Neues Windrad im Kreis Herford: Warum für den Bau so viele Metallplatten ausgelegt werden

Kreis Herford/Vlotho. Jede Menge Metallplatten auf dem Boden glänzen in der Abendsonne, schwere Fahrzeuge und Kräne: Wer kurz hinter den A2-Auffahrten Herford-Ost zum Windrad hochgeschaut hat, dem haben sich in der letzten Zeit spektakuläre Bilder geboten. Was es mit all dem auf sich hat. Mit einem simplen Wort erklärt Kreissprecher Patrick Albrecht, was in der Straße Hollenhagen etwa 500 Meter von der Einmündung in die Vlothoer Straße in Exter gerade passiert: &bdquo;Windpark-Repowering.“ Hinter diesem englischen Wort verbirgt sich sozusagen ein Windrad-Tausch. Die bisherige Anlage wurde zurückgebaut, eine neue und effektivere installiert. War die alte Anlage 87 Meter hoch und hatte eine Leistung von 600 Kilowatt, so schafft die neue fast das Vierfache – genauer: 2.350 Kilowatt. 130,58 Meter ist das Windrad hoch. Zum Vergleich: Der Kölner Dom misst an der höchsten Stelle 157 Meter. Lesen Sie auch: Kirchenkreis Herford plant kreisweit erstes Bürgerwindrad Alte Windkraftanlage wurde zurückgebaut Den Neubau des &bdquo;Windparks Hollenhagen“ hatte der Kreis Herford im Februar dieses Jahres genehmigt. &bdquo;Der Start der Bauarbeiten wurde uns zum 21. April angezeigt. Die vorherige Anlage wurde 2001 genehmigt und unmittelbar vor Baubeginn des neuen Windrads zurückgebaut“, erklärt der Kreissprecher auf NW-Anfrage. Doch warum rollen die Baufahrzeuge und die Schwerlasttransporte, die die Windrad-Teile anliefern nicht einfach über die vorhandene Straße? Stattdessen fahren sie ein Stück über etliche Metallplatten, die teils auf einem Feld liegen, und dann über einen Schotterweg hoch zur Baustelle. &bdquo;Bezüglich des Schwerlastverkehrs und der Nutzung der Straße gab es Absprachen mit dem Betreiber und der Stadt Vlotho, um die vorhandene Infrastruktur zu schonen“, erklärt Patrick Albrecht. Ein gängiges Prozedere, das kürzlich auch beim Windpark-Repowering in Melle-Bruchmühlen, direkt auf der Grenze zu Bünde, zum Einsatz kam. Inzwischen sind die Metallplatten in A2-Nähe schon wieder entfernt worden. Das Aufstellen von Windrädern scheint einige Menschen zu faszinieren. Schon in Bünde waren Interessierte vor Ort, als ein Schwerlasttransporter die Flügel anlieferte oder die Rotorköpfe der vorherigen Anlagen mit Kränen herangelassen wurden. Auch in Exter ist am Abend ein älteres Ehepaar mit dem Auto zur Baustelle gefahren und schaut sich den Fortschritt an. &bdquo;Jetzt sieht es schon fast fertig aus“, sagt der Mann, der das Windrad auch von sich zu Hause immer wieder beobachtet. Mehr zum Thema Windenergie: Drei Windräder in Herford geplant: Diese Flächen sind im Gespräch Windrad in Bünde wegen Störchen abgeschaltet Das Windrad im Grenzbereich zu Bünde erhielt im Januar 2025 seine &bdquo;Flügel“. In 164 Metern Höhe waren die Arbeiter bei Minusgraden im Einsatz. Inzwischen ist die Anlage längst am Netz. &bdquo;Wir rechnen mit 14.000 Megawattstunden im Jahr“, hatte der Betreiber erklärt. Auch bei diesem Windrad erzeugt das neue Exemplar deutlich mehr Energie – fast dreimal höher ist die Leistung. Auch interessant: Naturschützer entsetzt: Störche sollen Riesen-Windrad weichen Vor dem Neubau mussten die alten Windräder an dieser Stelle wiederholt abgeschaltet werden. Nicht etwa, weil sie in die Jahre gekommen waren. Das Problem: Ganz in der Nähe hatten Störche genistet und die müssen geschützt werden. Der Kreis Herford hatte zwar eigentlich verfügt, dass das Nest auf Privatgrund zurückgebaut werden müsse, da es einst illegal errichtet worden sei. Allerdings waren in der Brutsaison 2022 die Vögel so schnell da, dass sie noch einmal dort brüteten. Nach der Saison wurde das Nest dann nach einem Rechtsstreit abgebaut. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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