Stefan Kannegießer will der Mann sein, der Herford wieder großartig macht

Herford (nw/cla). &bdquo;Herford braucht einen klaren Kurs zurück ins vertraute Chaos“, sagt Stefan Kannegießer. Für die Satire-Partei &bdquo;Die Partei“ tritt er als Bürgermeister-Kandidat in Herford an. &bdquo;Es reicht jetzt mit dieser Realität, das kann doch keiner mehr ertragen. Wir brauchen eine andere!“, heißt es in einer Partei-Mitteilung. Mit Kannegießer bekomme Herford eine lebende Vision, die mit festem Blick in den Rückspiegel in eine Zukunft fahre, &bdquo;die irgendwie gestern schon besser war“. Stromversorgung Unter ihm soll sich die Stadt wieder mit Strom aus der Steckdose versorgen. Warum Windräder oder PV-Anlagen, &bdquo;wenn die Energie doch ganz bequem aus der Wand kommt?“ Als kleine Maßnahme zur Effizienzsteigerung und Strompreissenkung plant der Bürgermeister-Kandidat, das städtische Steckdosenangebot drastisch auszuweiten. Sollte dieser moderne Ansatz der Rückwärtsentwicklung scheitern, liege bereits ein Konzept für ein modernes grundlastfähiges Atomkraftwerk in der Schublade, bevorzugt im Aawiesenpark, Endlager im Rathaus-Keller inklusive. &bdquo;Heizen, Regieren und Strahlen, alles aus einer Hand.“ Schließlich denke &bdquo;Die Partei“ praktisch, langfristig und technologieoffen. Wärmewende Die Wärmewende? Ja, sie funktioniere. Überall, nur nicht in Herford, was vermutlich an einer speziellen Herforder Intelligenz- und Wärmetoleranzgrenze liege. Bis dazu verlässliche Forschungsergebnisse vorliegen – &bdquo;das kann bei drei Beratungsfirmen und fünf Power-Point-Präsentationen locker zwei Legislaturperioden dauern“ – setzt Kannegießer auf technologisch offene Rückschrittlichkeit: &bdquo;russisches Blutgas, irres Fracking, saubere deutsche Kohle“ – und davon möglichst viel. Denn: Je schneller sich die Erde erwärme, desto weniger müssten wir heizen. &bdquo;Energieeffizienz durch Eskalation – ein Konzept, das nur Kannegießer durchblickt.“ Mobilität In der Mobilität erkenne er klar die Bedürfnisse der Mehrheit: &bdquo;Das Auto muss sich endlich wieder wohlfühlen in dieser Stadt.“ Deshalb soll der Wall autogerecht umgestaltet werden – das bedeutet: &bdquo;keine Fahrradfahrer, keine Fußgänger, keine Zweifel“. Radfahrer könnten auf Autos umsteigen – die führen eh schneller und seien praktischer bei Regen. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) werde abgeschafft. E-Autos seien ein No-Go. Durch sie sparten die Bürger Geld, sie verursachten keinen Lärm und keine Abgase und sorgten für rückläufige Gewerbesteuereinnahmen bei Tankstellenbetreibern. Sie seien also nicht lustig und völlig nutzlos. Lärm und Qualm sollen weiterhin das Stadtbild prägen. Nicht Rückschritt, sondern &bdquo;konservative Avantgarde“ nennt das Kannegießer. Lesen Sie auch: Alles Infos rund um die Kommunalwahl 2025 in Herford Straßenbau In Sachen Straßen sieht er viele Möglichkeiten. &bdquo;Schlaglöcher werden nicht repariert, was viel zu teuer und zudem unschön wäre, sondern nach ihren Entdeckern benannt und mit Plaketten und QR-Codes versehen. Eine App zum Sammeln ist in Planung.“ Besonders tiefe Exemplare und vergessene Baustellen sollen eine eigene Insta-Story erhalten. Betreutes Trinken Was Kannegießer von anderen Kandidaten unterscheide, sei kompromisslose Nähe zum Bürger. Daher das neue Konzept: &bdquo;Betreutes Trinken statt ÖPNV“. Ehrenamtliche begleiten alkoholisierte Partygänger liebevoll zum Auto: &bdquo;Wer feiern kann, kann auch fahren.“ Verkehrssicherheit werde ohnehin neu gedacht: &bdquo;Statt Blitzer gibt es Seifenblasenkanonen. Rasern winken Highscores, Bonuspunkte und Konfetti. Der Spaß im Straßenverkehr kommt zurück, auch wenn der Führerschein dafür geht.“ Umweltpolitik Auch in der Umweltpolitik glänzt &bdquo;Die Partei“ durch kreative Realitätsverweigerung. Statt Umweltzone in Herford ab &bdquo;der Stadtgrenze Abgasrohre direkt in den Fahrzeuginnenraum: Der Fahrer soll wissen, wie sauber seine Abgase wirklich sind. Verursacherprinzip. Wer sich weigert, wird von bewaffneten Personenschützerinnen und Personenschützern an der Stadtgrenze nach Bielefeld weitergeleitet.“ Kannegießer: &bdquo;Ja, ich denke, es wird auch Pushbacks geben.“ Naherholung Werre und Aa? Überbewertet. Ihre Naherholungsfunktion sei bislang konsequent ignoriert worden. Kannegießer will die Konsequenz ziehen und sie verschwinden lassen. Komplett unterirdisch, so wie das Herforder Nachtleben. &bdquo;Nur so lässt sich endlich Hochwasserschutz mit innerstädtischer Raumgewinnung verbinden.“ Wir können nicht länger zusehen, wie zwei arme Gewässer ihre Existenz außerhalb der Sichtweite des Beachclubs fristen. Beachclub Apropos Beachclub: &bdquo;Wer das für Strand hielt, hält auch den Tierpark für Safari.“ Kannegießer verspricht, dieses sandige Mahnmal gescheiterter Standortpolitik zu schließen. Bäume Kotbeutelspender statt Bäume: Letztere sollen weg. &bdquo;Allergien, Laub und Schatten braucht niemand in Herford – wir wollen Sonne, Sichtachsen und klare Kante gegen Chlorophyll“. Transparenz Kannegießers größter Coup aber sei die Rückkehr echter Transparenz. Wenn die Stadt kein Geld für Livestreams aus dem Rat hat, dann eben per Handy vom Praktikanten – live, ungefiltert und auf YouTube mit Kommentarspalte. So sehe moderne Bürgerbeteiligung aus: gratis, grobkörnig und gnadenlos echt. Kannegießer tritt an, um Herford zu retten – vor Fortschritt, Vernunft und anderen Unannehmlichkeiten, so &bdquo;Die Partei“. Seine Agenda: &bdquo;radikal realitätsnah, bürgernah und komplett von der Logik entkoppelt.“ Zur Person Stefan Kannegießer, Jahrgang 1971, ist in Herford geboren und aufgewachsen. Er ist Vater zweier Kinder, hat an der Bauhaus-Universität Weimar Architektur studiert und arbeitet als angestellter Architekt im Kreis Herford. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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