„Jedes Stück von Hand gemacht“: Unternehmen aus Kirchlengern fertigt besondere Polstermöbel

Kirchlengern. &bdquo;Bei uns wird jedes Stück von Hand gemacht“, sagt Dirk Gieselmann. &bdquo;Einmal auf den Knopf an einer Maschine drücken und ein fertiges Möbelstück kommt heraus, das gibt es bei uns nicht“, sagt der 55-jährige Geschäftsführer, der das Familienunternehmen in vierter Generation führt. 1910 wurde Wemafa als Matratzenfabrik in Herford gegründet. Seit 1984 konzentriert sich das Unternehmen auf orthopädische Polstermöbel. In den 1990er-Jahren hat der Polstermöbelhersteller die Produktion von Herford auf ein zweites Werk in Kirchlengern ausgeweitet. Seit 2005 befindet sich der Stammsitz mit der kompletten Verwaltung und Produktion in der Elsegemeinde. &bdquo;In Herford haben wir noch einen Showroom – auch aus der Tradition heraus“, sagt Gieselmann. &bdquo;Jeder Körper ist anders“ Die Hauptzielgruppe von Wemafa sind Menschen über 50 Jahre. &bdquo;Mit zunehmendem Alter kommen auch die Rückenprobleme“, sagt Gieselmann. &bdquo;Und natürlich gibt es auch viele Menschen, die körperlich arbeiten oder den ganzen Tag ungesund am Schreibtisch sitzen.“ Während jüngere Menschen oftmals eher Wert auf große Wohnlandschaften zum Liegen legen, sei der Wemafa-Kunde eher darauf bedacht, &bdquo;abends gut und entspannt auf dem Sofa zu sitzen, um Rückenschmerzen und andere Probleme in den Griff zu bekommen“. Um die Sitzmöbel zu fertigen, &bdquo;kaufen wir die Komponenten in umliegenden Spezialbetrieben ein“. Die Tischlereien fertigen für Wemafa auch Gestelle nach den Bedürfnissen der Kunden. &bdquo;Jeder Rücken und jeder Körper ist anders“, sagt Gieselmann. Schwerpunkt liegt auf Polstern Schaumstoffkonfektionäre liefern die passend zugeschnittenen Formteile. &bdquo;Wenn Füße oder Holzteile der Polstermöbel sichtbar sind, machen wir die Oberflächenbehandlung selber. Kunden schicken uns auch schon mal ein Regalbrett ein und sagen ’In der Farbe soll es sein, damit es auch zum Schrank passt’.“ Das Unternehmen zählt 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. &bdquo;Viele sind schon mehr als 30 Jahre bei uns, haben schon ihre Ausbildung bei uns gemacht oder sind nach ihrer Ausbildung in einem anderen Betrieb zu uns gewechselt.“ Im Betrieb in Kirchlengern liegt der Schwerpunkt auf den Polstern. Die Stoffe werden entsprechend zugeschnitten und einzelne Teile von den Näherinnen mittels Nähmaschine zusammengenäht. &bdquo;Leder wird noch per Hand zugeschnitten, andere Stoffe maschinell mit einem sogenannten Cutter, der mit einer Kamera ausgestattet ist, um auch gemusterte Stoffe ausschneiden zu können.“ An den Stoffteilen ist vermerkt, welche Teile wo und wie von den gelernten Polster- und Industrienäherinnen oder Textil-Expertinnen zusammengenäht werden müssen. Jedes Stück soll perfekt sein In der Vorpolsterung werden erste Arbeiten erledigt, &bdquo;zum Beispiel der Sitzaufbau vorbereitet, Abdeckungen werden angebracht“, so Gieselmann. Dann übernimmt ein Polsterer die Hauptarbeiten. &bdquo;Wenn man ein Sofa und drei Sessel kauft, fertigt ein Polsterer alle vier Möbelstücke, damit alles zusammenpasst und einheitlich ist. Lesen Sie weitere Wirtschaftsnachrichten aus Kirchlengern Der eine Mitarbeiter legt Stofffalten vielleicht etwas anders als ein anderer.“ Ein Polsterer schaffe etwa ein bis zwei Garnituren am Tag. &bdquo;Bei uns wird nicht im Akkord gearbeitet und die Bezahlung ist auch nicht abhängig von der hergestellten Stückzahl“, betont Gieselmann. Ihm sie es wichtig, dass jedes Stück am Ende perfekt ist. Das Unternehmen zählt 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. &bdquo;Viele sind schon mehr als 30 Jahre bei uns, haben schon ihre Ausbildung bei uns gemacht oder sind nach ihrer Ausbildung in einem anderen Betrieb zu uns gewechselt.“ Drei Produktlinien Was die Produkte angeht, hat Wemafa die Kollektion in drei Bausteine eingeteilt. Zum einen gebe es das klassische, konservative Polstermöbel. Die Modelle aus dem Bereich &bdquo;Modern“ seien etwas zeitloser, es werde viel mit Leder und einfarbigen Stoffen gearbeitet. Um noch eine andere Zielgruppe erreichen zu können, hat sich das Unternehmen 2019 nach der Insolvenz des Spenger Polstermöbelherstellers Frommholz Modell-Lizenzen gesichert. &bdquo;Das war genau richtig. Wir konnten unser Portfolio damit noch breiter aufstellen, um jeden erreichen zu können. Uns fehlte der hochwertige, klassische, elegante Baustein.“ Mit Andreas Eimann, langjähriger Vertriebsleiter bei Frommholz und Puhlmann, gibt es seit dem 1. Februar nun auch einen Vertriebsleiter für die Frommholz-Kollektion, der die Marke weiter im Markt etablieren will und zudem die Handelspartner in Bayern und Baden-Württemberg betreut. Erhöhte Nachfrage während Corona-Pandemie Wie sich die Umsätze bei Wemafa entwickelt haben, dazu macht Gieselmann keine Angaben. Ähnlich wie in der gesamten Möbelindustrie war aber auch bei Wemafa während der Corona-Pandemie eine erhöhte Nachfrage zu spüren. &bdquo;Man kann sein Geld immer nur einmal ausgeben. Wenn man nicht in den Urlaub fahren kann, hat man dieses Geld übrig. Die Menschen haben dann viel in ihr Zuhause investiert“, weiß er. &bdquo;Als man wieder reisen konnte, haben wir auch gemerkt, dass es bei uns ruhiger wurde.“ Auch durch steigende Energiekosten und die Inflation sei eine gewisse Zurückhaltung bei Kunden zu spüren gewesen, mittlerweile entwickele sich das Geschäft aber in Richtung Normalität zurück. &bdquo;In den 32 Jahren, die ich das Unternehmen mittlerweile leite, hat es nie ein konstantes Geschäft gegeben. Es hat immer Wellen rauf und runter gegeben – das gehört dazu.“

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