Missverständnis oder Taktik? CDU-Kandidat kritisiert Veranstaltung, obwohl er informiert war

Hiddenhausen. Dass Kommunalpolitiker in Schulen über ihre Arbeit berichten oder vor Wahlen für Podiumsdiskussionen zu Gast sind, ist nicht ungewöhnlich. Auch die Olof-Palme-Gesamtschule (OPG) hatte jetzt Vertreter der im Rat vertretenen Parteien eingeladen. Zu Gast waren Wolfgang Körner-Hemicker (UWG), Marcus Söhnchen (CDU), Henrik Franke (SPD) und Robert Wenzel (Bündnis 90/Die Grünen). Aufregung gibt es jetzt im Zusammenhang mit der Veranstaltung um einen Beitrag des CDU-Bürgermeisterkandidaten Alexander Hüttemann in den sozialen Medien. Der hatte am Dienstag in einem Statement auf Instagram erklärt, dass ihn viele Nachrichten von Schülerinnen und Schülern der OPG erreicht hätten, die sich seine Teilnahme an der Veranstaltung gewünscht hätten. Leider habe ihm keine Einladung vorgelegen, sonst wäre er sehr gerne dabei gewesen, heißt es dort. Die Einladungen seien über den Bürgermeister verteilt worden. Weiter heißt es: &bdquo;Für die Zukunft wünsche ich mir: Direkte Einladungen an alle Parteien, damit solche Missverständnisse nicht noch einmal passieren.“ Er würde sich freuen, die Diskussion mit den Schülern nachzuholen. &bdquo;Wenn ihr mich einladet, komme ich gerne vorbei.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Alexander Hüttemann (@alexander_huettemann) Schulleiter der OPG widerspricht Dem widerspricht Schulleiter Oliver Leimbrock. Die OPG habe den Post auf Instagram überrascht zur Kenntnis genommen, schreibt Leimbrock in einer E-Mail. Ziel der Schule sei es ausdrücklich nicht gewesen, dass es zu einer Vorwahl-Podiumsdiskussion kommen solle. Die Schule habe den Schülerinnen und Schülern vielmehr einen Eindruck vermitteln wollen, wie kommunale Arbeit funktioniert. &bdquo;Ihre Interessen und Fragen stehen dabei im Mittelpunkt“, so Leimbrock. Daher sei das Rathaus Adressat der Schule gewesen und habe die Koordination in dieser Angelegenheit übernommen. Lesen Sie auch: CDU-Kandidat will frischen Wind ins Rathaus bringen Auf diesem Weg seien alle Fraktionen informiert worden, die dann Vertretungen für diese Veranstaltung zur Verfügung stellen konnten. Auch die CDU-Fraktion sei darüber informiert worden. Zudem sei er bereits vor einigen Wochen in Kenntnis gesetzt worden, dass auch Alexander Hüttemann von der Veranstaltung wusste, schreibt Leimbrock. &bdquo;Wir haben über unsere Arbeit berichtet“ Henrik Franke bestätigt die Äußerungen von Oliver Leimbrock. &bdquo;Alle Fraktionsvorsitzenden wurden eingeladen, Bürgermeister Andreas Hüffmann war als Vertreter der Verwaltung dabei“, so Franke. &bdquo;Es war absolut neutral und keine Wahlkampfveranstaltung. Wir haben über unsere Arbeit berichtet“, betont der SPD-Vertreter. Für die CDU sollte ursprünglich Ratsmitglied Erwin Steffen teilnehmen. Er wurde aber vom Fraktionsvorsitzenden Marcus Söhnchen vertreten. Auch Söhnchen unterstreicht, dass es in keiner Weise um Wahlkampfthemen gegangen sei. Bürgermeister Andreas Hüffmann habe ausdrücklich gesagt, dass er keine Aussagen zur Wahl machen werde, eben weil sein Gegenkandidat nicht da sei. Die Einladung sei als Verwaltungsakt an die Fraktionen gegangen und somit auch deren Sache. &bdquo;Da Erwin Steffen nicht konnte, bin ich als Fraktionsvorsitzender hingegangen.“ Dass das Bündnis 90/Die Grünen statt Bernhard Weil mit Robert Wenzel einen Sachkundigen Bürger geschickt habe, sei deren Entscheidung. Er habe jedenfalls nicht überlegt, Alexander Hüttemann, der zwar Sachkundiger Bürger, aber nicht Mitglied der Fraktion ist, dorthin zu schicken. &bdquo;Dann hätte die Einladung der Schule anders ausfallen müssen“, so Söhnchen. Schulleiter ist mit Ablauf sehr zufrieden Und was sagt Alexander Hüttemann? Er habe sich mit dem Post in erster Linie an die Schüler gewandt, um klarzustellen, dass er gerne dabei gewesen wäre, sagt der Bürgermeisterkandidat. &bdquo;Mir war es wichtig, dass kein falscher Eindruck entsteht.“ Dass er, wie einige Schüler gehört hätten, keine Zeit gehabt habe, sei nicht richtig. &bdquo;Wenn ich in Kenntnis gesetzt worden wäre, wäre ich gekommen.“ Anmeldungen auch aus Bielefeld: Losverfahren an der Olof-Palme-Gesamtschule Man müsse Fraktionen und Parteien zwar trennen, auf der Internetseite der OPG sei jedoch zu lesen, dass es auch um inhaltliche Themen, die vor allem die OPG beträfen, gegangen sei. Dass dann mit Robert Wenzel ein Spitzenkandidat von Bündnis 90/Die Grünen dabei gewesen sei, habe ein Geschmäckle. Für den Bürgermeisterkandidaten sind solche Veranstaltungen kurz vor einer Wahl immer mit einem Risiko behaftet. Oliver Leimbrock zeigte sich mit dem Ablauf hingegen sehr zufrieden. Alle Teilnehmer könnten bestätigen, dass es keine Wahlkampfveranstaltung gewesen sei. &bdquo;Ich finde, dass alle Beteiligten dies in hervorragender Weise gemacht haben. Sie haben so ein vorbildliches Beispiel für die Qualität der guten politischen Zusammenarbeit im Interesse einer Sache gegeben. Das hat beeindruckt“, schreibt Leimbrock. Veranstaltung soll Berührungsängste abbauen Die OPG wolle versuchen, eine solche Veranstaltung jährlich anzubieten, möglicherweise in einer anderen Form, denn man wolle Berührungsängste von Jugendlichen zur Politik und zu kommunaler Arbeit abbauen. &bdquo;Wir würden es begrüßen, wenn sich als Ergebnis mehr junge Menschen in unsere gemeinsamen Belange einbringen wollen“, heißt es abschließend. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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