Gestiegene Kosten: Kompromisslösung für Grundschule Kirchlengern gefunden

Kirchlengern. In Kirchlengern ist man sich einig, dass an den Grundschulgebäuden etwas getan werden muss. Daher sind bis Ende 2028 Investitionen in Höhe von rund 33 Millionen Euro an den drei Standorten vorgesehen. Dass das gar nicht so viel Geld ist, wie man auf den ersten Blick meinen könnte, zeigen die Berechnungen für den Standort im Zentrum. Die Politik hat sich daher nun für einen Kompromiss entschieden. Von der großen Lösung hatte man sich bereits vorher verabschiedet. Denn diese hätte eine Gesamt-Modernisierung des Grundschulstandortes Kirchlengern-Zentrum mit einem neuen Gebäude sowie einem grundsanierten Bestandsgebäude in einem Rutsch vorgesehen. Das hätte laut dem zuständigen Architekturbüro &bdquo;tr.architekten“ aus Bad Oeynhausen geschätzte Kosten in Höhe von etwa 21 Millionen Euro verursacht. Daher hatte man sich letztlich auf zwei andere Varianten fokussiert. Beide beinhalten zunächst die Konzentration auf die Schaffung von mehr Platz und schieben die Sanierung des Bestandsgebäudes und damit auch die dadurch entstehenden Kosten in die Zukunft. Im Wesentlichen ging es um die Frage, ob es ein Anbau an das bestehende Gebäude oder ein einzeln auf dem Schulgelände stehender Neubau werden soll. Anbau soll 11,8 Millionen Euro kosten Bei der jetzt im Schul- und Hauptausschuss getroffenen Entscheidung musste die Politik zwischen den Kosten sowie den pädagogischen Wünschen der Schulleitung abwägen. Denn immerhin liegen nach jetzigem Stand rund 2,4 Millionen Euro zwischen dem rund 9,4 Millionen Euro teuren Neubau und dem 11,8 Millionen Euro teuren Anbau. Zum Thema: Große Pläne für die Grundschule in Kirchlengern Die Schulleitung hatte sich im Vorfeld für den Anbau ausgesprochen, da dieser aus pädagogischer Sicht mehr Vorteile biete. Verwaltung, Architekturbüro und Schule hatten diese Variante in gemeinsamen Gesprächen erarbeitet. &bdquo;Diese neu ausgearbeitete Variante ist eine gemeinsame Lösung, die die Kostensituation berücksichtigt, in die aber auch viele Anforderungen an die pädagogisch-konzeptionellen Voraussetzungen einfließen“, hatte die Schule im Vorfeld der Ausschüsse in einem Statement für die Anbau-Lösung geworben. Clustermodell kann im Anbau umgesetzt werden Da es sich nach der Fertigstellung immer noch um ein zusammenhängendes Schulgebäude handelt, biete ein Anbau als wesentlichen Vorteil die Möglichkeit der Umsetzung einer sogenannten Clusterlösung. Dabei handelt es sich um ein pädagogisches Konzept, bei dem die Klassenräume der einzelnen Jahrgangsstufen mit einem großen Flur, der als offener Lernbereich dient, sowie weiteren Räumen zu einer Einheit zusammengefasst werden. Dadurch soll laut Experten eine kleine Schule in der Schule geschaffen werden, was flexibles Lernen ermögliche. Gleichzeitig können die während der Unterrichtszeiten als Differenzierungsräume genutzten Bereiche auch als Räume für den Offenen Ganztag dienen. Laut den Plänen des Architekturbüros sind die Unterrichtscluster sowie die OGS-Räume im ersten und zweiten Obergeschoss des Anbaus vorgesehen. Im Erdgeschoss sind das Lehrerzimmer, die Mensa und das kommunale Kino vorgesehen. Baustart ist Ende 2026 möglich &bdquo;Die Küche ist so ausgelegt, dass man selbst frisch kochen könnte. Das ist keine kleine Küche, falls ein möglicher Betreiber auch noch andere Schulen beliefern will. Wenn der nicht gefunden wird, kann man an der Küche aber auch noch sparen“, verdeutlichte Architekt Bert Tilicke im Schulausschuss, dass es sich bei dem vorgestellten Plan erst einmal nur um eine Machbarkeitsstudie handelt, die im Detail noch geändert werden könne. Mit der Variante des Anbaus würde man sich laut Tilicke für die Zukunft aber alle Varianten offen halten. Insbesondere auch die Sanierung des Bestandsgebäudes. Der Baustart sei nach Einschätzungen des Architekten Ende 2026 möglich. Die Hauptbauzeit würde dann in 2027 liegen und die Fertigstellung in 2028. Ursprünglich sah der Zeitplan eine frühere Umsetzung vor. Durch Verzögerungen bei den Beratungen hätten daher die Kosten nach oben angepasst werden müssen. &bdquo;Wir sprechen schon eine lange Zeit darüber und sollten das jetzt auf den Weg bringen, auch wenn wir uns natürlich wünschen würden, dass man so eine Schule mal eben aus dem Effeff neu und nach allen Wünschen gestaltet“, warb Torsten Henke (CDU) im Schulausschuss für die Zustimmung zu der Anbau-Variante. Dem stimmte Ingo Scheiding (SPD) zu, auch wenn er einräumte, dass es sich dabei um &bdquo;eine Variante mit Kompromissen handelt“. Entscheidung muss noch vom Rat bestätigt werden Mit Blick auf die Kosten und den Sanierungsbedarf an den anderen Schulen favorisierten die Grünen die Lösung mit dem Bau eines einzelnen Gebäudes. &bdquo;Alle sieben Jahre gibt es ein neues pädagogisches Konzept und dann passt die Hülle wieder nicht zum Innenleben“, gab Rüdiger Bockhorst (Grüne) zu Bedenken, dass das Clustermodell irgendwann möglicherweise überholt sein könnte. Am Ende entschieden sich sowohl der Schul- als auch der Hauptausschuss ohne Gegenstimmen für die Anbau-Variante. Die Grünen enthielten sich. Am Mittwoch, 29. Oktober, muss noch der Rat zustimmen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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