Wie sicher ist Hiddenhausen? Polizei stellt aktuelle Zahlen vor

Hiddenhausen. Wie sicher ist es in der Gemeinde Hiddenhausen? Ist die Anzahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen? Müssen sich Bürgerinnen und Bürger Sorgen um ihre Sicherheit machen? Um diese Fragen zu beantworten, waren jetzt Dietmar Vogt und Maik Windmann von der Kreispolizeibehörde zu Gast im Integrationsrat der Gemeinde. Anlass für den Besuch der beiden Beamten waren laut Hussien Khedr, dem Vorsitzenden des Integrationsrats, mehrere Einträge in den einschlägigen Facebook-Gruppen in der Gemeinde, ob die Kriminalität gestiegen sei. Auch seien laut Khedr Bedenken bezüglich der Sicherheitslage geäußert worden. Hiddenhausen als sichere Gemeinde Um es vorwegzunehmen: Das Leben in Hiddenhausen ist sicher. So gehörte die Gemeinde im vergangenen Jahr zu den sichersten Kommunen in ganz Nordrhein-Westfalen, auch wenn &bdquo;jede Straftat eine zu viel sei“, wie Dietmar Vogt betonte. So lag die Häufigkeitszahl, die Zahl der Taten pro 100.000 Einwohner, in Hiddenhausen im Jahr 2023 bei 2.565. Damit liegt Hiddenhausen zum Beispiel deutlich unter der Stadt Herford mit einer Häufigkeitszahl von 3.831 Taten pro 100.00 Einwohner. NRW-weit betrug die Zahl 7.789. Zwar liegt die jährliche Kriminalstatistik für das Jahr 2024 noch nicht vor, die beiden Beamten hatten aber für den Zeitraum 1. Januar bis 30. September einige Fallzahlen mitgebracht. Aus denen geht hervor, dass es in einigen Bereichen Anstiege gegeben hat. So registrierte die Polizei in diesen neun Monaten insgesamt 511 Straftaten in Hiddenhausen. Darunter fallen zum Beispiel Sachbeschädigungen, Einbrüche, Beleidigungen und Internetkriminalität. Herausforderungen und Maßnahmen Vor allem letzterer Bereich habe stark zugenommen, sagte Dietmar Vogt. Nicht alles werde jedoch vom Bürger wahrgenommen, zum Beispiel wenn es um Online-Fake-Shops gehe. Zwar sei das eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent – diese sei jedoch Teil einer allgemeinen Entwicklung, die auch in anderen Kommunen festzustellen ist, also ein landesweites Problem. Lesen Sie auch: Herford im Kreis- und OWL-Vergleich an der Spitze der Straftaten je Einwohner Einen Anstieg gab es auch bei den gemeldeten Körperverletzungen. Hier lagen im fraglichen Zeitraum 73 Delikte vor, 2023 gab es 50 solcher Tatbestände. Die Zahl der Einbrüche zur Tageszeit habe sich bisher gegenüber dem Vorjahr kaum verändert, diese Zahl könne jedoch in der jetzigen dunklen Jahreszeit noch steigen. 40 Einsätze der Polizei in Hiddenhausen waren bis zum 31. Oktober dieses Jahres auf Randalierer zurückzuführen, 40 Mal mussten die Beamten wegen gemeldeter Ruhestörungen ausrücken. Wichtig sei es laut Dietmar Vogt, die gefühlte Sicherheitslage von der objektiven Sicherheitslage zu trennen. &bdquo;Das Gefühl des Einzelnen stimmt nicht immer mit der objektiven Lage überein“, betonte der Leiter der Herforder Wache Nord. In den sozialen Netzwerken werde viel verbreitet und viel diskutiert, das habe es so früher nicht gegeben. Gefühlte Sicherheit und Vertrauen in die Polizei Vogt stellte jedoch klar, dass die gefühlte Sicherheit ebenfalls eine wichtige Rolle spiele, zum Beispiel, wenn die Menschen sich abends auf den Straßen bewegen wollten. &bdquo;Wir versuchen, Präsenz zu zeigen und durch unsere Anwesenheit für Sicherheit zu sorgen.“ So gebe es zum Beispiel verstärkte Kontrollen beim Weihnachtsmarkt in Herford, auch bei den Weihnachtsmärkten in Hiddenhausen werde die Polizei präsent sein. Die öffentliche Wahrnehmung sei allerdings ein Aspekt, der Unsicherheit erzeugen könne. Exemplarisch nannte Vogt einen Tunnel am Bahnhof in Bielefeld. Dieser habe in der Öffentlichkeit als sehr unsicher gegolten, &bdquo;auch wenn dort nie eine Straftat passiert ist“. Dietmar Vogt und Maik Windmann warben zudem dafür, Vertrauen in die Arbeit der Polizei zu haben. Vor allem manche Einwanderer hätten die Polizei in ihrer Heimat oft als korrupt kennengelernt. &bdquo;Da ist das Vertrauensverhältnis nicht da. Dem versuchen wir aber entgegenzuwirken. Wer kein Vertrauen in uns hat, ruft auch nicht an, wenn etwas passiert ist“, sagte Vogt. Aufmerksame Bürger sind wichtige Helfer Die Polizei sei genau darauf angewiesen. &bdquo;Viele Erfolge, die wir haben, haben wir aufmerksamen Bürgern zu verdanken.“ Niemand müsse Angst haben, die Polizei zu rufen. &bdquo;Wir wollen helfen und erfüllen eine Schiedsrichterfunktion. Wir müssen aber sanktionieren, sonst funktioniert das Zusammenleben nicht“, unterstrich der Herforder Wachleiter. Auch Kinder sollten keine Angst vor der Polizei haben, sondern sich an diese wenden können. Das gelte auch bei Mobbing oder Missbrauch. &bdquo;Wir stehen in Kontakt mit Kitas und Schulen und wollen, dass das Kind sich öffnet“, sagte Vogt.

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