Für 14 Millionen Euro: Diese Großbauprojekte verändern die Herforder Innenstadt

Herford. Städte waren schon immer im Wandel. Doch derzeit scheint es, als bleibe in der Herforder Innenstadt kaum ein Stein mehr auf dem anderen. Es wird gebaut, geplant und neue Visionen entwickelt. Im exklusiven Gespräch mit der Neuen Westfälischen äußert sich Bürgermeister Tim Kähler zum Stand der Dinge am Janup, dem Rathausplatz, dem Alten Markt oder dem Archäologischen Fenster. Zunächst einmal ist das Stadtoberhaupt bestrebt, den Menschen mögliche Sorgen vor den planerischen und baulichen Veränderungen zu nehmen. &bdquo;Jeder, der schon mal sein Haus renoviert hat, weiß: Am Anfang müffelt es. Am Ende ist man aber froh, wenn es gemacht ist“, sagt Kähler. Denn es gehe darum, die Hansestadt so zu entwickeln, dass sich die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt erhöhe, was wiederum für gut geführten Einzelhandel und Gastronomie wichtig sei. Es gehe darum, &bdquo;die Menschen vors Schaufenster zu holen“. Kähler ergänzt: &bdquo;Herford kann man gut über Plätze entwickeln.“ Davon habe die Stadt Herford eine ganze Menge, keinesfalls nur im Zentrum. Deshalb spielen bei den aktuell auf der Agenda stehenden stadtplanerischen Projekten Plätze auch eine besonders wichtige Rolle. Die Stichworte: Rathausplatz und Archäologisches Fenster am Münster &bdquo;Wir wollen den Rathausplatz mit dem benachbarten Archäologischen Fenster zu einem Schmuckstück entwickeln“, betont Kähler. Die Investitionen in dieses Projekt seien langfristig angelegt und. sprächen die Zielgruppen Wirtschaft, Marketing und Tourismus an. &bdquo;Es wird sich langfristig auszahlen.“ Baubeginn soll nach den Sommerferien kommenden Jahres sein. Der Rathausplatz soll nach den Umbaumaßnahmen fit für Veranstaltungen und Gastronomie sein, der Wochenmarkt dort weiterhin stattfinden. Kosten für die Stadt: rund eine Million Euro, der Rest kommt vom Land NRW. Das Archäologische Fenster sei &bdquo;eine einmalige Chance, die Geschichte in einer sehr attraktiven Form darzustellen“. Deshalb sei es auch richtig, in den &bdquo;sauren Apfel“ der jüngst zu verzeichnenden Kostensteigerungen beim Innenausbau von rund 640.000 Euro zu beißen, wofür der Bürgermeister jüngst die Bürgerschaft um Mithilfe gebeten hatte. &bdquo;Das ist kein persönliches Delta des Bürgermeisters“, betont Kähler. &bdquo;Stadtplanung bedeutet mittel- und langfristige Planung.“ Das Archäologische Fenster am Münster müsse für mindestens 40 bis 50 Jahre etwas hergeben. Hierfür seien die in Rede stehenden Mittel gut angelegt, so der Bürgermeister. Neuordnung der Buslinien am Alten Markt Städte seien immer Orte gewesen, in denen Menschen gelebt und gearbeitet haben. Auf den Plätzen hätten über die Jahrhunderte zumeist der Handel und traditionsreiche Feste einen Platz gehabt. Diese Rolle wieder zum Leben zu erwecken, sei auch das Ziel auf dem Neuen und Alten Markt. &bdquo;Entscheidend ist auf dem Platz“, bemüht der Bürgermeister an dieser Stelle ein Bild aus der Fußballsprache. Die Stadt solle insgesamt &bdquo;schöner und ansehnlicher“ werden. Das Hochpflaster, das auf dem Alten Markt geplant sei, erhöhe den Aufenthaltswert dort beträchtlich, ist Kähler überzeugt. Immerhin ist es dann ein Platz ohne Bordsteine. Lesen Sie auch: Mehr Linien, längere Fahrtzeit: So stellt Herford den Busverkehr neu auf Zudem soll auch die Neuordnung der Buslinien einen Beitrag dazu leisten, dass die Menschen sich wieder länger auf dem Alten Markt aufhielten und ihn zu einer Art Wohnzimmer machten. Bei der Neuordnung der Buslinien gehe es im Übrigen nicht darum, die Busse vom Alten Markt zu verdrängen. Aber: &bdquo;Es ist nicht schön, auf einem Marktplatz zu sitzen, wo nur die Busse brummen.“ Deshalb sollen diese künftig dort nur noch kurz halten. Der ZOB soll ab Sommer 2025 zu einer Art Drehscheibe mit Anschluss zum Bahnhof werden. .responsive23-luFADE7azmHTm5lb-map-buslinie-h1-klinikum-amselweg { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-luFADE7azmHTm5lb-map-buslinie-h1-klinikum-amselweg { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-luFADE7azmHTm5lb-map-buslinie-h1-klinikum-amselweg { padding-top: 142.86%; } } Mehr Wohnraum und Gewerbe am Janup in Herford Mehr Wohnen und kleines Gewerbe in der City möglich zu machen, das gehört zu den wichtigen Zielen des Stadtentwicklungsprojekts am Janup. &bdquo;Das ist die Zukunft der Stadt Herford“, ordnet Kähler gerade diesem Projekt durchaus eine Vorbildfunktion zu. Der entsprechende Wettbewerb für Fachbüros ging jüngst, wie berichtet, mit der Entscheidung der Jury zu Ende, zwei Entwürfe mit einem gleichberechtigten zweiten Platz auszuzeichnen. Von diesen wird letztlich einer der beiden realisiert. &bdquo;Wir werden hier Parkplätze benötigen“, unterstreicht Kähler. Diese werden aber mittelfristig eher in Tiefgaragen zu finden sein. Beim Thema Mobilität setzt der Bürgermeister generell auf Dialog. &bdquo;Wer eine bunte Stadt will, sollte beim Verkehr nicht schwarz-weiß diskutieren.“ Das bedeute: Individuelle Mobilität werde auch in Herford weiter gebraucht. Aber: &bdquo;Dies muss möglichst CO2-neutral erfolgen.“ Man müsse zur Erreichung dieses Ziels technologieoffen und kompromissbereit planen. &bdquo;Herford ist eine Stadt, die den suburbanen Raum mit versorgt. Viele fahren individuell hierhin.“ Deshalb dürfe man Autofahrer nicht verschrecken, so Kähler. Lesen Sie auch: Tauziehen um den Herforder Janup: Wettbewerb bringt zwei Sieger-Entwürfe hervor Herford am Wasser Auch das Projekt Werre-Wehr am Berger Tor bleibt im Fokus der Stadt. Hier ist eine neue Uferanlage mit Stufen, die zur Werre führen, Teil des Konzepts. Auch für Wassersportler soll es Verbesserungen geben. Kähler hält es für sinnvoll, das Projekt &bdquo;Welle für Surfer“ weiterzuverfolgen. Die Kosten hierfür dürften allerdings auch hier nicht von Pappe sein. Der Bürgermeister rechnet mit einem siebenstelligen Betrag. Mehr Infos: Ist eine Surf-Welle auf der Werre überhaupt möglich? Dieser steht für die benachbarten Werregärten mit einer Summe von rund 3,2 Millionen Euro des Bundes bereits zur Verfügung. Damit soll das Gelände zu einem nachhaltigen Wohnraum mit Naherholungsflächen mit Angeboten für Gesundheit und Sport entwickelt werden. &bdquo;Das alles sind Projekte von Generationen für Generationen“, ist der Bürgermeister überzeugt. Knapp 14,5 Millionen Euro fließen in den kommenden Jahren nach Angaben der Stadt in große Projekte der Umgestaltung. Rund zehn Millionen davon finanziert das Land, den Rest die Hansestadt.

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