Von Schmuck bis Schoki: Last-Minute-Geschenktipps für Weihnachten aus Herford

Herford. Der Countdown läuft: In wenigen Tagen ist Weihnachten und wie jedes Jahr stellt sich die Frage &bdquo;Was soll ich bloß verschenken?“. Die Auswahl ist riesengroß, ob in den unzähligen Online-Shops oder dem stationären Handel. Und mittendrin tummeln sich viele lokale Händler aus der Stadt Herford. Das, was sie herstellen, gibt es sonst nirgendwo anders. Ob einzigartig, skurril, schrill, oder einfach nur besonders schick: Weihnachtsgeschenke made in Herford sorgen unterm festlich geschmückten Baum garantiert für einen &bdquo;Wow“-Moment. Und das sowohl für Herforder im Exil als auch für Alteingesessene. Die &bdquo;NW“ hat sich umgehört und gibt bis zum Fest ein paar Geschenktipps aus der Region. Ringen, Ketten und Co. aus dem Edelstahldach des Marta-Museums 2005 sichert sich Annette Künsting die übrig gebliebenen Dachreste vom Bau des Marta-Museums und hat daraus eine bis heute andauernde Schmuckserie kreiert. Anhänger, Ringe, Colliers, Ohrstecker und auch Herrenschmuck fertigt sie an. &bdquo;Wir wollten zur Ausstellungseröffnung einen speziellen Beitrag leisten“, sagt Künsting, die ihr Atelier Spiegelstein an der Sophienstraße 1a betreibt. Wer möchte, kann sich seinen Schmuck auch mit Goldelementen verzieren lassen. Das Besondere: Kunden müssen lediglich die Kosten für die Arbeitszeit tragen, das Material, also der Edelstahl des Marta-Daches, ist kostenlos und wird nicht berechnet.&bdquo;Der Edelstahl ist sehr hartnäckig“, so Künsting. Ein Fehler, und sie muss von vorne anfangen, weshalb Künsting auch mal rund zwei bis drei Stunden an einem Schmuckstück sitzt. Kosten pro Anhänger, Ring und Co.: bis zu 250 Euro. Weitere Infos und Schmuckideen (etwa mit Kettenanhänger mit Motiven der Stadtgeschichte Herford) sowie eine Beratung gibt’s vor Ort im Atelier Spiegelstein oder telefonisch unter 05221 919119. Schokolade in Form des Herforder Stadtwappens Die Leckereien aus Weinrichs Bruchbude am Gänsemarkt sind weit über die Stadtgrenzen bekannt und beliebt. Für Herforder ist der exklusive Schokoladen-Verkauf zudem nahezu eine Kultstätte in der Hansestadt. Feinste Täfelchen der süßen Leckerei – wahlweise in Vollmilch, Edelbitter oder Weiß, verfeinert mit Nüssen oder schmackhaften Füllungen, sind hier zu finden. Und wer etwas verschenken möchte, was wirklich &bdquo;Herford pur“ ist, der kann hier eine ganz besondere Tafel Schokolade kaufen. Aus Edel-Vollmilch und 160 Gramm schwer: Das ist die Schokolade in Form des Herforder Stadtwappens. Alle wichtigen Elemente, vom Tor über den aufrechten schwarzen Schlüssel, bis hin zu Giebelspitze und den beiden Fahnen, sind verewigt. Erstmals sind die besonderen Schoki-Tafeln Ende 2011 im Rahmen des Weihnachtslichtes verkauft worden. Mittlerweile ist das Wappen aus der Bruchbude nicht mehr wegzudenken. &bdquo;Es ist ein sehr beliebtes Mitbringsel“, heißt es aus dem Geschäft. Wem das Herford-Wappen auf der Verpackung genügt, bekommt die klassische Weinrich-Schokolade auch in der Geschmacksrichtung Zartbitter (100 Gramm). Generell sind die Verpackungen bei Weinrichs ein echter Hingucker: Wer lieber die rohe Bruchbuden-Optik mag, greift zum Schokoladen-Bruch in der Tüte, und wer stilvoller schenken möchte, greift zum hübsch verpackten Winter-Täfelchen oder gar zur bleibenden Weinrich-Weihnachts-Dose aus Blech, gefüllt mit feinster Schokolade aus Herford. Schaurige und dunkle Herford-Geschichten Warum hieß der Retberg früher Hexenkolk? Was hat es mit dem geheimnisvollen Loch am Frühherrenhaus auf sich? Und wer war der letzte Scharfrichter Herfords? Diese und viele weiteren spannende Fragen rund um die Stadtgeschichte Herfords klärt der bekannte Stadtführer Mathias Polster in seinem Buch &bdquo;Dunkle Geschichten aus Herford“. So spannt er einen Bogen von der Hexenverfolgung über einen mittelalterlichen Kunstraub bis zum Mord am kleinen Dano, dessen trauriges Schicksal 2014 die Stadt bewegte. &bdquo;Ich habe lange überlegt, ob ich meine Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Dano aufschreiben soll“, sagte Polster 2021 bei seiner Buchvorstellung gegenüber der NW. Lesen Sie auch: Lokale Schätze zu Weihnachten: Einzigartige Geschenkideen direkt aus Löhne Der Fünfjährige war von einem Nachbarn in der &bdquo;Lindwurm“ genannten Wohnanlage an der Berliner Straße aus &bdquo;niedrigen Beweggründen“ ermordet worden, wie das Bielefelder Landgericht später urteilte. Polster kommt ohne reißerische Darstellungen des Verbrechens aus und schildert, wie er aus der Kenntnis unzugänglicher oder weitgehend vergessener Orte die Ermittler bei ihrer Arbeit unterstützen konnte. &bdquo;Wenn ich an die Ereignisse denke, bekomme ich sofort wieder ein beklemmendes Gefühl“, so Polster damals. Auch von einem Überfall auf die reiche Stadt weiß Polster zu berichten. So hatten vier Grafen 1358 mit 3.000 Soldaten vergeblich einen Kriegszug gegen Osnabrück unternommen. Sie versuchten heimlich, am Durchfluss der Aa durch die Stadtmauer zu gelangen, wurden aber entdeckt und &bdquo;Blut färbte Herfords Mauern“. Große NW-Aktion: 200 &bdquo;Paket mit Herz“-Wunschzettel übrig: Verschenken Sie Freude an Weihnachten Polster ist gebürtiger Sachse, nach der Wende zog es ihn nach Herford. Als Stadtführer bringt er Fremden und Einheimischen die Stadt bereit seit Jahren näher. Und das auf seine ganz eigene Weise. So klärte er bei einer Führung einmal über die vielen Irrtümer, Legenden und Fake-News der Stadt Herford auf. Ein anderes Mal widmete er sich ausschließlich den Straßennamen Herfords und lüftete ihre Geheimnisse. Zu kaufen gibt es das Buch im Wartberg-Shop (www.wartberg-verlag.de) unter der Rubrik Regionale Bücher/Dunkle Geschichten. Heimisches Wildfleisch auf dem Weihnachtstisch Bereits seit 1990 gibt es das etwa fünf Hektar große Wildgehege Strunk in Herford. Von Oktober bis Januar erhalten Fleisch-Freundinnen und Freunde hier Rot- und Damwildfleisch aus eigener Schlachtung. Ob als Gulasch, Rücken, Filet oder Keule – für jeden Wunsch hat die Familie die passende Fleischvariante parat. In diesem Jahr ist vieles aber schon vergriffen. Zweimal im Jahr lässt das Ehepaar Strunk einige ihrer Wild-Exemplare von einem Jäger schießen. &bdquo;Das ist einmal vor und einmal nach der Brunft“, sagt Willi Strunk bereits vor ein paar Jahre gegenüber der &bdquo;NW“. Speziell zur Weihnachtszeit sei die Nachfrage groß. Das Fleisch ist für die Kunden bereits passend zerlegt, vakuumiert und eingefroren. Aktuell seien aber nur noch Gulasch und Keulenfleisch zu bekommen. Der Rest sei so gut wie ausverkauft, so die Familie auf Nachfrage. Tipps aus der Region: Wild kaufen und Wild essen in OWL: Diese Restaurants und Läden bieten es an Erhältlich ist das Fleisch direkt vor Ort an der Schwarzenmoorstraße 179a (Öffnungszeiten: Montag bis Samstag jeweils von 9 bis 12 Uhr, sowie nachmittags von 14 bis 19 Uhr). Telefonische Anfragen sind unter Tel. 05221 81111 möglich. Doch was lässt sich aus dem Wild eigentlich alles zaubern? Unter anderem eine geschmorte Hirschkeule: Das sind die Zutaten für vier Personen Ein Kilogramm Hirschkeule, sechs Esslöffel Öl, zwei Knoblauchzehen, Salz, Pfeffer, zwei Zwiebeln, ein Bund Suppengrün, 3/8 – 1/2 Liter Johannisbeersaft, Minzblätter, 2 Messerspitzen Wildgewürz, 100 Gramm Schlagsahne, ein Esslöffel Speisestärke, ein Esslöffel Mehl und etwas Wasser. Das Rezept Das Fleisch mit den Knoblauchzehen spicken und mit dem Öl einreiben. Die Keule gut würzen, kurz kräftig anbraten und für 20 Minuten bei 200 Grad in den Ofen schieben. Die Zwiebeln und das Suppengrün würfeln, zugeben und kurz mit anbraten. Die Keule mit Johannisbeersaft ablöschen, mit Minzblättern und Wildgewürz würzen und ungefähr zwei Stunden garen. Schlagsahne, Speisestärke, Mehl und etwas Wasser miteinander verrühren und zum Binden der Soße hinzugeben. Als Beilagen eignen sich Rotkohl, Klöße und Kroketten oder auch Spätzle und Bohnensalat. Vier Tipps für nachhaltige Weihnachtsgeschenke Jedes Jahr werden Unmengen von Produkten gekauft, die bereits nach kurzer Zeit in den Müll wandern, so der Bund für Umwelt und Naturschutz im Kreis Herford. Um dieser Wegwerfmentalität entgegenzuwirken, hat der Umweltverband vier nachhaltige Geschenkideen zu Weihnachten: Selbstgemachtes: Ob Marmeladen, handgestrickte Schals oder selbst gebackene Plätzchen – individuell gestaltete Geschenke zeigen Wertschätzung und haben eine persönliche Note. Erlebnisse statt Dinge: Gemeinsame Zeit ist ein wertvolles Gut. Schenken Sie einen Theaterbesuch, einen Gutschein für eine Wanderung oder einen Workshop. Upcycling-Produkte: Aus alten Materialien hergestellte Gegenstände wie Schmuck oder Taschen sind kreativ und ressourcenschonend. Nachhaltige Marken: Produkte aus regionaler Herstellung, fair gehandeltem Handel oder umweltfreundlicher Produktion sind eine bewusste Wahl.

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