Europareise zweier Löhner startet mit einer Flucht

Löhne/Pico. Sophie Luchtmeier und Lukas Linnebrügger haben ihre Jobs in Deutschland gekündigt und reisen für unbestimmte Zeit durch die Welt. Die Corona-Pandemie hat ihre Reisepläne zwar geändert, die Lust, neue Länder und Kulturen kennenzulernen aber nicht geschmälert. Statt Richtung Asien hat sich das Löhner Paar nun nach Portugal aufgemacht. Mit einem Zwischenstopp in Lissabon beginnt die eigentliche Reise ihres Lebens auf den Azoren. In loser Folge berichtet die Krankenschwester auf nw.de von ihren Erlebnissen. "Seit mittlerweile einer Woche sind wir nun unterwegs. In dieser kurzen Zeit haben wir erlebt, wie unglaublich gut Portugal und die autonome Region der Azoren (RAA) mit der Corona-Krise umgehen. Jeder Tourist, der die Azoren betritt, muss entweder einen negativen Test, der nicht älter als 72 Stunden ist, vorlegen, oder einen Test vor Ort machen. Das geschieht direkt am Flughafen. Da wir keinen Aufenthalt auf der Hauptinsel São Miguel geplant hatten, wurden wir mit einem staatlich finanzierten Taxi in ein Hotel gebracht, um dort in Selbstisolation auf das Testergebnis zu warten. Quarantäne im Hotel Wir durften das Hotelzimmer nicht verlassen und haben drei Mahlzeiten am Tag auf das Zimmer bekommen. Sowohl die Unterkunft, als auch das Essen war kostenlos. Damit soll gewährleistet werden, dass die Einnahmequelle Tourismus nicht versiegt und trotz allem Touristen auf die Azoren kommen. Dennoch sind die Einheimischen geschützt und kein Tourist kann das Virus unbemerkt auf die Inseln bringen. Denn nach sechs Tagen erfolgt ein zweiter Covid-Test. Wir bekamen unser Ergebnis nach etwa 16 Stunden mitgeteilt. Das war allerdings mitten in der Nacht, so dass wir erst am nächsten Morgen davon erfuhren, dass wir 'frei' sind und unsere Reise fortsetzen konnten. Das Ziel: die Insel São Jorge. Dort wollten wir bei einem deutschen Auswanderer im Guesthouse helfen, um Kost und Logis zu bekommen. Flucht auf die Nachbarinsel Pico Leider stellten sich die Gegebenheiten vor Ort als sehr schlecht dar. Nicht nur, dass der Gastgeber uns falsche Informationen über die Ausstattung (kein warmes Wasser, kein WLAN) gegeben hat, allgemein ging es mehr um die Rauschzustände seinerseits und darum, wie schlecht er seine Mitarbeiter und Haustiere behandelt. Die Enttäuschung war groß, denn unser erstes 'workaway' war das Gegenteil von dem, was wir erwartet hatten. Nach dem ersten Tag fassten wir den Entschluss zu gehen und fanden zum Glück ein neues Angebot zum Arbeiten auf der Nachbarinsel Pico. Und dort sitze ich heute auf dem Balkon mit Panoramablick über den Atlantik und schreibe diese Zeilen. Die liebe Amanda, eine ehemalige Lehrerin aus England, hat hier ein Haus gekauft, das sie mithilfe von Freiwilligen aus- und umbaut. La Casa de Art (auf deutsch: Haus der Künste) ist ihr Lebensprojekt und steckt so voll liebevoller Details, dass wir am liebsten nie wieder gehen möchten. Auch wenn die Erfahrung auf São Jorge nicht schön war, so sind wir doch dankbar dafür. Denn ohne sie hätten wir niemals zu Amanda gefunden." NW+ | Reise ohne Enddatum: Paar plant Tattoo in jedem Land NW+ | Weltreise abgesagt: Löhner Krankenschwester und ihr Freund haben Plan B Zwei Löhner kündigen und gehen auf Weltreise - ohne Rückflugticket

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