Vorsicht beim Grillen: Das waren die fünf gravierendsten Grillunfälle im Kreis Herford

Kreis Herford. Die Kreispolizeibehörde ermittelt nach der Explosion in der Vlothoer Kanalisation gegen vier Jugendliche. Sie hatten, so der Verdacht, unerlaubt gegrillt und offenbar durch den Einsatz einer brennbaren Flüssigkeit, die sich mit der Luft in der Kanalisation zu einem gefährlichen Gemisch vermengte, die Explosion ausgelöst. Wie unterirdisch ihre Idee war, war den mutmaßlichen Kanalisationsgrillern offenbar nicht in den Sinn gekommen. Damit sind sie aber nicht allein: Rund 4.000 Grill-Unfälle werden bundesweit pro Jahr erfasst. In rund 500 Fällen handelt es sich etwa um Verbrennungen in Zusammenhang mit Grill-Anzünder, Spiritus oder Benzin. Und auch im Wittekindsland gibt es viele Menschen, die die Gefahren, die von einem Grill ausgehen können, komplett unterschätzen. Denn der unsachgemäße Umgang kann lebensgefährliche Folgen haben. Denn Kohlenmonoxid hat direkte Folgen für die Sauerstoffaufnahme. 📍 Zum Hintergrund: Nach Kanal-Explosion in Vlotho: Vier Jugendliche von der Polizei gefasst Grillen auf dem Balkon: Löhner Mehrfamilienhaus evakuiert Noch im September vergangenen Jahres wurden vier Menschen, darunter zwei Kinder, in einem Löhner Mehrfamilienhaus verletzt. Mehrere Personen seien bewusstlos, es werde ein Gasaustritt vermutet, erklärte ein Anrufer am Notruf-Telefon. Wegen der Verletztenzahl wurden neben dem Rettungsdienst des Kreises das Rote Kreuz sowie die Feuerwehren alarmiert – insgesamt waren 70 Rettungskräfte vor Ort. Tatsächlich schlugen die Kohlemonoxid-Warner an. Die Kinder und die Erwachsenen zeigten Vergiftungserscheinungen. Die Heizung – zunächst als Ursache der Vergiftung vermutet – war jedoch technisch in Ordnung. Die Einsatzkräfte gingen deshalb davon aus, dass in dem Mehrfamilienhaus oder aber auf dem Balkon gegrillt wurde. Die 22 Bewohner mussten das Gebäude verlassen und es wurde mit einem Gebläse belüftet. 📍 Der Fall: Kohlenmonoxid-Vergiftung: Vier Verletzte bei Gasaustritt in Löhner Mehrfamilienhaus Säugling nach Grillunfall in Bünde bewusstlos Ein ähnliches Bild zeigte sich in der Nachbarstadt: Acht Verletzte forderte ein Grill-Unfall an der Holser Straße in Bünde im Februar 2022. Dort war der Grill sogar in einer Wohnung abgestellt worden. Acht Menschen, darunter ein Säugling, mussten in die umliegenden Krankenhäuser gebracht werden. Zunächst war der Säugling aufgrund der Kohlenmonoxid-Konzentration bewusstlos geworden. Die Bewohner alarmierten den Rettungsdienst. Ein Notarzt bemerkte, dass der Kohlenmonoxid-Warner anschlug und eine deutlich zu hohe Konzentration des giftigen Gases zeigte. Die Polizei leitete ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen die an der Party beteiligten Personen ein. 📍 Der Fall: Mehrere Schwerverletzte bei Grillunfall in Bünde, darunter ein Baby .responsive23-ZqJCjwyr3ZBiTEuN-bar-grouped-horizontal-brandeinsaetze-der-herforder { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-ZqJCjwyr3ZBiTEuN-bar-grouped-horizontal-brandeinsaetze-der-herforder { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-ZqJCjwyr3ZBiTEuN-bar-grouped-horizontal-brandeinsaetze-der-herforder { padding-top: 142.86%; } } Grill in Herforder Wohnung zum Heizen verwendet Die Idee, einen Grill zum Heizen zu nutzen, hätten drei Mieter einer Wohnung im Herforder Norden im Februar 2021 beinahe mit dem Leben bezahlt. In einem Mehrfamilienhaus war die Heizung ausgefallen. Die Bewohner der Dachgeschosswohnung beschlossen, als Ersatz den Grill anzuwerfen. &bdquo;Bereits nach kurzer Zeit verspürte eine Bewohnerin leichtes Unwohlsein und verlor kurz danach das Bewusstsein. Die Mitbewohner alarmierten die Rettungskräfte“, skizzierte eine Polizeisprecherin damals die direkten Folgen. Als die Polizeibeamten an der Wohnung ankamen, schlugen bereits die CO-Warner an. Das farb- und geruchlose Gas breitet sich in den Räumen aus und wird eingeatmet. Die Moleküle binden sich an die roten Blutkörperchen und blockieren damit die Sauerstoffaufnahme. 📍 Der Fall: Lebensgefahr: Mieter heizen Wohnung mit Kohle-Grill Spiritusflasche explodiert beim Grillen in Bünde Neben dem Kohlenmonoxid kommt es immer wieder zu schweren Unfällen mit Brennspiritus oder anderen flüssigen Grillanzündern. So wie im August 2020 in Bünde bei einer Grillparty. Weil das Feuer erloschen war, nahm eine junge Frau eine Spiritusflasche und versuchte, damit die Flammen neu anzufachen. Das Feuer erfasste in Sekundenschnelle die Plastikflasche, die explodierte. Teile der brennenden Substanz spritzten auf den Oberkörper der 18-Jährigen, die die dadurch schwere Brandverletzungen erlitt. Im Video: Diese Gefahren gibt es beim Grillen So viele Verletzte gibt es jährlich bei Grillunfällen Rund 500 Fälle dieser schweren und allerschwersten Brandverletzungen werden jährlich erfasst. Oft lösen die Grill-Freunde aber auch ganz unbedarft Brände aus, so wie in der Gemarkung Oberbauerschaft (Minden-Lübbecke) nahe der Grenze zu Kirchlengern und Bünde. Dort alarmierte im April 2020 ein Mountainbiker wegen eines Waldbrandes im Wiehengebirge die Feuerwehr. Die entdeckte auf der Lichtung einen Alu-Grill, der den Brand ausgelöst hatte.

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