Fieses Spiel mit der Liebe: Online-Betrüger nutzt Gefühle von Hiddenhauserin (65) aus

Hiddenhausen. Sie hoffte auf die große Liebe, stattdessen fiel sie auf einen Betrüger herein, der ihre Gefühle schamlos ausnutzte, allein ihr Geld wollte: Eine Frau (65) aus Hiddenhausen ist jetzt Opfer des sogenannten Love- oder Romance-Scammings geworden. Die Kripo ermittelt und warnt vor der Masche. Die meisten solcher Betrugsfälle fangen nach Angaben der Polizei völlig harmlos an. Die Täter suchen auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken wie Instagram, Tiktok oder Facebook nach potenziellen Opfern, durchforsten dazu die Mitgliederlisten der beliebten Online-Plattformen. Eine kurze Einladung zum unverfänglichen Chat dient oft als Erstkontakt. Um sich besonders interessant zu machen, legen sich die Love-Scammer nicht selten ungewöhnliche Lebensgeschichten zu. &bdquo;Sie sind in der Regel geschickt in der Kontaktaufnahme, wecken in den Gesprächen mit den Opfern deren Sehnsüchte“, berichtet Uwe Maser, Pressesprecher der Herforder Kreispolizeibehörde. &bdquo;Spanier“ wollte Frau besuchen So soll es sich auch im Fall der nun geschädigten Hiddenhauserin zugetragen haben. Über einen bekannten Online-Dienst meldete sich bei ihr ein Mann, der angeblich aus Südspanien stammt. Dieser gaukelte der 65-Jährigen Sympathien vor. Über mehrere Wochen sei ein intensiver Kontakt entstanden, zunächst über das Online-Portal, später über den Messenger-Dienst Whatsapp. Irgendwann habe der vermeintliche Spanier der Frau aus der Großgemeinde dann einen Besuch in Deutschland abstatten wollen. Doch – wenig überraschend – habe es ein Problem gegeben, wie Behördensprecher Maser ausführt: &bdquo;Der Mann wollte zwar anreisen, gab aber vor, dafür nicht das nötige Kleingeld zu haben.“ Und wohl in dem Moment schnappte die akribisch vorbereitete Betrugsmasche zu. In der Hoffnung, ihre Internetbekanntschaft persönlich treffen zu können, sagte die Hiddenhauserin zu, dem &bdquo;Spanier“ das Geld für die Reise nach Deutschland zukommen zu lassen. Mehrfach soll die Ostwestfälin daraufhin Apple-Guthaben-Karten gekauft und die Codes im Gegenwert von einigen Hundert Euro an ihren Chatpartner geschickt haben. Was Polizeiexperten raten Erst als der Mann trotz der finanziellen Hilfe doch nicht anreiste, schwante der 65-Jährigen, dass sie auf einen dreisten Liebesbetrüger hereingefallen war. Sie ging zur Polizei und erstattete Anzeige. &bdquo;Wir ermitteln in der Angelegenheit jetzt wegen Betrugs“, so Uwe Maser im Gespräch mit der NW. Das fiese Spiel mit der vorgetäuschten Liebe ist laut Polizei für die Opfer nicht nur mit finanziellen Schäden, sondern auch mit hohem emotionalen Stress verbunden. Doch wie schützt man sich vor der dreisten Masche, bei der kriminelle Unbekannte bei ihren Opfern Gefühle wecken, aber nur an deren Geld wollen? Laut den Polizei-Experten würden Betrüger auf Datingportalen oder in Onlinenetzwerken – egal ob &bdquo;Männer“ oder &bdquo;Frauen“ – zumeist in sehr gutem Englisch mit ihren potenziellen Opfern kommunizieren. Es werde sogar davon ausgegangen, &bdquo;dass rund 95 Prozent der Englisch sprechenden Kontakte auf deutschen Dating-Seiten Romance- oder Love-Scammer“ seien. Allerdings gebe es auch viele Online-Kriminelle, die perfektes Deutsch sprechen. Lesen Sie auch: Liebesbetrug in Bielefeld: Wenn sich die große Online-Liebe als teurer Bluff herausstellt Vorsicht vor &bdquo;zu schönen“ Bildern Misstrauisch sollten auch so manche Profilbilder machen. &bdquo;Scamm-Frauen locken ihre Opfer bevorzugt mit schönen Fotos, auf denen sie oft leicht bekleidet zu sehen sind, während Scamm-Männer häufig Fotos von uniformierten Männern nutzen“, wissen die Ermittler. Auch der Inhalt von Mails oder Nachrichten könne Anhaltspunkte für kriminelle Absichten liefern. So würden Scammer ihre Ansprechpartner häufig bereits nach dem Erstkontakt mit überbordenden Liebesbekundungen überschütten. Allerdings gebe es auch andere Strategien: So sollen etwa seriös wirkende Mails das Interesse der Opfer wecken. Auch ein außergewöhnliches starkes Interesse an allen möglichen Details aus dem Privatleben der Geschädigten sollte aufhorchen lassen. Zumeist komme – laut Polizei – früher oder später irgendein finanzieller Aspekt auf den Tisch. Die Kripo-Experten wissen: &bdquo;Es gibt viele Gründe, das Opfer um Geld zu bitten. Weigert es sich, Geld zu schicken, finden Betrüger andere Wege. Gefälschte Schecks, die in Deutschland eingezahlt werden sollen, gehören dazu.“ Momentan sehr stark ausgeprägt sei aber auch der Wunsch nach einer Einladung nach Deutschland. Und auf diese Masche hatte der angebliche Spanier bei der Geschädigten aus Hiddenhausen gesetzt – und leider auch Erfolg gehabt. Die Ermittlungen in dem Fall dauern an. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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