Tischtennis, Slacklines, Miniskatebahn: Herford erhält Pop-up-Freizeitinseln

Herford. Die Stadt wird Freizeitinseln in der Fußgängerzone schaffen. Der SPD-Antrag fand die Zustimmung des Stadtrats. Lediglich die CDU-Fraktion votierte mit vier Stimmen dagegen. Trotz des &bdquo;außerordentlich guten City- und Standortmanagements“ bluten die Innenstädte in Herford und anderswo immer mehr aus, sagte Elisa Obst, die den SPD-Antrag begründete. &bdquo;Wir können die Menschen nicht davon abhalten, immer mehr im Internet zu kaufen“, sagte sie. Ihre Fraktion habe sich gefragt, wie sie Menschen in die Stadt bringen könnten. Ein positives Beispiel sei der Linnenbauerplatz, auf dem im Sommer immer viel los sei. Der SPD gehe es um Freizeit- und Sportmöglichkeiten, die niedrigschwellig und kostenfrei seien. Das könnten Slacklines, also Balancierbänder sein, die zwischen Bäumen gespannt werden, oder Mini-Skatebahnen, die sich schon auf 100 Quadratmetern aufbauen ließen. &bdquo;Tischtennisplatten sind vorstellbar, Sitzbänke oder Holzliegen“, sagte Obst. &bdquo;Es ist auch vorstellbar, Ladenleerstände zu nutzen.“ Dort ließen sich Spielgeräte aufstellen, die unter Aufsicht von den Kindern genutzt werden könnten. Das funktioniert, das wisse sie aus eigener Erfahrung: Ihre Kinder wollten immer dorthin, wo Spielgeräte seien. Finanzierbar sei das beispielsweise über den Herford-Plan, vielleicht auch über Sponsoren. Lesen Sie auch: Kampf gegen Leerstände in Herford geht weiter Kritik an Pop-up-Freizeitinseln in Herford Inez Déjà (Linke) zufolge benötigen besonders Jugendliche Angebote. Ein Angebot, das die Wintermonate ausschließe, &bdquo;halten wir für nicht zielführend“. Sie regte an, für sie ein leer stehendes Ladenlokal als Treffpunkt anzumieten und das vielleicht mit einem Tischkicker auszustatten. Dem SPD-Vorschlag werde ihre Fraktion aber zustimmen, &bdquo;da er besser ist als gar nichts“. Meike Voßmerbäumer (UfH) regte an, auch die Pro Herford einzubinden. &bdquo;Schauen wir nüchtern auf Finanzen und Machbarkeit“, sagte Thomas Beck (CDU): Die Kosten für Ausstattung, Betreuung, Personal, Sicherheit und Öffentlichkeitsarbeit seien erheblich und im Haushalt nicht gedeckt. Auf &bdquo;unsichere Förder- und Sponsorenmittel“ wolle seine Fraktion nicht setzen. Das sei unverantwortlich gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Hinzu komme, dass eine Umsetzung innerhalb weniger Monate – geplant ist das Angebot bereits fürs nächste Jahr – nicht realistisch sei. Außerdem sei es nicht nachhaltig, es schaffe nur eine kurzfristige Belebung. &bdquo;Wir kritisieren nicht die Idee, sondern die kurzfristige Umsetzung ohne Tragfähigkeit.“ Herford brauche keine solchen Experimente, sondern &bdquo;endlich nachhaltige Belebung“. Auch interessant: Das ist der neue Herforder Citymanager Herforder Grüne fordern &bdquo;Entmüdungskonzept“ Die Grünen forderten ein geschlossenes Konzept hinter dem Angebot, nicht dass mal hier, mal da ein bisschen ausprobiert werde. Dafür könne die Stadt auf sogenannte &bdquo;Entmüdungskonzepte“ zurückgreifen, sagte Claudio Vendramin (Grüne). Die gebe es an Hochschulen und nutzten Sport und Spiel, damit die Menschen bestimmte Strecken wieder gerne gehen. Bürgermeister Tim Kähler zufolge nutzen andere europäische Städte bereits Pop-up-Freizeitinseln. Natürlich könnten sie warten, bis sie wüssten, ob sie damit erfolgreich sind. &bdquo;Nur dann fangen Sie nie an, Herr Beck. Das erleben wir seit fünf Jahren mit Ihnen. Das fängt bei der Lidl-Deutschland-Tour an und setzt sich bei solchen kleinen Dingen fort.“ Das Rennen um die Einzelhandelsumsätze habe jedenfalls das Internet für sich entschieden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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