Herford greift durch: Darum kontrolliert die Stadt künftig die Biotonnen

Herford. Gemüseschalen, Kaffeesatz und Laub, verwelkte Blumen, Kleintierstreu und Unkraut: All dies darf und sollte im Biomüll entsorgt werden. Doch wiederholt landet in den Tonnen Abfall, der auf keinen Fall dort hineingehört. Plastik etwa. Das kostet und trägt nicht zur Mülltrennung bei. Daraus zieht die Stadt Herford nun Konsequenzen. Stichprobenartig sollen die Biomülltonnen künftig kontrolliert werden - und zwar alle 14 Tage. Der Bau- und Umweltausschuss hat die entsprechende Änderung in der Satzung über die Abfallentsorgung mit einer Gegenstimme mehrheitlich beschlossen, der Rat muss am Freitag, 13. Dezember, noch zustimmen. Sollten die Biotonnen auf drei aufeinander folgenden Entleerungsterminen mit anderen Abfällen befüllt sein, wird die Biotonne eingezogen und durch eine teurere Restmülltonne ersetzt. Das trifft übrigens nicht nur auf Biotonnen zu, auch für Papiergefäße soll künftig diese Regel gelten. Denn auch hier landen statt Pappe und Papier häufig Restmüll oder verschmutztes Papier drin. &bdquo;Bei einzelnen Häusern gibt es keinen Lerneffekt“, sagt der Beigeordnete Peter Maria Böhm im jüngsten Umweltausschuss. Kosten steigen, wenn zu viel Fremdmüll in der Biotonne landet Und das führe zu höheren Kosten. Generell funktioniere das Prozedere vereinfacht dargestellt wie folgt: Die SWK, die für die Abfall- und Wertstoffentsorgung in Herford zuständig ist, leert die Biotonne aus, die gesamte Fuhre landet dann bei einem Entsorger in einer großen Mulde. Wird hier festgestellt, dass zu viel Fremdanteil im Biomüll ist, muss die komplette Fuhre dem Restmüll zugeführt werden. Lesen Sie auch: Verdreckte Sammelstellen: So viel wilder Müll landet in Herford Das ist mit erheblichen Mehrkosten verbunden, heißt es in der Vorlage dazu. Bei einer Ablehnung des mit Fremdstoffen belasteten Bioabfalls entstehen Zwischenlagerungskosten, Transportkosten zur Verbrennungsanlage sowie Verbrennungskosten. Unter anderem hat die Müllverbrennungsanlage Bielefeld mitgeteilt, dass für 2025 die Preise um mehr als zehn Prozent steigen werden. Haushalte sollen unfangreich informiert werden Um die Fremdstoffe in Bioabfall möglichst gering zu halten, gilt es die Bürgerinnen und Bürger umfassend aufzuklären und zu motivieren. Der Kreis Herford ist mit allen Kommunen im Kreisgebiet der Kampagne &bdquo;wirfürbio“ beigetreten. Mit Flyern und Infomaterial in unterschiedlichen Sprachen sollen die Haushalte informiert werden. Auch auf der Homepage der SWK ist umfangreich erklärt, welcher Abfall in welche Tonne gehört. Böhm: &bdquo;Das Ziel ist den Bürger zu erziehen, das er richtig trennt.“ Lesen Sie auch: Das kann auf dem Herforder Wertstoffhof entsorgt werden So wird die Biotonne richtig befüllt Der Bioabfall darf in loser Form, in Küchenkrepp, Servietten, Papiertaschentücher und Papier eingewickelt oder in Papierbeutel in die Tonne. Nicht kompostierbare Abfälle hineinzuwerfen, ist untersagt. Auch kompostierbare Kunststoffbeutel dürfen nicht verwendet werden, da diese für die hochwertige Verwertung nicht geeignet sind. Das gehört in die Biotonne In die Biotonne dürfen zum Beispiel Gemüse- und Obstreste, Kaffeesatz und Kaffeefilter, Kartoffeln-, Eier- und Nussschalen, Blumen, Blumenerde, Brot- und Kuchenreste sowie Kleintierstreu. Baum Strauch und Heckenschnitt, Laub, Nadeln, Unkraut sowie Wurzeln und Wurzelballen, Holzrinde, Fallobst und Moos darf ebenso hinein. Speisereste nur ohne Knochen und Gräten, die gehören in den Restmüll. Ebenso wie verschmutztes Papier, das nicht in die Papiertonne darf. Neue Gebühren 2025 Ein durchschnittlicher Haushalt zahlt 2025 Gebühren in Höhe von 102 Euro für einen 120 Liter Restabfallbehälter bei vierwöchentlicher Leerung und 60 Euro für den 60 Liter Bioabfallbehälter bei 14-täglicher Leerung. In diesem Jahr haben die Gebühren für die gleichen Behälter mit identischem Leerungsintervall 87,60 Euro (Restmüll) und 51,60 Euro (Bio) betragen.

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