Wie der CDU-Chefstratege auf das kommende Jahr blickt

Hiddenhausen. Für Marcus Söhnchen ist Kommunalpolitik &bdquo;immer stark von den handelnden Personen abhängig", die sich für ihre Gemeinde einsetzen. Söhnchen muss es wissen. Seit 1994 sitzt er für die CDU im Gemeinderat, seit 2009 ist er ihr Fraktionsvorsitzender und gleichermaßen Chefstratege. Und das wird er auch in der kommenden Ratsperiode bleiben. Mit Blick auf die Kommunalwahl im vergangenen September zieht der 52-Jährige ein gemischtes Fazit. &bdquo;Es war klar, dass wir uns in einem schwierigen Umfeld bewegt haben", sagt Söhnchen hinsichtlich der politischen Landschaft in Hiddenhausen. Der eher zurückhaltend geführte Wahlkampf im ersten Jahr der Pandemie habe sich nicht ausgezahlt. Die CDU verlor einen Sitz, gleichwohl büßten die Sozialdemokraten zwei Mandate ein: &bdquo;Fakt ist, die SPD hat die Wahl verloren", konstatiert Söhnchen deshalb. Für die Ausgestaltung der Kommunalpolitik in Hiddenhausen führt das zu neuen möglichen Mehrheiten: &bdquo;Da ist es schon entscheidend, wer die besseren Ideen hat", sagt Söhnchen, der hauptberuflich als Geschäftsführer eines gleichnamigen Metallbau-Betriebs in Oetinghausen tätig ist. Die neue Konstellation befördere den Austausch. &bdquo;Positiv ist der Zulauf junger Leute" Und noch ein weiterer Umstand könnte den politischen Wettbewerb im Guten beeinflussen: &bdquo;Was sehr positiv ist, ist der Zulauf junger Leute." Beispielhaft nennt Söhnchen Noel Schuppenat. Der 22-jährige Student ist neu gewähltes Mitglied im Fraktionsvorstand. Inhaltlich wird es Söhnchen zufolge vor allem im Frühjahr interessant, wenn der Haushalt auf der Agenda steht: &bdquo;Wir werden im März sehen, wo wir stehen, welche Spielräume sich ergeben." Der Betriebswirt ist jemand, der sich auskennt mit Zahlen und der in Ausschüssen und im Rat immer wieder auf die finanziellen Auswirkungen der Beschlüsse hinweist. Unbenommen sei dabei, dass die politischen Entscheidungen in Hiddenhausen einem &bdquo;hohen Sachzwang" unterliegen. Fragt man Söhnchen nach den nun anstehenden großen Projekten in der Großgemeinde, hat er bereits einige Punkte vor Augen. Die Sanierung der Schweichelner Straße wird einer davon sein. Beim Megathema Klimaschutz versucht er mit gutem Beispiel voran zu gehen. Bereits 2011 habe er auf seinem Betrieb Photovoltaikanlagen installiert. Die Nutzung von Dachflächen auf den Schulen sei folgerichtig. Einem möglichen Windrad stehe die Fraktion dagegen weiterhin ablehnend gegenüber. &bdquo;Wir sind nicht der Meinung der Grünen. Ein Windrad fügt sich nicht in die dichte Besiedlung ein", sagt er. &bdquo;Vielleicht passiert jetzt ein Umdenken" Ein weiterer Aspekt, der Söhnchen umtreibt, ist eine starke Wirtschaftsförderung, &bdquo;um Arbeitsplätze in der Gemeinde zu halten". Die Coronakrise trifft gerade die Hotel- und Gastrobranche. In seinem eigenen Gewerbe sieht er die Zukunft für ortsansässige Betriebe weniger düster: &bdquo;Ich gehe davon aus, dass Handwerk und Mittelstand, so sie gut aufgestellt sind, weniger zu befürchten haben." Bedarf und die Nachfrage seien vorhanden. Das Problem bestehe gerade im Handwerk eher darin, dass immer weniger Leute immer mehr Aufträge zu bearbeiten haben. Gleichwohl beschränken sich die Corona-Maßnahmen dieses Jahr nicht allein auf die Wirtschaft. Kultur- und Brauchtumspflege sind nur in einem sehr geringen Maße möglich. &bdquo;Die ganze Corona-Pandemie wird uns gesellschaftlich verändern." Das Ehrenamt, die Schützen- und Gesangsvereine leiden in diesem Jahr. Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden könnten sich dadurch jedoch ebenso neue Sichtweisen ergeben. &bdquo;Vielleicht passiert jetzt in der Bevölkerung ein Umdenken", und es entstehe eine neue Wertschätzung für Dinge, die sonst für selbstverständlich gehalten wurden, sagt Söhnchen resümierend.

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