Politik und Aktivisten in Löhne fordern Lückenschluss auch für Radwege

Löhne. Die Freigabe der B 611 (Knickstraße) ist nicht nur für Pkw und Lkw eine deutliche Verbesserung. Der neue Radweg, der deutlich neben der Straße verläuft, ist auch für die Radfahrer ein großer Sprung nach vorn. Das sieht auch der Löhner ADFC so. Die Aktivisten fordern darüber hinaus, dass die Lücke im Radwegnetz an der Häger Straße dringend geschlossen werden muss. Ein einstimmiger Beschluss mit der gleichen Forderung wurde auch im Rat gefasst. Zuständig dafür ist allerdings Straßen NRW. "Die B 611 ist für den Verkehr freigegeben, das Löhner Kreuz steht kurz vor der Vollendung und auch die Sudbachtalbrücke wird hoffentlich im Herbst dieses Jahres in Betrieb genommen. Damit ist über die Nordumgehung hinaus ein weiterer Lückenschluss zwischen der A 2 und der A 30 vollendet", schreibt der ADFC in einer Pressemitteilung. Es bleibe zu hoffen, dass die innerstädtischen Verbindungen, wie die Weihestraße in Gohfeld und die Häger Straße/Königstraße in Richtung Löhne spürbar entlastet würden. "Alles gut? Leider nein! Während die B 611 vorbildlich mit einem getrennten Radweg ausgebaut ist und jetzt die B 61 in Richtung Herford saniert und ebenfalls mit einem Radfahrweg versehen werden soll, ist Löhne-Bahnhof für Radfahrer nur unter Lebensgefahr zu erreichen", ärgern sich die ADFC-Mitglieder. Auf einem kurzen Stück der Häger Straße – genau sind es 930 Meter, fehlt seit Jahrzehnten ein Radweg. "Setzt Euch für einen Radweg ein" Nachdem nun der Lückenschluss zwischen den beiden Autobahnen erfolgt sei und die Autos freie Fahrt hätten, müsse jetzt auch etwas für die Sicherheit der Radfahrer getan werden. "Der Nutzwert eines durchgängigen Radverkehrsnetzes ist sehr viel größer als einzelne nicht miteinander verknüpfte Radverkehrs-Abschnitte, auch wenn sie noch so vorbildlich ausgebaut sind." Der Verein appelliert an die einheimischen Politiker: Macht bitte Nägel mit Köpfen! Setzt Euch für einen Radweg an der Häger Straße ein. Jetzt ist die Gelegenheit, mit einem geringen finanziellen Aufwand Radwege miteinander zu verbinden und erst damit eine durchgängige Nutzung sicher zu stellen", findet der ADFC. Den Löhner Rat haben die Radler geschlossen auf ihrer Seite. Einstimmig wurde ein entsprechender Antrag der CDU in der letzen Ratssitzung verabschiedet. Politiker der anderen Parteien verwiesen darauf, dass in den letzten Jahrzehnten schon mehrfach gleichlautende Anträge gestellt wurde. "Der Grunderwerb war immer das Problem", sagte Wolfgang Böhm von der SPD in der Sitzung. Auch zwei Schülerinnen engagieren sich für den Bau des Radwegs. Sie haben 200 Unterschriften zur Unterstützung der Forderung gesammelt. Prioritätenliste erstellt Zuständig für den Radweg ist Straßen NRW. Sprecher Sven Johanning, hatte gegenüber der NW bestätigt, dass diese Pläne schon lange existieren. Allerdings gibt es eine lange Liste mit möglichen Radwegen, die Straßen NRW entlang von Landesstraßen in der Region bauen soll. &bdquo;Im gesamten Regierungsbezirk Detmold sind das etwa 140 Radwegwünsche", sagte Johanning. Der Regionalrat habe ähnlich wie beim Straßenbau eine Prioritätenliste erstellt. &bdquo;Da geht es um Kriterien wie Verkehrsbelastung, Schulweg oder auch die Nähe zu einer Kita." Der gewünschte Radweg an der Häger Straße sei auf dieser Liste nicht unter den ersten Zehn. Das bedeutet, dass mit einem Bau nicht innerhalb der nächsten zehn Jahre zu rechnen ist.

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