Baubeginn in Herford: Pöppelmannwall-Sanierung für 2025 geplant

Herford. Der historische Wall umschließt fast den gesamten Stadtkern von Herford. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Teilstücke saniert. Das will die Stadt nun mit der Sanierung des Pöppelmannwalls fortsetzen, zunächst von der Ahmser Straße bis zur Wiesestraße, anschließend mit dem Abschnitt zwischen Wiesestraße und Bergertor. Zwei mögliche Ausbauvarianten hatte die Stadt jetzt den Verkehrspolitikern zur Entscheidung vorgelegt. Die eine sah vor, Radfahrern und Fußgängern jeweils eigene Verkehrswege auf dem Wall zuzuweisen, die beide Nutzergruppen also voneinander trennt. Auf dem Abschnitt gibt es schon jetzt zwei parallel verlaufende Wege, einen zwei Meter breiten mittig der 50 bis 60 Jahre alten Kugelahornallee und einen drei Meter breiten entlang der angrenzenden privaten Grundstücke. Ausbau wie auf anderen Wallabschnitten Die Politiker entschieden sich jedoch mehrheitlich für eine Ausführung, die dem bisherigen Wallausbau auf anderen Abschnitten entspricht. Demnach sollen sowohl Fußgänger als auch Radfahrer die gesamte Fläche gemeinsam nutzen können. Zuvor hatte sich auch schon der Beirat für Stadtbildpflege für diese Variante ausgesprochen und auch die Mitglieder der jüngsten Bau- und Umweltausschusses schlossen sich der Mischform einstimmig an. Ein Argument: Es würde sowieso zu einer Mischung von Radfahrern und Fußgängern kommen. Zudem sollen die Menschen nicht mit wechselnden Wegeführungen auf den verschiedenen Wallabschnitten verwirrt werden. Diese sogenannte Mischfläche soll einheitliches Granitpflaster erhalten. Außerdem sind bei schönem Wetter und an Wochenenden auf dem Abschnitt zwischen Ahmser und Wiesestraße, der nun als erstes ausgebaut werden soll, sehr viele Menschen unterwegs, teilweise auch in Gruppen. Die geringe Fußwegbreite, die wegen der Allee möglich wäre, würde da oft nicht ausreichen, Spaziergänger müssten also auf den Radweg ausweichen. Hans-Henning Warnecke (UfH) hatte vor der Entscheidung auf die ausführliche Diskussion im Bau- und Umweltausschuss verwiesen, der sich mehrheitlich für eine Mischfläche ausgesprochen hatte. Dem Mehrheitsvotum widersprach jedoch Harald Korten (Linke): Ihm zufolge ist eine Mischfläche an der Stelle für Fußgänger zu gefährlich. Zunehmend würden Bürgerinnen und Bürger aufs Rad umsteigen, und es seien auch immer mehr E-Scooter auf den Straßen unterwegs. Die Verbindung ist in einem schlechten Zustand Der Wallabschnitt ist insgesamt in einem schlechten Zustand: Er hat viele Unebenheiten und gebrochene Gehwegplatten. Baumwurzeln haben das Pflaster angehoben, was zu Stolperkanten geführt hat. Zudem ist die Beleuchtung ineffizient, wie die Verwaltung in ihrer Vorlage erklärt. Der Abschnitt bietet damit besonders viel Verbesserungspotenzial. Viel genutzt ist er auch deshalb, weil er fuß- und radfahrerfreundlich neben der anliegenden Wohnbebauung auch den gut besuchten Spielplatz am Bergertor erschließt, den Radwanderweg und das Naherholungsgebiet Richtung Bad Salzuflen sowie das Mathilden-Hospital. Die derzeitigen Wegbreiten sollen zum Schutz der Bäume, insbesondere zum Schutz der Wurzeln, erhalten bleiben. Prägend sind westlich der Eingangsbereich und die Unterführung der Ahmser Straße. Nah am Bauwerk stehen dort ein Schnurbaum und eine mächtige Trauerweide. Auf der östlichen Seite der Unterführung treffen sich die beiden Wege kurz vor dem Übergang Wiesestraße, der auch eine Fußgängerampel hat, zu einem Platz, auf der eineWinterlinde steht. Das Stromverteiler-Häuschen soll verschwinden Das Gebäude zur Stromverteilung, das vor rund 25 Jahren dort mittig in der Sichtachse und der Allee platziert wurde, soll verschwinden, so die Verwaltung. Eine Verlegung und Verkleinerung sei bereits mit dem Versorger abgestimmt. Der jetzt beschlossene Vorentwurf dient nun als Grundlage für die Ausführungsplanung. Die Mittel sind dafür im Haushalt 2024 vorgesehen. Zudem hat die Verwaltung Städtebaufördermittel beantragt. Baubeginn ist im zweiten oder dritten Quartal des Jahres 2025.

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