Löhne. Deutsche Synchronsprecher, etwas korpulentere Kinder, Frauenärzte und Menschen, die immer im Recht sein wollen - sie alle kriegen ein kleines bisschen ihr Fett weg. Bei Nightwash Live am Freitagabend, 6. März, unterhalten vier Comedians das Publikum in der ausverkauften Werretalhalle mit ganz unterschiedlicher Stand-up-Comedy.
Witze über deutsche Synchronisationen und Coronavirus
Niemand ist gerne krank. Auch Phil Laude nicht. Der Comedian, der als Mitglied des Comedytrios Y-Titty bekannt wurde, hat allerdings die typischen Tipps, mit denen man schneller genesen soll, ziemlich satt. Vor allem Ingwer. "Ich glaube, die Chinesen haben einfach zu viel Ingwer produziert und den dann rübergeschickt. Und dann noch ein Virus hinterher", verzichtet der 29-Jährige auch nicht auf einen kleinen Corona-Witz.
Und auch über deutsche Synchronisationen von Filmen und Serien macht sich Laude lustig. Denn die würden immer klingen wie ein Porno, findet er. Bei der deutschen Stimme des Game of Thrones-Charakters Jon Schnee sei allerdings etwas anderes das Problem. Wenn dieser sagt, er sei der "König des Nordens", komme das alles andere als authentisch rüber. "Dann rede auch so. Das heißt Moin Moin", meint er zur Freude des Publikums.
Liebeslied der etwas anderen Art sorgt für lautes Gelächter
Laude, der sich übrigens selbst gern als den "weißen Eminem" bezeichnet, malt sich nicht nur aus, wie politisch korrekter Deutschrap klingen würde ("Brudi, ich muss los, wenn die Pausenklingel schreit."). Er witzelt auch über das typische Verhalten von Deutschen, die immer um jeden Preis Recht haben wollen. Auch eine kleine Anekdote zum Völkerball im Schulsportunterricht, dessen pädagogischen Wert Laude in Frage stellt, darf nicht fehlen. "Man hat immer die Dicken rausgeballert, die haben die größte Angriffsfläche."
Nachdem er die Zuschauer mit "Hallihallo Hallöhne" begrüßt hat, stimmt Phil Laude dann zum Abschluss des Abends noch ein kleines Liebeslied der etwas anderen Art am E-Piano an. Liedzeilen wie "Ihr seid immer für euch da... außer ihr habt keine Zeit" oder "Ihr versteht euch... zumindest akustisch", lösen beim Publikum für lautes, herzhaftes Gelächter aus.
Menstruations-Anekdoten spalten das Publikum ein wenig
Lena Kupke führt als Moderatorin durch den Abend. Zwischen den Auftritten ihrer Kollegen gibt die 34-Jährige Geschichten über ihre Periode oder ihre Frauenarztbesuche zum Besten. Und sorgt damit zwar für Gelächter bei vielen weiblichen Gästen, aber wohl die wenigsten Männer wissen, was eine Menstruationstasse ist und können über Witze über dieses Produkt lachen.
Kupke erzählt, dass sich ihr Freund in der gemeinsamen Wohnung vor kurzem Nudeln gekocht hat. Unwissend, dass sie kurz vorher im selben Kochtopf ihre Menstruationstasse nach der Benutzung ausgekocht habe. Zumindest viele Frauen im Publikum bringt dieser Witz zum Lachen.
Auch eine Anekdote zum Besuch beim Gynäkologen ist Teil ihres Auftritts. Denn die Bitte ihrer Frauenärztin "Rutschen Sie bitte noch ein bisschen weiter runter zu mir?", die sie immer wieder hört, geht Kupke gehörig auf den Geist. Da kann sie nur entgegnen: "Wenn ich noch weiter runter rutsche, liege ich gleich auf deinem Gesicht."
Nizar überzeugt mit Selbstironie und ansteckendem Lachen
Comedian Nizar nimmt sich am vergangenen Freitag gerne mal selbst auf die Schippe. "Ich bin zu zehn Prozent Mensch und zu 90 Prozent Behaarung. Eigentlich habe ich nicht einmal ein schwarzes Oberteil an" stellt er sich den Löhnern vor. Und auch von einem Zoobesuch erzählt er. Nizar habe dem Affen angesehen, dass das Tier folgendes gedacht habe, als es ihn sah: "Warum läufst du frei rum?"
Neben seinen Witzen ist es aber vor allem sein eigenes lautes Lachen, mit dem er sein Publikum ansteckt und in der Werretalhalle für Stimmung sorgt. So bringt Nizar, obwohl er meint, Frauen würden mit ihren Männern reden, als seien diese geistig behindert, auch die weiblichen Zuschauer zum Lachen.
Nächste Nightwash-Comedyshow im Oktober
Der vierte im Bunde ist Dennis Grundt. Der gebürtige Bielefelder kommentiert die Kampagne gegen die Handybenutzung am Steuer, bei der Plakate mit Aufschriften wie "tipp, tipp, tot" oder "Jens, 26, abgelenkt durch eine SMS" am Straßenrand zu sehen sind. "Da wäre ich auch abgelenkt, ich hab seit Jahren keine SMS mehr bekommen."
Auch mit Sätzen wie "Ich hab einen Sohn. Zweite Klasse, raucht, ist ein cooler Typ" sorgt der gelernte Friseur für einige Lacher im Zuschauerraum und begeistert das Löhner Publikum.
Im Herbst geht der Waschsalon mit Spaßfaktor in Löhne in die nächste Runde. Die nächste Nightwash-Comedyshow in der Werrestadt findet am 30. Oktober statt.