Radfahrer in Bünde wünschen sich mehr Tempo bei Beseitigung von Gefahrenstellen

Bünde. Ob Teilabschnitte oder die ganzen 54,5 Kilometer – für Hobby-Radfahrer zählt der Else-Werre-Radweg zu den beliebtesten Touren in der näheren Umgebung. Insgesamt ist die landschaftlich reizvolle Strecke zwischen Melle und Bad Oeynhausen gut ausgebaut. Ein paar Gefahrenstellen gibt es jedoch. Eine davon wollen Bünde und Kirchlengern in naher Zukunft gemeinsam beseitigen. Dabei handelt es sich um den rund 750 Meter langen Abschnitt durch die Elseaue. Zwischen dem Klärwerk in Bünde und dem Echterneinweg in Kirchlengern besteht der Weg aktuell aus zwei schmalen Asphaltstreifen, die durch Schotter voneinander getrennt sind. Voraussichtlich ab Oktober soll daraus eine durchgängig befestigte Piste werden. Da sich die Strecke in einem Naturschutzgebiet befindet, soll dafür laut Verwaltungsunterlagen wasserdurchlässiges Pflaster verwendet werden. Rolf Overlack, Vorstandsmitglied in der Ortsgruppe Bünde vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), begrüßt den Ausbau. Als ehemaliger Leiter des Kirchlengeraner Ordnungsamtes und Fahrradbeauftragter der Gemeinde war der 71-Jährige vor etwa 13 Jahren am ersten Ausbau des Weges beteiligt. &bdquo;Das war vorher eine Schotterpiste, daher waren die beiden Asphaltstreifen eine Verbesserung. Noch erfreulicher ist, dass jetzt alles befestigt wird“, sagt Overlack. An Radweg-Kanten besteht akute Sturzgefahr Denn beim Überholen oder Ausweichen müssen Radfahrer die rund 90 Zentimeter breiten Asphaltstreifen verlassen. Da der Schotter an vielen Stellen mittlerweile tiefer liegt, besteht im Bereich der Kanten akute Sturzgefahr. Dass Naturschützer gegen den Ausbau sind, weil dieser aus ihrer Sicht ein unüberwindbares Hindernis für Insekten und Amphibien schaffe, ist Overlack bewusst. Für ihn geht die Sicherheit der Radfahrer an der Stelle aber vor. &bdquo;Weil der Weg viel befahren wird, ist die Maßnahme zu rechtfertigen“, sagt der ADFC-Sprecher. Bei einer Verkehrszählung der Gemeinde Kirchlengern wurden an sechs Tagen Mitte Juni in dem Bereich rund 2.900 Radfahrer sowie 1.000 Fußgänger registriert. Zum Thema: Bünde bekommt in deutschlandweiter Umfrage für seine Fahrradfreundlichkeit nur eine 3- Overlack betont, dass der ADFC grundsätzlich mit der Situation für Fahrradfahrer in Bünde zufrieden ist. Die Beschilderung sei hervorragend und nicht umsonst trage Bünde seit dem Jahr 2000 den Titel einer fahrradfreundlichen Stadt in NRW. &bdquo;Die Stadt bemüht sich und hat ja auch andere Themen außer Fahrradfahren auf dem Zettel“, zeigt Overlack Verständnis dafür, dass Verbesserungen nicht von jetzt auf gleich umgesetzt werden können. Sanierung von Elsedamm verzögert sich An ein paar gefährlichen Stellen in der Stadt wünscht sich der ADFC dennoch mehr Tempo – wohlwissend, dass nicht immer die Stadt für alles verantwortlich ist, sondern im Bereich von Kreis- oder Landstraßen eben auch Behörden auf anderen Ebenen. Für den kombinierten Rad- und Fußweg auf dem Elsedamm ist die Stadt zuständig. Der Abschnitt zwischen Bahnhofstraße und Lübbecker Straße ist ebenfalls Teil des viel befahrenen Else-Werre-Radwegs und steht seit Jahren aufgrund seines Zustands in der Diskussion. &bdquo;Der Weg ist nicht breit genug. Dazu kommt noch die gefährliche Abbruchkante in Richtung Else“, sagt Overlack. Zum Thema: Statt Sanierung nur Farbe: Radfahrer in Bünde müssen weiter warten Bereits im Herbst 2022 ist die Sanierung beschlossen worden. Nach Aussagen der Stadt ist mit dem Beginn der Maßnahmen allerdings nicht vor 2027 zu rechnen. Denn aufgrund der besonderen Lage des Weges entlang der Else müssten &bdquo;bei weiteren Behörden im Bereich Landschafts- und Hochwasserschutz Genehmigungen eingeholt werden“. Wegen der akuten Absturzgefahr an der Stelle wünscht sich Overlack, dass sich die Stadt noch einmal intensiver mit dem Thema beschäftigt, um das Verfahren möglicherweise beschleunigen zu können. Gefährlicher Weg zwischen Enger und Bünde Für die Verzögerung beim Radwegbau zwischen Bünde und Enger kann die Stadt nichts. Da es sich bei der Strecke entlang der Engerstraße beziehungsweise Bünder Straße um eine Landesstraße handelt, ist hierfür Straßen NRW zuständig. Obwohl der Abschnitt zwischen dem Ortsausgang Bünde und Besenkamp für Radfahrer sehr gefährlich ist, hat der Landesbetrieb kürzlich eine Verschiebung des Baustarts von 2025 auf &bdquo;nicht vor 2027“ bekanntgegeben. Als Grund wurde angegeben, dass es &bdquo;andere Maßnahmen mit vorrangigem Umsetzungsbedarf“ gebe. Zum Thema: Gefährliche Strecke zwischen Enger und Bünde: Radwegbau verschiebt sich schon wieder Eine Begründung, die Overlack nicht nachvollziehen kann: &bdquo;Da haben wir kein Verständnis für, warum andere Dinge plötzlich wichtiger sein sollen. Das ist lange geplant und jetzt kommen Radfahrer an der Stelle für mindestens zwei weitere Jahre in gefährliche Situationen.“

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