Nach Mordversuch in Bünde: Das ist zum Tatverdächtigen mittlerweile bekannt

Bünde. Dieser Fall hat für reichlich Schlagzeilen gesorgt: Am 22. Mai dieses Jahres fallen in einer Wohnung in Bünde Schüsse, ein Mann wird lebensgefährlich verletzt. Es folgt ein Großeinsatz der Polizei, umgehend wird eine Mordkommission eingesetzt. Von dem zunächst unbekannten Schützen fehlt jede Spur. Mittlerweile steht fest: Es gibt einen Tatverdächtigen. Es ist einige Minuten vor 20 Uhr an jenem Mai-Abend, ein Donnerstag, als es in einem Mehrfamilienhaus im Bereich von Wasserbreite und Gerhart-Hauptmann-Straße plötzlich laut wird. Peng, Peng, Peng, Peng: Vier Schüsse sind auf einem später der NW zugespielten Überwachungsvideo einer in der Nähe installierten Kamera zu hören. Zu sehen ist, wie kurz darauf ein Mann aus der Haustür tritt. Er hält eine Plastiktüte in der Hand, rennt weg. Wenig später rauschen die ersten Polizeiautos an. Der Bereich wird abgeriegelt, eine Fahndung nach dem flüchtigen Verdächtigen eingeleitet. Es folgt ein stundenlanger Großeinsatz. Nach Zeugenaussagen soll der Mann in Richtung Bahnhof abgehauen sein. Dort stoppen die Einsatzkräfte eine Regionalbahn, durchkämmen den Zug nach dem vermeintlichen Schützen. Auch ein Polizeihubschrauber kreist mittlerweile über der Elsestadt. Doch der Gesuchte ist nicht auffindbar. Mehr zum Thema: Bünder (23) durch Schüsse verletzt: Polizei fahndet mit Foto nach Verdächtigem Opfer schwebte in Lebensgefahr In einer offiziellen Mitteilung geben die Staatsanwaltschaft und das Bielefelder Polizeipräsidium am Tag nach der Bluttat erste Details bekannt. Demnach hatte das damals 23-jährige Schussopfer am Tatabend selbst den Notruf gewählt. Nach den ersten Ermittlungen soll es damals zu einem Treffen zwischen Täter und Opfer in der Wohnung des Angeschossenen gekommen sein. Ebenfalls zugegen soll ein Freund des später Verletzten gewesen sein. &bdquo;Der Täter soll dann plötzlich eine Schusswaffe gezogen und die Herausgabe von Wertgegenständen verlangt haben. Im Folgenden soll der Täter mehrfach auf das Opfer geschossen und anschließend mit Tatbeute aus der Wohnung geflüchtet sein“, hatten die Behörden damals mitgeteilt. Was der Unbekannte hatte mitgehen lassen, war nicht überliefert worden. Nach NW-Informationen waren bei einer Durchsuchung der Wohnung durch die Ermittler noch am Tatabend Drogen und Bargeld aufgefunden worden. Unstrittig ist: Der seinerzeit 23-Jährige erlitt eine Schusswunde am Bauch, wurde lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden. Per Fotofahndung wurde nach dem Tatverdächtigen gesucht. Die Mordkommission &bdquo;Wasser“ übernahm die Ermittlungen. Und diese dauern auch noch weiterhin an. Lesen Sie auch: Nach Schüssen in Bünde: Geplatzter Drogendeal kommt als Ursache in Betracht Das ist zum Ablauf bekannt Zwar ist der Verdächtige nach Angaben der Bielefelder Staatsanwaltschaft noch immer flüchtig – allerdings ist seine Identität mittlerweile bekannt. Das geht unter anderem aus der vor Kurzem erfolgten Antwort des NRW-Innenministeriums auf eine kleine Anfrage der AfD an die Landesregierung hervor. Demnach handelt es sich bei dem Beschuldigten um einen Mann mit deutscher und türkischer Staatsbürgerschaft. Dieser sei zwar bislang nicht vorbestraft, habe aber schon wegen des &bdquo;Verdachts der Begehung“ einiger Straftaten im Fokus der Strafverfolgungsbehörden gestanden. Dabei sei es um Nötigung, Sachbeschädigung, falsche uneidliche Aussage und um einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz gegangen. Die Ermittlungen in dem Bünder Fall gegen den Verdächtigen würden laut Angaben der Justizbehörden wegen &bdquo;versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerem Raub, bewaffnetem Sichverschaffens von Cannabis und gefährlicher Körperverletzung“ geführt. Mitgeteilt wird zudem, dass der Verdächtige das Opfer &bdquo;unter Vorhalt einer Schusswaffe zur Herausgabe von Betäubungsmitteln aufgefordert“ habe. Als sich der Mann geweigert habe, dem nachzukommen, seien die Schüsse gefallen – mit den bekannten Folgen. Schon kurz nach dem Vorfall waren Vermutungen laut geworden, Hintergrund der Tat könnte ein geplatzter Drogendeal sein. Bestätigt wurde das von Behördenseite aber nie. Nach Auskunft der Bielefelder Staatsanwaltschaft wird auch aktuell noch nach dem Verdächtigen gefahndet, der derzeitige Sachstand in dem Fall entspreche den Schilderungen des NRW-Innenministeriums. &bdquo;Weitere Angaben können aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gemacht werden“, heißt es abschließend von der zuständigen Staatsanwältin. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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