Sammler möchte mit seltenen Mülltonnen aus Herford ins Guinness-Buch

Herford. Manche sammeln Fußballsticker, andere Tassen oder Briefmarken. Alexander Smoljanovic tickt anders: Sein Herz schlägt für – Sie lesen richtig - Mülltonnen. 248 Exemplare besitzt der 25-Jährige schon. Mit zwei weiteren Tonnen will er nun ins Guinness-Buch der Rekorde. Die sollen von Sulo aus Herford kommen. Schon seit Kindheitstagen gilt die Sammelleidenschaft des jungen Mannes aus Wanzleben (Sachsen-Anhalt) Abfalleimern. &bdquo;Eine Nachbarin hat mir mal vier Mini-Müllbehälter geschenkt. Die waren natürlich von Sulo.“ Zunächst hortete er Tonnen im Kleinformat, später stieg er auf die &bdquo;Großen“ um. Mittlerweile füllen die Behälter in verschiedensten Größen, mit zwei oder vier Rädern, unterschiedlichen Formen und Farben – von quietschgrün bis knallorange - drei Garagen: &bdquo;Die sind ineinander gestapelt, nach dem Matrjoschka-Prinzip. Sonst würde der Platz gar nicht reichen.“ Wichtig ist dem Versicherungsfachmann zudem: &bdquo;Die dürfen natürlich nicht verkratzen!“ Ein großer Teil der Modelle stammt – na klar – von Sulo. &bdquo;Aktuell sind es 81 Stück, also etwas mehr als ein Drittel der Sammlung. Alle Wege führen für mich irgendwie nach Herford“, sagt Smoljanovic und lacht. Mehr zum Thema: Mülltonne aus Leopoldshöhe verzweifelt gesucht Größte Tonne fasst 1.700 Liter Sein ältestes &bdquo;Müll-Schätzchen“ stammt vermutlich aus den späten 1930er-Jahren. &bdquo;Der ist aus verzinktem Stahl, fasst 34 Liter. Und es muss sich wohl um einen der ersten gefertigten Sulo-Mülleimer überhaupt handeln.“ Und auch der betagteste Kunststoffmüll-Eimer, den der 25-Jährige sein eigen nennt, kommt aus der Hansestadt: &bdquo;Das ist eine runde 110-Liter-Tonne. Die hat noch gar keine Räder.“ Nur das größte Exemplar mit 1.700 Litern Fassungsvermögen ist kein Sulo-Produkt. &bdquo;Die Tonne wurde in Neuruppin für Amerika gefertigt. Der Hersteller hat sie mir geschenkt.“ Für seinen Spleen ist Alexander Smoljanovic unlängst bundesweit bekannt, hat so einen regelrechten Promi-Status in der Szene erreicht. &bdquo;Alle paar Tage bekomme ich einen Anruf, und irgendwer bietet mir wieder einen Mülleimer an. Ich habe schon einiges an Geld in mein Hobby gesteckt.“ Teils fährt er quer durch die Republik, um ein heiß begehrtes Stück für seine Sammlung zu bekommen. &bdquo;Viel lasse ich mir aber auch schicken. Das kommt mich teils günstiger als eine stundenlange Autofahrt. Der Versand für eine 120-Liter-Tonne kostet beispielsweise 35 Euro.“ Mehr zum Thema: Sulo verkauft Gebäude: Was passiert mit dem Unternehmen? Mit 250 Müllbehältern auf Rekordkurs Doch so langsam lässt bei Smoljanovic das Jagdfieber nach. &bdquo;Mittlerweile habe ich in der Sache meinen inneren Frieden gefunden. Fast alle Mülleimer, die mich interessieren, besitze ich schon.“ Zwei Modelle fehlen ihm noch, dann hat er sein selbstgestecktes Ziel von 250 Tonnen erreicht. Mit der Zahl strebt er dann einen Eintrag ins bekannte Guinness-Buch der Rekorde an. &bdquo;Die sind sogar von sich aus auf mich zugekommen. Die Bewerbung läuft. Selber kommt von denen keiner zu mir raus. Ich muss Fotos von allen Mülleimern machen, die dann nach Großbritannien schicken“, sagt Smoljanovic. Die letzten Tonnen auf dem Weg zum Weltrekord sollen – natürlich – von Sulo aus Herford kommen. Der Sammler erklärt: &bdquo;Ich konnte kürzlich in Bamberg eine sehr spezielle Sulo-Biotonne mit Belüftung aufspüren. Die ist von 1987.“ Die Idee für den Mülleimer sei sehr innovativ, soll Geruchsbelästigung vermeiden und durch die intensive Belüftung das Gewicht des Bioabfalls reduzieren, fügt der 25-Jährige an. Smoljanovic recherchierte auf der Sulo-Webseite und entdeckte dort das Nachfolge-Modell der &bdquo;intelligenten Biotonne“ aus Bamberg. &bdquo;Und die muss ich einfach noch haben! Diese neuen Biotonnen haben seitliche Siebe zur Belüftung und am Boden des Behälterseinen Gitterrost. Ich habe gleich nach je einem Exemplar in den Größen 120 und 240 Liter angefragt.“ Lesen Sie auch: Herford greift durch: Darum kontrolliert die Stadt künftig die Biotonnen Sulo will Sammler unterstützen Und wie es aussieht, wird er die Tonnen auch bekommen, muss sich aber noch etwas in Geduld üben. Denn das Herforder Unternehmen unterstützt den Mülltonnen-Sammler aus Sachsen-Anhalt natürlich gern, wie Sulo-Sprecher Serdar Zengin auf NW-Nachfrage betont: &bdquo;Die Tonnen kriegt er auf jeden Fall!“ Da die speziellen Bio-Mülleimer aber noch brandneu seien, es erst wenige Musterexemplare gebe, warte man noch auf einige spezielle Bauteile für weitere Tonnen. &bdquo;Die müssen erst aus Frankreich angeliefert werden.“ Für Alexander Smoljanovic würde sich ein Kreis schließen. &bdquo;Meine Sammlung wäre dann endlich komplett. Mehr brauche ich nicht. Aber immerhin gibt es auch Leute, die noch außergewöhnlichere Gegenstände horten: zum Beispiel Seilbahngondeln oder Waschmaschinen.“ Seinen Partner dürfte es jedenfalls freuen, wenn er künftig nicht mehr so oft auf Mülltonnen-Jagd geht.

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