Neues Corona-Virus greift rasch um sich - das raten Herforder Mediziner

Herford. Voll ist es in diesen Tagen in der Hausarztpraxis von Ivo Neumann und Carolin Echternkamp an der Engerstraße 26. &bdquo;Seit dieser Woche kommen verstärkt Patientinnen und Patienten mit Infekten“, sagt Neumann auf Anfrage der Neuen Westfälischen. Ob diese Atemwegserkrankungen vom neuen Coronavirus mit dem Namen &bdquo;Nimbus“ ausgelöst wurden, könne er aber noch nicht sagen. Doch bei den Hausärzten in der Werrestadt ist natürlich auch die Erkenntnis angekommen, dass diese Virusvariante seit ein paar Wochen verstärkt in Deutschland unterwegs ist. Neumann wie auch sein Kollege Hermann Lorenz geben wertvolle Tipps, was angesichts dieser Entwicklung zu tun ist. Wer sich impfen lassen sollte Lorenz, Bezirksstellenleiter der Kassenärztlichen Vereinigung für die Kreise Herford und Minden-Lübbecke, kann dazu eine allgemeine Aussage treffen. &bdquo;Impfen ist hoch sinnvoll, um den Impfschutz hochzuhalten“, sagt der Facharzt für Allgemeinmedizin. Bei diesem Thema stünden insbesondere alle Menschen über 60 Jahre sowie Personen im Fokus, die krank seien oder deren Immunsystem eingeschränkt sei. Vor allem Menschen, die Probleme mit dem Blutdruck hätten oder an Herz- oder Lungenerkrankungen litten, seien hier angesprochen. Lesen Sie auch: Vom ersten Fall bis heute: Die Chronologie der Covid-19-Pandemie im Kreis Herford Diese Personengruppe sei aufgerufen, ihren Impfschutz einmal pro Jahr aufzufrischen. Eine ideale Zeit für diese Auffrischungsimpfung sei der Herbst, so Neumann, &bdquo;weil da die Saison anfängt“. Bei allen Hausärzten in Herford sei eine solche Impfung möglich, die im Vorfeld aber angemeldet werden sollte. Grund: &bdquo;Es gibt den Impfstoff nicht einzeln, sondern in Fläschchen, in denen sechs Impfungen enthalten sind.“ Aktuell gebe es in seiner Praxis &bdquo;noch nicht viele Anfragen“ für eine Auffrischungsimpfung. Ein hygienisches Miteinander ist wichtig &bdquo;Mit dem Moment der Impfung fängt der Körper an, das Immunsystem zu aktualisieren“, erläutert Lorenz. Es sei bei solchen Impfterminen auch ratsam, diesen zum Anlass zu nehmen, um den gesamten Impfschutz überprüfen zu lassen. Auch wenn man in diesen Tagen Nachrichten über weitere Infektionen durch die neue Coronavirus-Variante lese, rät Lorenz zu einem grundsätzlich gelassenen Umgang mit der Situation. Es sei wichtig, &bdquo;sich nicht zu Hause zu verbarrikadieren“, so Lorenz. Das gelte gerade im Sommer, wo viele Menschen oft im Freien unterwegs seien. &bdquo;Wir sind draußen und die Viren verwehen“, beschreibt der Allgemeinmediziner die Lage. Dennoch sei es bei bekannten Infektionen aller Art ohnehin ratsam, ein &bdquo;hygienisches Miteinander“ zu pflegen. &bdquo;Das gilt nicht nur für Corona. Das gehört zum normalen Lebensgut.“ Soziale Distanz einzuhalten, wenn man selbst unter einer Infektion leide, dazu auf die Nies- und Hustetikette zu achten, seien wichtige Grundregeln. Ein verantwortliches Verhalten sei zum Beispiel auch anzuraten, wenn man wisse, dass sich jemand gerade in einer Chemotherapie befinde. Und: &bdquo;Händewaschen, wenn man nach Hause kommt.“ Aber insgesamt könne man sich als gesunder Mensch auf die Funktionstüchtigkeit des Immunsystems verlassen. Eine hohe Impfquote sollte aufrechterhalten werden Allgemein gelte bei allen Infektionen der Atemwege immer der Rat, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. &bdquo;Feuchte Schleimhäute funktionieren besser“, weiß Lorenz. Denn dort werde das Immunglobulin IgA produziert. Es bindet körperfremde Stoffe und macht diese unschädlich. Corona-Infektionen seien hier genauso zu betrachten wie alle normalen anderen Influenza-Infektionen auch. Nur sei es gut zwei Jahre nach dem offiziellen Ende der Corona-Pandemie so, dass man die Infektionen nicht mehr gezielt behandeln könne, da es kein Monitoring mehr gebe. Deshalb sei es wichtig, durch eine hohe Impfquote die Herdenimmunität weiter aufrechtzuerhalten. Die Covid19-Symptome beginnen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) etwa drei bis vier Tage nach einer Infektion. Das RKI nennt hier Schnupfen, Husten und Halsschmerzen, aber auch Kopf- und Gliederschmerzen. &bdquo;Fieberhafte Verläufe sind häufiger als bei Erkältungen. Daneben können Beschwerden auftreten wie Kurzatmigkeit bis hin zu Atemnot und gastrointestinale Beschwerden (Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit)“, so das RKI weiter. Auch interessant: Neue Corona-Variante Nimbus: Das müssen Sie jetzt wissen Schwere Symptome bis Lungenentzündung Grundsätzlich seien eine Vielzahl weiterer Symptome in anderen Organsystemen, wie etwa der Haut, dem Nervensystem oder dem Herz-Kreislauf-System beschrieben worden, &bdquo;kommen jedoch eher selten vor“, wie das RKI weiter schreibt. Geruchs- und/oder Geschmacksverlust, der zu Anfang der Pandemie recht typisch gewesen sei, werde seit der Verbreitung der Omikron-Variante nicht mehr häufig beobachtet. &bdquo;Der überwiegende Teil der Betroffenen hat milde bis mittelschwere Symptome und erholt sich innerhalb von ein bis zwei Wochen“, wissen die Experten des RKI. Insbesondere bei Risikogruppen könne es jedoch &bdquo;zu sehr schwerer Symptomatik bis hin zu Lungenentzündung, Multiorganversagen oder Embolien kommen“. Gute Gründe, die bei diesen Patientengruppen für eine Aufrechterhaltung des Impfschutzes sprechen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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