Herforder Brauerei: Herzstück der neuen Abfüllanlage schwebt ein

Hiddenhausen. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht beobachtet Henning Vormbrock, wie der große Autokran die neue Etikettiermaschine an den Haken nimmt und binnen weniger Minuten ins Innere der Herforder Brauerei befördert. Wenig später folgt das Karussell des Füllers, dem Herzstück der neuen Abfüllanlage, die in den kommenden Wochen und Monaten installiert wird. Rund 20 Millionen Euro investiert die Haus Cramer Gruppe, zu der die Herforder Brauerei gehört, in den Standort Herford, die größte Investition seit knapp 25 Jahren. Etwa 15 Millionen entfallen auf die neue Abfüllanlage. Bis zu 50.000 Flaschen in der Stunde sollen damit künftig abgefüllt werden. Die neue Anlage kann alle Gebinde von 0,2 Liter bis 0,5 Liter abfüllen und die Produkte in verschiedene Verpackungseinheiten verpacken. Der Energie- und Wasserverbrauch soll um rund 20 Prozent sinken. &bdquo;Das ist schon genial“, sagt Vormbrock, Leiter der Abfüllung bei der Herforder Brauerei. &bdquo;Viele Jahre lang passiert nichts und dann bekommen wir so eine neue Anlage“, freut sich Vormbrock, der auch bereits seine Ausbildung zum Brauer und Mälzer bei der Brauerei absolviert hat. Ein wenig nervös sei er in den vergangenen Tagen schon gewesen, gesteht Vormbrock. &bdquo;Es gibt ja auch Fälle, wo schon mal was schiefgehen kann.“ 70 Quadratmeter große Öffnung Bei der Herforder Brauerei geht an diesem Tag aber alles glatt. Lediglich zu Beginn hakt es bei der Etikettiermaschine ein wenig, das ist aber schnell behoben. &bdquo;Damit haben wir jetzt die modernste Abfüllanlage Europas, zumindest für ein paar Wochen“, sagt der Abfüllungsleiter mit einem Augenzwinkern. Bis zu 25 Arbeiter der Spedition sind für den Ablauf verantwortlich. Nachdem die Teile im Gebäude angekommen sind, werden sie mit Schwerlastrollen an den exakten Aufstellort gebracht. Mit der Etikettiermaschine werden die Bauch-, Rücken- und auch Halsetiketten an den Flaschen angebracht und dann entsprechend verpackt sowie auf einer Palette transportfertig gemacht. Rund 70 Quadratmeter groß ist die Öffnung in der Seitenwand, durch die die einzelnen Komponenten der neuen Anlagen an ihren Bestimmungsort gebracht werden. &bdquo;Wir konnten das gesamte Teil abnehmen“, sagt Peter Lohmeyer. Nach dem Einbringen der Teile könne die Wand wieder mit einem eigens eingebauten Schiebelement verschlossen werden, damit es im Inneren nicht zu kalt werde. Im Sommer soll das erste Bier vom Band laufen Der Kastenwascher war bereits in der vergangenen Woche geliefert worden, auch der Flascheninspektor befindet sich schon im Gebäude. Dieser inspiziert die noch leeren gereinigten Flaschen auf eventuelle Beschädigungen oder Restflüssigkeiten und sortiert diese gegebenenfalls aus. Weitere Teile folgen in den kommenden Tagen. &bdquo;Mit dem Einbringen der drei Teile ist ein großer Schritt hin zur neuen Anlage gemacht. Nun werden die einzelnen Maschinen von der Montagefirma verbunden und von uns an unser Bierleitungssystem angeschlossen, sodass dann im Sommer das erste Herforder Pils von der neuen Abfüllanlage vom Band läuft“, freut sich Henning Vormbrock. Die endgültige Abnahme erfolge im September, erklärt Marketingleiter Peter Lohmeyer. Bis dahin werden Experten der Herstellerfirma Krones aus Neutraubling bei Regensburg vor Ort sein und die Inbetriebnahme begleiten. Die bisherige Anlage, die aus dem Jahr 1989 stammt, werde dann zum Teil verschrottet, beziehungsweise verkauft, sagt der Marketingleiter. Zahlen und Fakten Die Etikettiermaschine ist 9,6 Tonnen schwer, 2,5 bis 3 Meter hoch. Komplett aufgebaut ist sie 6 mal 7 Meter groß. Das Füllerkarussell wiegt 15,6 Tonnen, hat einen Durchmesser von 4,3 Meter und misst alles in allem 8 mal 7 Meter. Der Flascheninspektor ist 3,3 Tonnen schwer und etwa 2,5 Meter hoch.

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