Jetzt ist es fix: Der Hammer-Markt in Herford schließt schon in wenigen Tagen

Herford. Das Hin und Her rund um die Schließungsgerüchte des Herforder Hammer-Marktes ist beendet: Wie das Unternehmen nun auf NW-Nachfrage bestätigt, schließt der Standort an der Salzufler Straße schon in wenigen Tagen endgültig. Ende des Monats ist Schluss, das berichtet ein Mitarbeiter vor Ort. Der Räumungsverkauf läuft. Was Kunden jetzt wissen müssen. &bdquo;Die Entscheidung fällt uns unglaublich schwer. Hinter jeder Filiale, die wir schließen müssen, stehen Menschen, die mit Herzblut, Leidenschaft und großem Engagement für Hammer gearbeitet haben“, so die Geschäftsführung. &bdquo;Viele von unseren Mitarbeitern haben über Jahre – teilweise Jahrzehnte – unser Unternehmen geprägt und unsere Marke lebendig gemacht. Es schmerzt uns sehr, dass wir nicht allen eine Zukunft innerhalb der neuen Gesellschaft bieten können.“ Wie berichtet, steht es bereits seit Monaten nicht gut um die bundesweit rund 180 Hammer-Einrichtungsmärkte, deren Mutterkonzern, die Brüder Schlau Gruppe aus Porta Westfalica, in finanzielle Schieflage geraten ist und Insolvenz anmelden musste. Das Amtsgericht Bielefeld hat dem Antrag mittlerweile zugestimmt und das Verfahren in Eigenverwaltung Ende September eröffnet. Große Liste: Die Hammer-Märkte in Deutschland sollen von der Schließungswelle betroffen sein Interne Liste: Bereits zum 1. Oktober sollte eigentlich Schluss sein Einer unternehmensinternen Liste, die der NW vorliegt und die zwei Insider gegenüber dem &bdquo;Mindener Tageblatt“ als seriös betiteln, sollten zunächst zum 1. Oktober 66 Hammer-Märkte für immer ihre Türen schließen – darunter auch die Herforder Filiale und die beiden Standorte im Kreis Gütersloh. Überraschenderweise blieben die Märkte aber auch über den Monatswechsel hinweg offen, von einem Abverkauf war vor Ort nichts zu sehen. Die Mitarbeiter vor Ort in der Hansestadt gaben sich bedeckt. Sagten nur so viel: &bdquo;Jeder Kunde kann noch bedenkenlos und entspannt bei uns einkaufen. Keiner muss jetzt schnell zu uns kommen, um seine Projekte erfolgreich abzuschließen.“ Auch von der Hammer-Pressestelle war nichts zu erfahren – sowohl per Telefon als auch per E-Mail war über mehrere Tage niemand zu erreichen. Bis das Unternehmen schließlich offiziell eine Einigung mit einem Investor über die Zukunft der Einrichtungsmärkte verkündet. Hintergrund: Alles zum Insolvenzverfahren und die Zukunft des Hammer-Marktes in Herford 93 Standorte sollen fortgeführt werden .responsive23-Kj01rKH7zPXSKk7h-ttc-linechart-unternehmensinsolvenzen-in { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Kj01rKH7zPXSKk7h-ttc-linechart-unternehmensinsolvenzen-in { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Kj01rKH7zPXSKk7h-ttc-linechart-unternehmensinsolvenzen-in { padding-top: 142.86%; } } Demnach konnte mit dem &bdquo;REThink-Konsortium“ und der Unterstützung des Handelsinvestors und Abverkaufsspezialisten &bdquo;GA-Europe“ ein tragfähiges Sanierungskonzept für 93 Standorte entwickelt werden. Bereits vor dem Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung habe das Management des Konsortiums ein &bdquo;neues und zukunftsfähiges Geschäftsmodell entwickelt“, heißt es. Der Fokus solle nun nicht mehr nur auf einem klassischen Fachmarktkonzept liegen. Stattdessen ist ein &bdquo;Alles aus einer Hand“-Angebot geplant. Dafür wurde die Fa. Hammer Raumstylisten GmbH gegründet. 1.200 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben. Die Investition erfolgt in Form eines Asset-Deals. Heißt: Alle Kunden-Aufträge können durch die fortgeführten Filialen erfüllt werden. &bdquo;Das verbleibende Standortportfolio bildet die Grundlage für einen qualifizierten Wachstumskurs unter dem Dach der neuen Gesellschaft und mit dem Know-how des erfahrenen Investors zusammen mit dem Managementteam“, so Hammer. Lesen Sie auch: Vom Retter zum Krisenfall: Möbelhersteller aus Herford ist jetzt selbst insolvent Mutterkonzern aus Porta Westfalica steckt im Insolvenzverfahren Die Brüder Schlau Gruppe hatte bereits zuvor angekündigt, 50 ihrer 60 Großhandelsmärkte zu schließen. Für sie konnte kein Investor gefunden werden, heißt es. Auch die dazugehörigen Lager- und Logistikstandorte sowie die zentralen Einheiten seien davon betroffen. &bdquo;Mit dem Rückzug der Marke Schlau aus dem Großhandelsgeschäft geht ein prägender Abschnitt unserer Unternehmensgeschichte zu Ende“, schreibt das Managementteam in einer Mitteilung. Bereits im November 2024 machte der Konzern erstmals seine finanziellen Schwierigkeiten öffentlich und kündigte an, aufgrund großer Umstrukturierungen, zahlreiche Stellen streichen zu müssen. Wenige Monate später, im März dieses Jahres, war dann klar: 78 Arbeitsplätze in der Logistik und 50 Arbeitsplätze in der Verwaltung fallen weg. Der Handelskonzern wurde 1921 als Farbengroßhandlung von den Brüdern Theodor und Wilhelm Schlau in Minden gegründet. Die ersten Hammer-Einrichtungsmärkte eröffneten 1976 in Bremerhaven und Lübbecke. Mehr zum Thema: Pleitewelle in Herford? Mehrere bekannte Unternehmen müssen Insolvenzantrag stellen Wie geht es jetzt in Herford weiter? Für die Kunden des Herforder Hammer-Marktes heißt es nun: schnell sein. Der Abverkauf läuft. &bdquo;Kunden erwarten attraktive Angebote mit satten Rabatten“, so das Unternehmen. Der Laden müsse leer sein, heißt es. Zudem drängt sich die Frage auf, was mit der Immobilie an der Salzufler Straße passiert, die, anders als am Standort Lübbecke, der Unternehmensgruppe gehört. Im Hintergrund zeichnet sich derweil ab, dass zahlreiche Gläubiger der insolventen Unternehmensgruppe wohl leer ausgehen werden. Der Sachwalter hat dem Amtsgericht eine sogenannte Masseunzulänglichkeit gemeldet. Das bedeutet, dass die vorhandenen Mittel lediglich ausreichen, um die laufenden Betriebskosten sowie die direkten Kosten des Insolvenzverfahrens zu decken. Während der Sachwalter damit voraussichtlich seine Vergütung erhält, dürfte es für die übrigen Gläubiger – deren Forderungen in der Insolvenztabelle erfasst sind – eng werden. Dazu zählen auch die Beschäftigten, die etwa Abfindungen oder Sonderzahlungen, obwohl vertraglich zugesichert, als Forderungen anmelden müssen. Fachleute sprechen in einem solchen Fall von einer &bdquo;Insolvenz in der Insolvenz“. Die Anzeige des Sachwalters betrifft sämtliche Tochtergesellschaften von Brüder Schlau sowie den Mutterkonzern selbst. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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