Johannes-Falk-Haus in Hiddenhausen wird für 16 Millionen Euro erweitert und saniert

Hiddenhausen. Die ersten Abbrucharbeiten begannen im Herbst vergangenen Jahres. Jetzt ist mit dem offiziellen Spatenstich der nächste Schritt für die Modernisierung des Johannes-Falk-Hauses (JFH) erfolgt. In den kommenden Jahren wird die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung teilweise saniert und modernisiert. Ein Neubau schafft zudem Platz für 40 zusätzliche Schüler. "Es war hier zwingend erforderlich, etwas zu tun", hob Jürgen Müller die Notwendigkeit hervor. So sei die Erneuerung des Therapiebeckens notwendig gewesen, auch bei den Unterrichtsräumen habe es noch viel Luft nach oben gegeben, ergänzte der Landrat. Die Kosten seien ein großer Brocken, aber im Interesse der Kinder des JFH jeden Euro wert. "Ich freue mich, wenn es fertig ist und ich in die Augen der Kinder schauen kann." "Das ist gut investiertes Geld, jeder Cent kommt den Schülern zugute", sagte Axel Grothe. Der Schulleiter bezeichnete die kommenden Jahre bis zur Fertigstellung als Herausforderung. "Wir sind hier auf einer Baustelle, die nächsten Jahre werden nicht nur Sonnenschein", so Grothe. Für den Schulleiter und die Architekten ist die Sanierung der Schule bei laufendem Betrieb eine große Herausforderung. "Wir müssen sehr kreativ planen, um den Schulbetrieb reibungsfrei zu halten. Während der Bauphase ist jeder freie Raum ein Klassenraum", so Grothe. Superintendent Olaf Reinmuth lobte die Unterstützung des Kreises und der Synode bei der Realisierung des Projekts. "Ohne die öffentliche Hand geht nichts", sagte Reinmuth. Die Synode habe den Zuschuss mehrfach erhöht. "Der Kirchenkreis steht hinter dem Bau", unterstrich der Superintendent. Der Neubau Der Neubau umfasst eine Grundfläche von etwa 1.500 Quadratmetern. Das Gebäude mit Klinkerfassade beinhaltet eine Einfeld-Sporthalle und die Schwimmhalle mit einem Therapiebecken. Dieses ist mit einem Hubboden ausgestattet, der bis zu einer Tiefe von 1,80 Metern verstellt werden kann. Zwischen der ehemaligen Kita und dem Bauteil B wird ein Verbindungsbaukörper in Holzrahmenbauweise mit einer Größe von rund 525 Quadratmetern errichtet. Hier werden drei Klassenräume mit Nebenräumen und einer WC-Anlage untergebracht. Sämtliche Zugänge und Erschließungen werden rollstuhlgerecht ausgeführt. Sanierung Sobald der Neubau fertiggestellt ist, soll der Bestand abschnittsweise saniert werden. Darin inbegriffen sind alle Innenoberflächen und die Dacheindeckungen. Die alte Sporthalle steht als Übergangslösung in dieser Zeit für den Schulbetrieb zur Verfügung. Anschließend wird die Halle mit dem alten Schwimmbad/Therapiebecken abgerissen, zudem werden die restlichen Außenanlagen fertiggestellt. Diese umfassen neben den Spielfeldern und Schulhöfen auch einen erweiterten Parkplatz-Bereich mit 120 Stellplätzen. Um während der Bauzeit das Parken und den Schülerspezialverkehr zu ermöglichen, soll an der Kampstraße ein temporärer Parkplatz für 34 Mitarbeiter errichtet werden. Regenerative Energien Energetisch wurde während der Planungsphase auf regenerative Energien umgestellt. Eine Luftwasser-Wärmepumpenanlage mit einer Leistung von 320 Kilowatt versorgt die Fußbodenheizung im gesamten Haus. Den Strom liefert eine Photovoltaik-Anlage. Die Anlage wird auf allen Dächern des Neubaus und des Bestands installiert, wo es Statik und die Himmelsrichtung erlauben. Baukosten Die voraussichtlichen Gesamtkosten betragen rund 16 Millionen Euro. Davon übernimmt der Kreis Herford elf Millionen Euro, die restliche Summe wird vom Kirchenkreis finanziert. Zu Beginn der Planungen 2011/2012 hatten die Verantwortlichen noch mit rund sieben Millionen Euro kalkuliert. Die Mehrkosten sind neben den seit 2016 steigenden Baukosten auch auf ein deutliches Plus bei den Schülerzahlen zurückzuführen. Daher werden mehr Klassenräume benötigt als ursprünglich vorgesehen. Derzeit werden 320 Schülerinnen und Schüler aus allen Kommunen im Kreis Herford am JFH von 80 Lehrkräften, davon 60 in Vollzeit, unterrichtet. Ausgelegt war die Schule ursprünglich für 220 Schüler. Zeitplan Die Neubauten sollen laut Planungen bis zum Sommer 2024 bezugsfertig sein. Bis Herbst 2025 wird das Bestandsgebäude saniert. Der Abschluss aller Gesamtmaßnahmen inklusive Abbrüchen und der Wiederherstellung der Außenanlagen ist für Frühjahr 2026 vorgesehen.

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