Falschparker blockiert Müllauto in Porta: Stinkende Biotonnen bleiben tagelang stehen

Porta Westfalica-Lerbeck. Norbert Schlepp ist sauer. Vor seinem Haus im Rosenweg in Lerbeck stehen seit vergangenem Donnerstag sechs volle, stinkende Biotonnen. Der Geruch wabert bei einem kurzen Vor-Ort-Termin des MT für ein Foto deutlich wahrnehmbar durch die Straße. Auch vor anderen Wohnhäusern stehen noch die Tonnen, die eigentlich am 2. Oktober hätten geleert werden sollen. Doch das ist nicht geschehen. Eigentlich eine Lappalie, meist werden die Müllbehälter noch am selben Tag etwas später abgeholt - oder an darauffolgenden Tagen. Doch im Rosenweg werden die Biotonnen wohl noch ein paar Tage stehen. &bdquo;Erst auf Nachfrage bei der Stadt habe ich erfahren, dass ein Falschparker Schuld daran sein soll“, schildert Schlepp im MT-Gespräch. Was ihn außerdem ärgert: &bdquo;Am Telefon wurde mir gesagt, ich soll selbst dafür sorgen, dass die Autos vernünftig geparkt werden und bei den Verantwortlichen klingeln, um das zu klären“, berichtet der Anwohner. Die Überwachung des ruhenden Verkehrs - sprich: Falschparker ausfindig zu machen - sei aus seiner Sicht aber originäre Aufgabe des städtischen Ordnungsamtes. Und schließlich zahle er die Gebühren für drei Biotonnen nicht dafür, dass die Behälter nicht geleert würden. Mülltrennung: Neue Regeln für Biomüll - Vermehrte Kontrollen Stadt will verstärkt Falschparker kontrollieren Auf Nachfrage bestätigt die Stadt, dass ein nicht ordnungsgemäß abgestelltes Fahrzeug im Rosenweg in Lerbeck die Ursache für die vollen Biotonnen war. Hinsichtlich des Telefonats mit dem Anwohner und den Hinweis an ihn, selbst tätig zu werden, rudert die Verwaltung dann aber etwas zurück: &bdquo;Das Ordnungsamt ist bereits informiert und wird den Rosenweg mit Blick auf falschparkende Autos kontrollieren“, betont Mara Borgmann aus der Pressestelle der Stadt Porta. In anderen engen Straßen in Lerbeck, vor allem rund um die Bergstraße, hatte der städtische Winterdienst bereits in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme, die Fahrspuren zu räumen, weil Autofahrer falsch parkten und damit die Wege für Räumfahrzeuge unpassierbar machten. Bürgermeisterin Anke Grotjohann (Grüne) hatte schon vor einiger Zeit angekündigt, in solchen Fällen härter durchgreifen zu wollen. Falsch geparkte Autos sind für das zuständige Entsorgungsunternehmen Prezero &bdquo;nahezu täglich ein Problem bei der Sammlung von Abfällen und Wertstoffen“, sagt Boris Ziegler, Sprecher von Prezero. Er berichtet von Autofahrern, &bdquo;die ihre Fahrzeuge rücksichtslos an ungünstigen Stellen parken“. Die Fahrer der Sammelfahrzeuge dokumentieren diese Verstöße per Foto. Lesen Sie auch: Biomüll günstig entsorgen: Bielefeld, Herford, Lippe planen Großprojekt Weißer Transporter blockiert Müllauto In der Regel fahren die Teams die betroffenen Straßen noch am selben Tag zwei bis drei weitere Male mit dem Sammelfahrzeug an, um einen neuen Versuch für die Leerung von Tonnen zu starten. &bdquo;Sollten diese dann auch erfolglos verlaufen, brechen wir das Vorhaben ab und die Behälter bleiben bis zur nächsten turnusgemäßen Sammlung ungeleert“, schildert Boris Ziegler. Dem Entsorger seien an dieser Stelle die Hände gebunden. Das sei für beide Seiten ärgerlich. Nachzuholende Touren oder Mehrfachversuche am gleichen Tag bedeuten mehr Aufwand für Prezero. Anwohner müssen dagegen schauen, wo sie mit ihrem Abfall bleiben. Den Fall von Donnerstagmorgen hat das Unternehmen ebenfalls dokumentiert. Zu sehen ist auf dem Foto, das dem MT vorliegt, ein weißer Transporter am Straßenrand, dahinter der Lkw von Prezero, der offenbar nicht durchkommt. Ein weiterer Anwohner des Rosenwegs berichtet dem MT vor Ort, dass der Transporter schon seit mehr als zwei Jahren dort parke. Bisher seien die Prezero-Fahrzeuge immer durchgekommen. &bdquo;Dieses Mal hat er offenbar zu weit vom Bordstein entfernt geparkt“, mutmaßt der Mann. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Sonderlösung hilft Portaner Anwohnern Zumindest einen Lichtblick gibt es in der Geschichte für die Rosenweg-Bewohner aber: Denn anstatt bis zur nächsten turnusgemäßen Leerung warten zu müssen, dürfen die Betroffenen ihre vollen Biotonnen bereits an diesem Donnerstag, 9. Oktober, an die Straße stellen - oder bis dahin dort lassen. Denn dann steht die Restmüll-Leerung an. Prezero wird an diesem Tag zusätzlich in diesem Straßenzug auch die Biotonnen leeren. Das sei eine besondere Absprache mit der Stadt, um das Ärgernis schnell zu beseitigen, sagt Boris Ziegler. Die Tonnen müssen am Donnerstag früh und gut sichtbar an der Straße stehen. Sofern dann kein Falschparker den Weg versperrt, dürfte das Problem damit gelöst sein.

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