Käfer-Auto Treffen in Herford: Zwischen Auto-Kult und High-Tech

Herford. &bdquo;Auch im 16. Jahr ist das VW-Käfer und VW-Veteranen-Wintertreffen im Alten Güterbahnhof das einzige seiner Art in den Wintermonaten“, sagt Veranstalter Bernd Wude. Entsprechend groß seien die Beteiligung von Ausstellern und Publikum. Längst ziehen aber nicht nur liebevoll restaurierte Oldies, sondern auch moderne High-Tech – etwa E-Antriebe – die Blicke auf sich. &bdquo;Das Treffen hier ist das erste nach Beginn der Winterpause und vor Beginn der im Mai startenden Outdoor-Saison“, sagt Wude: &bdquo;Einerseits ist es also das erste Wiedersehen nach Monaten für viele Bekannte, andererseits wird das Treffen mit Ausstellenden aus den Beneluxländern, Polen oder Finnland immer internationaler.“ Unverzichtbarer Bestandteil des Treffens ist der Teilemarkt. Angeboten werden sowohl alte Originalteile vom Blinker über Stoßstangen und Sitzen sowie Kotflügeln bis zur kompletten Bulli-Front oder fabrikneuen Originalersatzteilen. Da Originalteile immer rarer werden, sind auch Nachfertigungen, inzwischen teils aus dem 3D-Drucker, im Angebot. &bdquo;Fachsimpeln, Tauschen, An- und Verkauf – alles ist erlaubt“, sagt Wude. Und davon wird auch reichlich Gebrauch gemacht. Nicht nur für Nostalgiker interessant Das Treffen ist aber nicht nur ein Treffen für Käfer-Nostalgiker, die sich an möglichst originalgetreu restaurierten, luftgekühlten Hecktrieblern – seien es nun Käfer, Bulli oder Porsche – erfreuen, sondern längst geht es auch darum, die alten Schätze fit für die Gegenwart zu machen. Seit einigen Jahren regelmäßig dabei ist die Herforder Firma ESDI EV, die sich auf Elektroumbauten von Oldtimern verschiedener Marken spezialisiert hat und im Alten Güterbahnhof natürlich einen E-Käfer zeigt. Ziel sei es, Antriebseinheiten und Batteriepakete zu installieren und dabei den Charme der Fahrzeuge zu bewahren, also keine Teile abzutrennen, anzuschweißen oder die Karosserie zu durchbohren, sagt Geschäftsführer Alexander Lührmann. Trotzdem müsse nach dem Umbau in der Regel das H-Kennzeichen durch ein E-Kennzeichen ersetzt werden. Dafür bekommen die Besitzer ein Auto auf dem aktuellen Stand der Technik mit nostalgischen Flair. Wer auf den typischen Boxer-Sound nicht verzichten möchte, findet ein paar Meter am Stand von Orratech komplett neu aufgebaute Motoren für verschiedenste Fahrzeugtypen. Das Treffen ist natürlich ein Mekka für Menschen, die sich am Anblick von Raritäten erfreuen können. Eine Besonderheit ist der &bdquo;Colani GT“ in der geschwungenen Form, für die Designer Luigi Colani, dem das nahe Marta gerade eine Ausstellung widmet, bekannt war. Das gehört Thomas Küster. &bdquo;Die Colani-Karosserie wurde auf eine Käfer-Bodengruppe montiert“, sagt er. Noch ist das Auto nicht fahrbereit, da Teile fehlen. Da nur rund 350 Fahrzeuge gefertigt wurden, ist die Szene sehr klein, aber man kenne und helfe sich durch Tausch, so Küster. Auch an seinen &bdquo;Colani“ sei er durch Tausch gekommen. Prachtstück ist ein seltener Cabrio-Prototyp Immer gut für Freunde top-restaurierter Raritäten sind Traugott Grundmann und sein Sohn Christian, die immer wieder Prachtstücke aus ihrer Sammlung mit nach Herford bringen. In diesem Jahr haben sie sich einige Varianten des Karmann Ghia ausgesucht. &bdquo;Eine echte Seltenheit ist der Prototyp eines nie in Serie gegangenen Cabrios“, sagt Christian Grundmann. Nur 13 davon seien gebaut worden. Fünf davon gebe es wohl noch. Das Fahrzeug im Güterbahnhof wurde für die Familie Karmann produziert, als Unikat in der Farbe Caribic Blau. Noch seltener geht kaum. Ebenfalls eine Rarität ist ein VW Denzel Sportwagen vom Ende der 1950er Jahre. Der wurde erfolgreich im Motorsport eingesetzt und erreichte Fahrleistungen eines Porsche 356. Begonnen hatte Denzel die Entwicklung seiner Sportwagen mit Teilen von Schwimmwagen der Wehrmacht. Auch ein fahr- und schwimmfähiges Exemplar davon hat Grundmann mitgebracht. Es gibt also viel zu entdecken an den zwei Tagen im Alten Güterbahnhof. Weitere Oldtimer-Geschichten: 50 PS und 1,1-Liter-Motor: Ein Bünder und sein Opel Kadett aus den 1970ern Kunterbunter VW Käfer: 21-Jährige belebt Oldtimer-Szene im Kreis Herford Vom Wirtschaftswunder zum Sammlerstück: Bünder restauriert Mercedes &bdquo;Ponton“ Ford Taunus: Ein amerikanischer &bdquo;Cardinal“ vom Rhein 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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