Landwirte protestieren mit mehr als 40 Traktoren vorm Marta Herford gegen ICE-Trasse

Herford. Während die Deutsche Bahn die Pläne zum Neubau der ICE-Trasse im Museum Marta vorstellt, protestiert der Landwirtschaftliche Kreisverband mit rund 150 Menschen gegen das umstrittene Milliardenprojekt. Weit mehr als 40 Traktoren sperren die Goebenstraße am frühen Donnerstagabend, 14. November, vor dem Museum. Landwirte aus dem Kreis Herford, Vertreter der Politik, Bürgerinnen und Bürger sowie Initiativen und Interessengruppen sind gekommen, um lautstark gegen den Neubau der ICE-Trasse Hannover-Bielefeld zu demonstrieren. Unisono wird gefordert, was auf dem Schild von Ingrid Heinrichsmeyer steht: &bdquo;Ausbau statt Neubau“. Die Demonstrantin lebt in Vlotho und befürchtet, dass ihre Stadt aufgrund des Neubauprojektes zu einer kompletten Baustelle werden wird. &bdquo;Wahrscheinlich für Jahrzehnte. Und da ist es egal, welche der Trassenvarianten umgesetzt wird“, sagt Heinrichsmeyer, die schon jetzt berichtet, dass Grundstücke in der Region an Wert verlieren. Lesen Sie auch: Bahn stellt zwölf Varianten für Bahntrasse vor Planer der Bahn sind &bdquo;blutlose Vampire“ Vlothos Bürgermeister Rocco Wilken findet noch deutlichere Worte. Er ist sauer. Sauer auf die Planer der Bahn, die er als &bdquo;blutlose Vampire“ bezeichnet, sauer auf das Verkehrsministerium in Berlin, das sich &bdquo;total verhoben hat“. Wilken findet, dass der Deutschlandtakt (in 31 Minuten zwischen Bielefeld und Hannover), auf dem das Projekt Neubautrasse beruht, für die hiesige Region rein gar nichts bringt. &bdquo;Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass der Irrsinn Trassenneubau nicht durch unsere Landschaft führt.“ Das befürwortet auch der Landwirtschaftliche Kreisverband Herford-Bielefeld. Dessen Vorsitzender Hermann Dedert macht sich Sorgen um &bdquo;unsere schöne Kulturlandschaft“. Er sagt aber auch: &bdquo;Wir brauchen eine Verbesserung der Bahnstruktur, aber wir haben dafür andere und bessere Möglichkeiten.“ Die Landwirte sprechen sich für einen Ausbau der Bestandsstrecke aus. Das gleiche Ziel verfolgt die Interessengruppe Widuland. Bei einem Neubau könnten Landwirte Höfe verlieren Über die so genannten Planungsparameter werde eigentlich nicht mehr diskutiert, heißt es hingegen von der Deutschen Bahn. Dazu zähle das Ziel, dass die Fahrzeit zwischen Hannover und Bielefeld vom Gesetzgeber auf 31 Minuten festgeschrieben worden sei. &bdquo;Die Aufgabenstellung kommt vom Bund“, sagt Marvin Jekel. Er ist technischer Leiter des Projekts Hannover-Bielefeld und scheut sich nicht, bei der Demonstration am Donnerstagabend vor dem Marta zu erscheinen und den Worten der Redner zuzuhören. Gleichzeitig läuft im Marta eine Veranstaltung der Deutschen Bahn, die die Pläne zum Neubau der ICE-Trasse vorstellt. Entwürfe von zwölf verschiedenen Trassenvarianten, die aus ihrer Expertensicht realisiert werden könnten, zeigen die Planer der Öffentlichkeit. Jekel ergreift das Wort während des Protestes nicht, obwohl ihm wohl bei einigen Aussagen ein erklärender Kommentar auf der Zunge liegen mag. Dafür nimmt er von Hermann Dedert eine Resolution der Landwirte entgegen, die an die Planer der Deutschen Bahn gerichtet ist. Lesen Sie auch: Lichterfahrt der Herforder Landwirte findet 2024 nicht statt Ackerfläche würde bei Neubau verloren gehen Die Resolution umfasst mehrere Punkte: Die Kulturlandschaft würde zerstört, erhaltenswerte Naturräume hätten keine Chance, weiter zu bestehen. Die Klimaschutzziele würden im Bauprozess deutlich negativ beeinflusst. Auch gehe viel Ackerfläche verloren, auf der heute noch regionale und qualitativ hochwertige Lebensmittel erzeugt werden können. &bdquo;Bei einem Neubau werden Landwirte Höfe verlieren“, weiß Dedert, der aber auch einen positiven Aspekt an den seit Jahren laufenden Protesten finden kann. &bdquo;Wir stehen als Region zusammen.“ Doch diese Region werde zu sehr betroffen: &bdquo;Die Angst unserer Berufskollegen ist zu spüren“, sagt der Vorsitzende. Auch Landrat Jürgen Müller ergreift das Wort und versichert, dass nicht nur er selbst, sondern auch der Bundestagsabgeordnete Stefan Schwartze auf der Seite der Protestierenden stehe. Er kritisiert, dass die heimische Politik die Planungen der Bahn nur zur Kenntnis nehmen dürfe: &bdquo;Aber mit uns reden wollen sie nicht.“ Straße für Demonstration gesperrt Werner Seeger spricht stellvertretend für die Stadt Herford und ist selbst Landwirt. Auch er richtet Worte an Marvin Jekel: &bdquo;Ich weiß, dass Sie nur das ausführende Organ sind, aber nehmen Sie unsere Sorgen mit nach Berlin.“ Joachim Ebmeyer, Kreisvorsitzender der CDU und Kandidat für die Bundestagswahl, setzt ebenfalls auf eine Förderung des Bestands: &bdquo;Es ist wichtig, Geld in die Bahn zu investieren, der Bestand muss ausgebaut werden, wir brauchen mehr Kapazität.“ Seit 16.30 und bis 20 Uhr hat die Polizei die innerstädtische Achse zwischen dem Kreisverkehr Schillerstraße und der Hansastraße gesperrt. Vom Füllenbruch ist der Demozug der Traktoren um 16.15 Uhr gestartet, über die Füllenbruchstraße, die Kiebitzstraße, Hochstraße, Engerstraße, Bahnhofstraße in Richtung Kreisverkehr Schillerstraße/Sophienstraße. Am Kreisverkehr stellt sich der Traktor-Tross zur Abschlusskundgebung gegen 17 Uhr auf. &bdquo;Wir begleiten den Zug durch die Stadt“, sagt Polizeisprecher Uwe Maser. .responsive23-BAbYawc31Ev4yJ2W-map-demoroute-traktoren-ladwirte-ice { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-BAbYawc31Ev4yJ2W-map-demoroute-traktoren-ladwirte-ice { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-BAbYawc31Ev4yJ2W-map-demoroute-traktoren-ladwirte-ice { padding-top: 142.86%; } }

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