Das Wasser bleibt knapp in Löhne, Bad Oeynhausen und Hüllhorst

Löhne/Bad Oeynhausen. Die Gefahr, dass die Löhner und Bad Oeynhausener sowie die Menschen in Hille und Hüllhorst von jetzt auf gleich auf dem Trockenen sitzen, ist längst nicht gebannt. Aus diesem Grund waren am Mittwoch zum ersten Mal in der Geschichte der Städte Feuerwehr, Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk unterwegs und haben mit Durchsagen die Bürger zum Wassersparen aufgefordert. Darüber hinaus haben die Bürgermeister von Löhne und Bad Oeynhausen verfügt, dass das Wässern von Gärten und das Befüllen von Pools bis auf Weiteres verboten sind. Wer dagegen verstößt, dem droht eine Geldbuße in Höhe von 1.000 Euro. Die Notverordnung gilt zunächst für drei Monate. Mit der Aktion ist Bürgermeister Bernd Poggemöller zufrieden. Er ist auch Vorsteher des Wasserbeschaffungsverbands am Wiehen. "Am Montag und Dienstag hatten wir jeweils einen Verbrauch von 18.000 Kubikmetern, am Mittwoch waren es 16.750 Kubikmeter und das, obwohl sich die Temperaturen nicht verändert hatten. Wir sind überzeugt, dass diese eindringliche Warnung gewirkt hat", sagt er. "Ab 20 Uhr ging der Wasserverbrauch steil nach oben" Auch Andreas Schwarze, Vorstand der Stadtwerke Bad Oeynhausen, ist zufrieden mit der Aktion. Er hält auch die angedrohten Geldbußen für richtig. "Das hätte ich im letzten Jahr noch nicht befürwortet", sagt er. Allerdings sei das Verhalten vieler Bürger problematisch. "Am Montag ging der Wasserverbrauch ab 20 Uhr steil nach oben. Da haben die Leute ihre Gärten gewässert und die Pools befüllt." Offensichtlich handelten viele Menschen nach dem Motto, "Wasser kommt aus dem Hahn wie der Strom aus der Steckdose." Da müsse sich im Bewusstsein eine Menge ändern. "Am Ende des Tages kann so etwas auch über den Preis geregelt werden." Auf verschiedenen Wegen hat sich der WBV am Wiehen zusätzliche Wasserlieferungen gesichert. Das kommt vom WBV-Herford-West und vom WBV Wiehengebirge. "Da wurde gerade eine neue Pumpstation in Betrieb genommen, die zurzeit 360 Kubikmeter am Tag liefert. Die Menge wird aber nach der Startphase noch steigen", sagt Poggemöller. Darüber hinaus seien auf dem Gebiet des WBV am Wiehen sechs neue Brunnen erschlossen worden. "Mit diesen Maßnahmen sind wir jetzt am Limit. Mehr Wasser können wir im bestehenden System nicht bekommen", so der Löhner Bürgermeister. Mit 7.000 Kubikmeter deutlich zu klein Das Problem sei der Hochbehälter in Bergkirchen. Der ist mit einem Fassungsvermögen von 7.000 Kubikmetern deutlich zu klein. "Heute plant man in Größenordnungen von 16.000 bis 17.000 Kubikmetern", sagt Stefan Wiese, technischer Betriebsleiter des WBV am Wiehen. Ein solcher Behälter soll so schnell wie möglich in Bergkirchen neben dem alten Behälter gebaut werden. "Wir haben das Grundstück gekauft, die Planungen laufen auch Hochtouren", sagt Poggemöller. Auf einen Baubeginn wollte er sich nicht festlegen, dazu solle es aber so schnell wie möglich kommen. Eine Entlastung wird auch die Versorgung mit Wasser aus Porta Westfalica bringen. Die sogenannte Düker-Leitung wird zurzeit unter der Weser durchs Erdreich geschoben. "Aus Porta erhalten wir dann 960 Kubikmeter am Tag", sagt Schwarze. Mit der Fertigstellung rechnet er Ende Juli. "Zum Ausbau der Kapazitäten bestand keine Notwendigkeit" Die Fachleute sind sich einig, dass die Maßnahmen nicht zu spät kämen. "Der Wasserverbrauch ist erst seit dem Jahr 2017 deutlich angestiegen. Und so bestand vorher zum Ausbau der Kapazitäten keine Notwendigkeit", sagt Poggemöller. Die Notverordnung wird zunächst für drei Monate gelten. In einem Brief, der an alle Haushalte im Gebiet des WBV geschickt werden soll, wird über die schwierige Lage informiert. Weitere Informationen gibt es für Löhne unter Tel. (0 57 32) 10 02 51 und für Bad Oeynhausen unter Tel. (0 57 31) 13 91 23

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