Löhne. Das Publikum ist Feuer und Flamme - im wahrsten Sinne des Wortes. Nach dem vorangegangenen Regenschauer heizen Jens Schwarze und sein Team den Zuschauern am vergangenen Freitagabend auf der Naturbühne der Aqua Magica ordentlich ein. Mit dem heißen Element zieht die Gruppe Feuerflut ihr Publikum von Anfang an in ihren Bann.
Mit unterschiedlichen Feuerutensilien zeigen Jens Schwarze, der Kopf von Feuerflut, und Michelle Goeffroy, was sie drauf haben. Mal lassen die beiden Artisten die Funken sprühen und wirbeln voller Energie mit dem Feuer in beeindruckendem Tempo um ihre Körper herum. Dann wird es zwischenzeitlich wieder ruhiger, wenn Schwarze und Goeffroy zu Liedern wie "You raise me up" oder "Nothing else matters" gekonnt mit dem Feuer spielen.
"Kommt zu Kulturveranstaltungen, wir brauchen das im Moment"

Jens Schwarze ist eher zufällig zum Feuer gekommen, wie er erzählt. Seit 2010 spielt er mit dem heißen Element, 2013 entstand dann die Gruppe Feuerflut. Michelle Goeffroy hat ebenfalls schon vor der Entstehung von Feuerflut Feuershows gemacht. "Man probiert das irgendwann aus und dann wird es halt immer mehr", erzählt Schwarze vor der Show.
Es ist der erste Auftritt für die Gruppe seit Mitte Februar. "Während des Lockdowns waren natürlich alle Proben gestrichen. Jetzt treffen wir uns immer draußen und möglichst mit Abstand", so Schwarze. Auf der Bühne stehen sie jetzt höchstens in Zweierteams. Bei diesem Comeback nach dem Coronalockdown, für das die Künstler seit 17 Uhr zum Aufbau vor Ort waren, gibt es an diesem Freitagabend sogar eine Premiere. An einem Merchandise-Stand werden erstmals T-Shirts, CDs und andere Feuerflut-Produkte verkauft.
Und das ist nicht die einzige Premiere: "Ich glaube, das ist die längste Show, die wir bisher gemacht haben", sagt Schwarze, der es sichtlich genießt, nach monatelanger Coronapause zum ersten Mal wieder vor Publikum zu stehen und die leuchtenden Augen seiner Zuschauer zu sehen. "Kommt zu Kulturveranstaltungen, wir brauchen das im Moment", appelliert er ans Publikum. Über mangelndes Interesse können sich Feuerflut, an diesem Abend nicht beklagen. "Hier sind rund 150 Leute. Wir sind restlos ausverkauft", sagt Tamara Di Turo vom Löhner Kulturbüro, das den Abend veranstaltet hat.
Beeindruckende Tricks und Jonglage mit dem heißen Element
Und die Zuschauer kommen am vergangenen Freitag auf ihre Kosten. Einen "Querschnitt aus sieben Jahren Feuerflut" gibt es zu sehen, wie Jens Schwarze wissen lässt. Und der hat es in sich. Michelle Goeffroy lässt einen zum Teil brennenden Reifen um ihre Hüfte kreisen, dann lassen die beiden Feuerkünstler die Flammen direkt über ihre Haut gleiten, Jens Schwarze wirft seine brennenden Utensilien meterhoch in die Luft.
Ein Utensil, das Schwarze mitgebracht hat, erklärt er dem Publikum näher. "Der Teufelsstab hat ein teuflisches Eigenleben", begründet der Feuerkünstler den Namen. Das Publikum bekommt noch eine kurze Einweisung, wann ein Raunen durch die Zuschauerreihen gehen soll, dann demonstriert Jens Schwarze, was er und sein Teufelsstab können. Erst dreht sich der Stab in der Luft einmal um die eigene Achse, bevor Schwarze ihn zwischen zwei weiteren brennenden Stäben wieder auffängt. Dann folgt die doppelte Umdrehung und schließlich wirbelt der Artist den Stab unter seinem Bein her. Die Zuschauer sind begeistert.
Livemusik mit Harfe und Gesang

Bei dem Feueflut-Querschnitt darf eine Show nicht fehlen. In „Movies on Fire" präsentiert die Gruppe Choreografien zu bekannter Filmmusik. Cool wirbelt Jens Schwarze mit einer schwarzen Sonnenbrille auf der Nase zur Musik von James Bond mit den Flammen umher, bevor Michelle Goeffroy mit einem flammenden Springseil zur Titelmelodie von Pippi Langstrumpf vor der Bühne entlang hüpf. Auch Choreografien zur Musik von Game of Thrones oder Dirty Dancing sind dabei.
Einige Choreografien der beiden Feuerkünstler werden live von Feuerflut-Mitglied Selkie Anderson begleitet, die die Show mit ihrem Gesang und ihrer Harfe untermalt. Anderson zeigt an diesem Abend aber nicht nur ihr musikalisches Können sondern steht auch selbst mit einer Kaltlichtshow auf. In bunten Farben strahlt der LED-Stab, den sie geschickt durch die Luft wirbelt und damit das Publikum begeistert.
Auch Luisa und Alina Nentwig sind beeindruckt. Vor allem der Funkenflug hat es Alina angetan. "Ich liebe es, wenn die Funken sprühen." Luisa haben besonders die Harfe und der Gesant begeistert."Live-Musik ist immer das Beste." Kein Wunder also, dass die Zuschauer die Gruppe erst nach mehreren Zugaben gehen ließ.