Im Kreis Herford soll 60 Kilometer lange Stromtrasse ausgebaut werden

Kreis Herford. Der Anteil von Strom aus Erneuerbaren Energien, der ins Stromnetz eingespeist wird, steigt besonders in Nordrhein-Westfalen kräftig an. Im Jahr 2023 wuchs dieser Anteil auf 52,3 Prozent, Tendenz weiter steigend, was zur Erreichung der Klimaziele auch dringend nötig ist. Die Folge: Die Stromnetze müssen in der Fläche eine immer größere Belastung verkraften. Um diesen steigenden Anforderungen gerecht werden zu können, hat der Netzbetreiber Tennet ein großes Bauprojekt gestartet, das auch den Kreis Herford und hier insbesondere Grundstücksbesitzer sowie -nutzer betrifft. Diese informierten sich jetzt auf Einladung von Tennet über den Einfluss, den die Baumaßnahme auf die Nutzung ihrer Grundstücke hat. Betroffen ist die rund 60 Kilometer lange Elbe-Lippe-Leitung Süd. Sie verläuft durch die Kreise Minden-Lübbecke, Herford und Lippe. Im Kreis Herford sind die Kommunen Hüllhorst, Kirchlengern, Löhne, Hiddenhausen, Enger und Herford betroffen. Genau auf diesem Abschnitt soll die Übertragungskapazität der 380-kV-Höchstspannungsleitung von aktuell 2.700 auf künftig 4.000 Ampere erhöht werden. .responsive23-HhTXsPscRqrpRhua-map-stromtrasse-elbe-lippe-leitung { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-HhTXsPscRqrpRhua-map-stromtrasse-elbe-lippe-leitung { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-HhTXsPscRqrpRhua-map-stromtrasse-elbe-lippe-leitung { padding-top: 142.86%; } } Ein Provisorium wird im Kreis Herford errichtet Um diese Erhöhung der Transportleistung zu erreichen, muss die vorhandene Leitung mit Hochtemperaturseilen ausgerüstet werden, die die größere Kapazität auch abbilden können, wie Andreas Denninghoff, Referent für Bürgerbeteiligung bei Tennet in Bremen, im Gespräch mit der Neuen Westfälischen erläutert. &bdquo;Wir können die Leitung nicht vom Netz nehmen, weil sie so wichtig ist“, fügt der Experte hinzu. Weil das so ist, müssen während der Bauzeit sogenannte Leitungsprovisorien errichtet werden, durch die dann der Strom geleitet werden kann, während an der bestehenden Leitung gearbeitet wird. Dafür müssen auch temporäre Masten erstellt werden, die diese provisorischen Leitungen tragen. &bdquo;Wir legen die Leitung provisorisch um“, sagt Denninghoff verkürzt. Auch interessant: Die Freilandleitung in zwei Herforder Stadtteilen muss verstärkt werden Durch den Bau und die Nutzung der provisorischen Leitung entstehen den Nutzern der jeweiligen Grundstücke nicht selten Nachteile, wie zum Beispiel Ernteausfälle auf Flächen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Bereits vor zwei Jahren, berichtet Denninghoff, habe es in dieser Sache erste Informationsveranstaltungen gegeben. &bdquo;Wir haben viele Hinweise gesammelt und jeden einzelnen geprüft.“ Zu dem jüngsten Termin in Herford seien Grundstückseigentümer persönlich eingeladen worden. Das ist der Plan Auch Grundstücksnutzer sind in den Schützenhof gekommen, darunter Hans-Werner Niemeier aus Enger. Er ist Pächter von landwirtschaftlich genutzten Flächen in Oldinghausen und Herringhausen und nach eigenen Angaben gleich vier Mal vom Bau provisorischer Leitungen betroffen. &bdquo;Ich weiß, was auf mich zukommt“, sagt er im Gespräch mit der NW. &bdquo;Die Vorinformation reicht für mich erstmal.“ Von der Ersatzleitung habe er zwar erst auf diesem Termin erfahren. Doch von dieser Veranstaltung zeigt sich Niemeier positiv überrascht. &bdquo;Jeder einzelne wird betreut.“ Das sei für beide Seiten gut, findet der Engeraner. &bdquo;Wir rechnen damit, dass wir den Planfeststellungsbeschluss 2026 bekommen“, erläutert Denninghoff. Die Umsetzung des gesamten Projektes hofft Tennet bis zum Jahr 2029 realisieren zu können. In der Regel seien die betroffenen Grundstückseigentümer oder -nutzer &bdquo;sehr zufrieden gewesen mit den Antworten“, berichtet Lukas Scheithe, Projektleiter Planung und Genehmigung bei Tennet, über den Verlauf der ersten Gespräche. Die Aufrüstung der bestehenden Leitung werde in kleinen Abschnitten erfolgen, erläutert Denninghoff. Die betroffenen Grundstückbesitzer würden vorher noch zu Bauauftaktveranstaltungen eingeladen. Lesen Sie auch: Stromleitungen im Kreis Herford sollen mehr Strom transportieren können Bezirksregierung Detmold ist zuständig &bdquo;Die gesamte Fläche, die wir beantragen, entschädigen wir“, betont Denninghoff. Das gelte nicht nur für die Fläche, die letztlich auch bebaut werde. Die gesamte Maßnahme werde bei der Bezirksregierung Detmold beantragt. Von dem gesamten Bauprojekt seien mehrere Hundert Grundstückseigentümer betroffen. &bdquo;Wir rechnen mit einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren“, sagt Denninghoff. Das Projekt Elbe-Lippe-Leitung Süd ist Teil eines riesigen Investitionsprogramms von Tennet. Dazu Pressesprecher Mathias Fischer: &bdquo;Tennet investiert 160 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren in den Netzausbau und davon zwei Drittel in Deutschland. Die Investitionen für dieses Bauprojekt sind darin inkludiert.“ Denninghoff weist zudem auf die Transparenz des Projekts hin. &bdquo;Mann kann unsere Planungen immer auch online einsehen. Sie sind nicht geheim.“ Auch Eingaben und Fragen sind direkt auf der digitalen Karte des Bauprojekts zu hinterlegen und werden allesamt beantwortet, so der Referent für Bürgerbeteiligung. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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