Kriminalität in Löhne steigt: Das steckt hinter den Zahlen

Löhne. Die nackten Zahlen lassen kaum Gutes erahnen: Laut polizeilicher Kriminalstatistik, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, sind die Straftaten in Löhne im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. Prozentual auf vergleichsweise hohem Niveau, in absoluten Zahlen sogar stärker als in allen anderen Kommunen des Kreises. Ist die Werrestadt eine Hochburg für Kriminelle? Nein, sagt die Polizei. Und liefert jetzt Hintergründe, die das Zahlenwerk in ein etwas anderes Licht rücken. Zunächst die Fakten: Insgesamt 2.072 Straftaten sind im Jahr 2024 in Löhne bekannt geworden. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Polizei lediglich 1.736 Straftaten registrierte, bedeutet das ein Plus von stolzen 19,35 Prozent. Höhere Werte verzeichneten lediglich die Gemeinden Hiddenhausen (21,53 Prozent), Kirchlengern (21,24 Prozent) und Rödinghausen (20 Prozent) – allerdings leben dort auch deutlich weniger Menschen, was das Verhältnis zumindest ein Stück weit revidiert. &bdquo;Kein Grund zur Sorge“ trotz Kriminalitätszunahme Die konkreten Zahlen sprechen da schon eine andere Sprache. So wurden in Löhne nicht nur die drittmeisten Straftaten hinter Herford und Bünde erfasst, es waren im Vergleich zum Vorjahr auch 336 mehr. Einen solchen absoluten Anstieg verzeichnet derweil keine andere Kommune, im Gegenteil: Auf Platz zwei folgt Kirchlengern mit gerade einmal 130 zusätzlichen Straftaten. Das einwohnerstarke Herford hingegen landet mit einem Zuwachs von lediglich 33 Delikten auf dem vorletzten Platz in diesem Bereich. .responsive23-keHtf1O30jmc4GOk-ttc-linechart-aufklaerungsquote-alle { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-keHtf1O30jmc4GOk-ttc-linechart-aufklaerungsquote-alle { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-keHtf1O30jmc4GOk-ttc-linechart-aufklaerungsquote-alle { padding-top: 142.86%; } } Einen besonderen Grund zur Sorge aber sieht die Kreispolizeibehörde mit Blick auf die Werrestadt dennoch nicht. Zwar bezeichnet ihr Sprecher Hendrik Drawe den Anstieg und die Gesamtzahl der Straftaten in Löhne durchaus als auffällig. &bdquo;Aber man muss diese Zahlen auch immer im Kontext betrachten“, sagt er. So sei es etwa nicht ungewöhnlich, dass in Städten mit mehr Einwohnern auch mehr passiere. Aus diesem Grund versuche die Polizei stets, eine Vergleichbarkeit herzustellen. &bdquo;Dazu rechnen wir die Straftaten auf 100.000 Einwohner hoch und bekommen so ganz andere Erkenntnisse.“ Löhne ist sicherer als andere Städte Tatsächlich landet Löhne auf diese Weise bei einer Häufigkeitszahl von 5.159. Damit rangiert die Werrestadt zwar immer noch auf Rang zwei im kreisweiten Vergleich. &bdquo;Aber sie liegt auch in etwa im Kreis-Durchschnitt von 5.068”, sagt Drawe. Zudem komme der gesamte Regierungsbezirk Detmold auf deutlich höhere 5.590 Fälle pro 100.000 Einwohner, das Land Nordrhein-Westfalen sogar auf 7.689. &bdquo;Das heißt: In Löhne sind die Menschen vergleichsweise viel sicherer als in Herford oder anderswo”, so Drawe. .responsive23-0OG64xDtOWqX52ZT-bar-stacked-vertical-betrugsfaelle-im-kreis-herford { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-0OG64xDtOWqX52ZT-bar-stacked-vertical-betrugsfaelle-im-kreis-herford { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-0OG64xDtOWqX52ZT-bar-stacked-vertical-betrugsfaelle-im-kreis-herford { padding-top: 142.86%; } } Verharmlosen möchte er die Zahlen deswegen aber nicht. Im Gegenteil. &bdquo;336 Straftaten mehr sind immerhin ein Zuwachs von fast einer pro Tag”, sagt der Polizeisprecher. Das aber habe vermutlich auch mit einem veränderten Anzeigeverhalten in der Bevölkerung zu tun. So registriere die Polizei etwa eine deutliche Zunahme von Online-Anzeigen, vor allem bei Betrugsfällen. &bdquo;Früher wäre man dafür vielleicht nicht extra zur Wache gefahren”, sagt Drawe. &bdquo;Heute geht das bequem vom Rechner aus, wo man etwaige Betrügereien sogar 1:1 per ,Copy and Paste’ in die Maske eintragen kann.” 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford &bdquo;Wir hätten uns eine Senkung gewünscht“ In Löhne soll es im vergangenen Jahr zudem eine Steigerung von Körperverletzungen gegeben haben. &bdquo;Dabei lässt sich nicht sagen, ob diese im öffentlichen Raum oder im häuslichen Umfeld passiert sind”, so Drawe. Die Hemmschwelle, sich bei häuslicher Gewalt an die Polizei zu wenden, sei in den vergangenen Jahren aber insgesamt niedriger geworden. Lesen Sie auch: Mehr Straftaten im Kreis Herford: Vor allem Betrug, Körperverletzung und Hausfriedensbruch Weitere registrierte Straftaten betreffen vornehmlich Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie Hausfriedensbrüche. Kreisweit wurde ein Anstieg um 7,64 Prozent oder 911 Fälle registriert. &bdquo;Da hätten wir uns sicherlich eine Senkung gewünscht“, räumt Hendrik Drawe ein. Auch die Aufklärungsquote von rund 56 Prozent hält er für ausbaufähig. &bdquo;Ganz unzufrieden sind wir aber nicht, immerhin liegen wir da deutlich besser als der Rest des Landes.“

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