Radfahrer dort immer durchkommen. Das wird bei der Rüscherstraße nicht möglich sein. Neubau einer Brücke verschoben Für beide Baustellen wird es auch Umleitungsempfehlungen geben. "Für die Umleitungen ist die Bahn als Verursacher zuständig. Sie muss uns die die Pläne vorlegen und mit uns abstimmen", sagt Lindemann. Noch gebe es jedoch weder die Umleitungsempfehlungen noch einen genauen Zeitplan. Auch die eingleisige Eisenbahnbrücke über die Bünder Straße müsste eigentlich neu gebaut werden. "Das wurde bisher nicht weiter verfolgt, da der zuständige Straßenbaulastträger den gesamten Kreuzungsbereich gerne überplanen möchte", sagt der Bahnsprecher. Aktuell ist der betroffene Bereich schlecht einsehbar. Möglicherweise könnte der Fußweg breiter werden. Darüber diskutieren Politik und Verwaltung in Löhne schon länger. Um den Planern Zeit zu geben, hat die Bahn investiert. "Die eingleisige Eisenbahnbrücke wurde zwischenzeitlich umfangreich instandgesetzt", sagt der Sprecher.

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