Wo die längste Fahrradstraße im Kreis entstehen könnte

Hiddenhausen. Für Pendler auf dem Rad soll es in Zukunft sicher und komfortabel durch Hiddenhausen nach Herford und Bünde gehen. Die drei Kommunen planen einen Interkommunalen Radweg. 13,5 Kilometer lang ist die Strecke. Der längste Teil (7,4) verläuft auf dem Gebiet der Gemeinde. Hier soll auch die längste Fahrradstraße im Kreis entstehen. Drei Routen hat die Planungsgemeinschaft Verkehr Dargel Hildebrandt (PGV) entwickelt - Projektleiterin Annika Wittkowski favorisiert eine davon und stellt die Strecke im Gemeindeentwicklungsausschuss vor. Es ist eine Machbarkeitsstudie, die Wittkowski mitbringt. Sie soll zeigen, dass die Route funktionieren kann. Anhand von Kartenmaterial haben die Planer verschiedene Strecken abgesteckt. Der direkte Weg würde entlang der Landesstraße führen. "Den favorisieren wir nicht", sagt Wittkowski und nennt zwei Knackpunkt. Hier sei nicht nur ein hoher Ausbau notwendig, um die Sicherheit zu gewährleisten, auch müsse der Straßenbaulastträger Straßen NRW mit ins Boot geholt werden. Eine weitere Route, die die Planerin als nicht geeignet ansieht, führt zwar einen großen Teil ruhig über die Kleinbahntrasse, aber, "die Strecke ist eher für Freizeitradler geeignet". Zudem würde Hiddenhausen bei dieser Route umfahren. Das sei nicht Sinn der Sache. Die Routenführung soll vor allem attraktiv für Radpendler sein und so mehr Menschen aufs Rad locken. Wittkowski: "Wir wollen hohe Qualitätsstandards und gehen von einem höheren Radverkehr aus." Das ist die favorisierte Strecke Von Bünde aus startet die Route im Bustedter Holz. "Das ist heute schon eine attraktive Strecke", sagt die Projektleiterin. Daher müsse hier baulich nichts verändert werden, da der Weg schon drei bis vier Meter breit ist. Die Industriestraße ist schon stärker befahren. Hier gibt es zwar einen Geh- und Radweg, der sei aber nicht geeignet. "Es gibt eine Kante zwischen den Wegen." Für die Sicherheit müsste ein Neubau her. Um vom Gutsweg auf die Ravensberger Straße zu gelangen, muss die Löhner Straße gequert werden. Damit hier die Radler sicher unterwegs sind, schlägt Wittkowski eine Mittelinsel vor. Bewusst hat sich die Planerin gegen die weitere Fahrt entlang der Löhner Straße entschieden. Die Landesstraße bringe schlechte Bedingungen mit sich. So soll es für die Radler weiter auf die Goldkampstraße gehen. "Das ist ideal", sagt Wittkowski. Es ist bereits eine Anliegerstraße, hier gilt Tempo 30 und es gibt daher wenige Gefahren. Um auf direkterem Weg in die Straße Auf der Brake zu kommen, müsste hier ein kleines Stück Landesstraße miteingebunden werden. "Das ist ein großer Knackpunkt, da hier Abstimmungen mit Straßen NRW notwendig sind." Ebenso müsste die Gemeinde Grund erwerben. Die Umfahrung der Landesstraße würde über kleiner Straßen etwa 350 Meter länger sein. Wittkowski: "Wir appellieren an eine Lösung mit Straßen NRW." Lesen Sie hier mehr zu dem Thema: Kommentar: Radverkehr gehört endlich in den Fokus Entlang Auf der Brake müsste ein zusätzlicher Radweg her. Vorgeschlagen wird eine Breite von drei Metern. Die Kampstraße (ab Oetinghauser Straße) und die Pestalozzistraße empfiehlt die Planerin in eine Fahrradstraße umzuwidmen. Die Strecke führt direkt durchs Zentrum Lippinghausens am Schulzentrum vorbei und würde so auch noch attraktiver für radelnde Schüler werden. Um den Autoverkehr hier zu entschleunigen, schlägt Wittkowski Unterbrechungen entlang der Route vor. Etwa einen Minikreisverkehr an der Ecke Rathausstraße. Weiter geht es entlang der Dorfstraße - hier plant die Gemeinde bereits eine Fahrradstraße. Hier wäre laut Alexander Graf, Leiter des Amtes Gemeindeentwicklung, auch der erste Schritt zum Interkommunalen Radweg denkbar. "Eine Fahrradstraße ließe sich hier schnell mit kleinem Aufwand realisieren." Bei der Querung der Milchstraße müsse laut Planerin eine bauliche Veränderung her, da die Stelle "unübersichtlich" ist. Eine Ampel, die auf Anforderung Grün anzeigt, wäre eine Idee, die die Ausschussmitglieder allerdings kritisch sehen. Von der Dorfstraße aus geht es über den ruhigen Heimstättenweg. Auf 3,5 Kilometern könnte so die längste Fahrradstraße im Kreis entstehen. "Das ist eine Macht", sagt Bürgermeister Andreas Hüffmann und Wittkowski ergänzt: "Es wäre eine lange symbolische Verbindung für den Radverkehr." Richtung Herford führt die Strecke dann über die Untere Wiesenstraße über den Bünder Fußweg hin zur Querung der B 239/B 61 und anschließend weiter auf den Benter Weg. So geht es jetzt weiter Der Ausschuss hat einstimmig dafür gestimmt, dass die Verwaltung auf Grundlage der Machbarkeitstudie weitere Gespräche mit den beteiligten Städten Herford und Bünde sowie mit dem Kreis Herford führt. Wie schnell die gesamte Route als Radweg ausgewiesen und umgebaut werden kann, ist noch nicht terminiert. Da der Großteil der Strecke auf gemeindeeigenen Straßen verläuft, hat die Gemeinde den Beginn einzelner Strecken selbst in der Hand. Im Rat soll zudem über die Einrichtung der Fahrradstraße an der Dorfstraße entschieden werden. Die ist Teil des Interkommunalen Radwegs und könnte der erste Schritt sein. Kosten Nach ersten Schätzungen kostet der Radweg 1.109,200 Millionen Euro. Darin sind allerdings alle vorgeschlagenen Maßnahmen, inklusive dem Teilstück von Straßen NRW enthalten.

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