Straßenverkehrsamt sorgt erneut für Ärger - wie es jetzt weitergeht

Kirchlengern. Servicewüste Deutschland – das ist es, was die Situation im Straßenverkehrsamt für Hans-Ulrich Timm am besten beschreibt. Zweimal habe er in den vergangenen Monaten das Amt aufsuchen müssen. Einmal, um ein rotes Kurzzeitkennzeichen zu bekommen und um einen EU-Führerschein zu beantragen. Nicht nur, dass er keine Möglichkeit gefunden habe, das Straßenverkehrsamt direkt zu kontaktieren, um Fragen zu klären. Eine Info des Amtes auf der Webseite des Kreises Herford findet er darüber hinaus &bdquo;frech”. &bdquo;Auf der Seite, wo man auch zu der Online-Terminvergabe kommt, steht nicht nur, dass man trotz Termin eventuell nicht dran kommt, sondern man solle sich auch witterungsbedingte Kleidung anziehen”, zitiert Hans-Ulrich Timm von der Webseite. Noch immer müssten Kunden aufgrund von Corona die Wartezeit draußen verbringen und die sei ja nun oft nicht unerheblich. Die Wartezeit im Freien sieht er mit Blick auf die kalte Jahreszeit kritisch. &bdquo;Man weiß nicht, ob man dran kommt" Gleichzeitig, sagt Timm, werde man vor Ort mit dem Satz vertröstet, dass man ja erst nach Hause fahren könne, um die Wartezeit zu überbrücken. &bdquo;Man weiß aber ja gar nicht, ob man überhaupt dran kommt.” Das Problem mit den Terminen und Wartezeiten findet der NW-Leser unhaltbar. &bdquo;Die Leute nehmen sich da schon extra frei, wenn sie wissen, dass sie zum Straßenverkehrsamt müssen. Jetzt wissen sie nicht einmal, ob sie überhaupt dran kommen”, sagt Hans-Ulrich Timm. Er wolle vor allem die Mitarbeitenden dort nicht angreifen. &bdquo;Da können die am wenigsten für. Das ist ein rein organisatorisches Problem des ganzen Amtes. Ich sehe da aber aktuell keine Bewegung, um da was zu verbessern, und wüsste wirklich gerne warum”, so Timm. Schon Anfang Juli gab es Beschwerden – zu der Zeit von Autohändlern, die über zu lange Wartezeiten beim Straßenverkehrsamt klagten. Petra Scholz, Pressesprecherin des Kreises Herford, begründete das mit einem hohen Aufkommen an Fahrzeuganmeldungen, das zum einen saisonbedingt sei und zum anderen auch damit, dass Leute Fahrzeuge, die sie aufgrund von Corona abgemeldet hatten, nun wieder anmelden würden. Jetzt sagt Petra Scholz auf Anfrage: &bdquo;Die Auslastung des Straßenverkehrsamtes hat sich – auch saisonbedingt – wieder normalisiert. Anliegen von Privatkundinnen und -kunden werden in der Regel am gleichen Tag bearbeitet, Händlerzulassungen werden im Regelfall spätestens am nächsten Tag bearbeitet." Ungeplante Systemausfälle Mit Blick auf die Situation, die Hans-Ulrich Timm schildert, sagt sie aber auch: &bdquo;Selbstverständlich bemühen wir uns, die Zulassungen termingerecht zur gebuchten Uhrzeit fertigzustellen. Das kann jedoch, auch wegen der zentralen Annahme am Empfang, nicht immer gewährleistet werden. Durch die Teilschließung des Hauseses wurden die angeboten Termine reduziert." Da pandemiebedingt noch immer kein Publikum das Straßenverkehrsamt betreten dürfe, werde den Kundinnen und Kunden dannn empfohlen im Auto zu warten, nach Hause zu fahren oder auch zunächst andere Dinge zu erledigen. Sobald die Unterlagen fertig seien, würden die Kunden informiert.Zum schmaleren Terminangebot komme hinzu, dass es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Computer- und Systemausfällen gekommen sei, die nicht durch das Straßenverkehrsamt verursacht worden sind. Planbar sei so was nicht. Scholz: &bdquo;Wenn nicht bekannt ist, wie lange die technischen Ausfälle anhalten, empfehlen wir dann auch, nach Hause zu fahren und am nächsten Tag wieder zu kommen. Die Zulassungen wurden dann im laufenden Geschäft mit erledigt." Das tut sich jetzt im Amt Positive Nachrichten gebe es aber in Bezug auf die telefonische Erreichbarkeit und den Wartebereich, sagt Petra Scholz. "Bei der Telefonzentrale gab es krankheitsbedingt eine zeitweise Unterbesetzung. Die Menge der jeden Tag auflaufenden Gespräche konnte in diesem Fall nur nach und nach abgearbeitet werden. Die Wartezeit betrug aber nicht mehr als 15 Minuten. Die Situation hat sich wieder beruhigt und die telefonische Erreichbarkeit ist wieder wie gewohnt gegeben", so Scholz. Und auch beim Warten im Freien tue sich etwas: &bdquo;Die Vorbereitung für den Normalbetrieb des Straßenverkehrsamtes laufen derzeit - wir warten auf den Abschluss des Hygienekonzept-Verfahrens und werden dann auch proaktiv informieren. Wenn das Straßenverkehrsamt wieder im größeren Umfang geöffnet wird, können wir auch wieder mehr Termine anbieten - auch im Haus", sagt Petra Scholz.

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