Elterntaxis nur auf Platz drei: So kommen Kinder in Herford zur Schule

Herford. Welches Verkehrsmittel nutzen die Schülerinnen und Schüler am häufigsten, um zum Unterricht und wieder nach Hause zu fahren? Wie sind sie mit dem Angebot des Schülerverkehrs zufrieden und was sollte sich ändern? Dies wollte die Stadtverkehr Herford wissen und gab eine Umfrage unter Eltern in Auftrag, deren Ergebnisse nun vorliegen. Die Erkenntnisse sind durchaus vielfältig und wurden jüngst im Verkehrsausschuss der Stadt vorgestellt. Demnach zeigt die Umfrage, &bdquo;dass das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel mit 31 Prozent der Bus ist“, wie es in dem Bericht heißt, der vom Büro SEP-Beratung (Trier) vorgelegt wurde. Dieses hat die Umfrage technisch betreut und ausgewertet. Auf Platz zwei der beliebtesten Verkehrsmittel der Schülerinnen und Schüler landete das Fahrrad mit 25 Prozent der Nennungen, dicht gefolgt vom Elterntaxi mit 24 Prozent. 17 Prozent der Schülerinnen und Schüler legen demnach den Schulweg zu Fuß zurück. Was ist der Grund dafür, dass so viele Schülerinnen und Schüler aufs Elterntaxi setzen? &bdquo;Der Hauptgrund dafür ist die Kombination mit dem Arbeitsweg der Eltern“, heißt es dazu in der Untersuchung. Das Deutschlandticket wird von den ÖPNV-nutzenden Schülern am meisten genutzt &bdquo;Mit 29 Prozent liegen die Anteile der Radfahrenden in den Stufen 6, 7 und 8 am höchsten. Der Anteil der Fußgänger steigt in der Q1 auf 21 Prozent“, berichtet SEP. Der Bus-Anteil verlaufe sehr stabil über die Jahrgangsstufen, wobei eine Verzerrung des Ergebnisses nicht auszuschließen sei, weil die Busfahrenden an der Umfrage mit einer höheren Wahrscheinlichkeit teilgenommen haben könnten. Lesen Sie auch: Durchfahrtsverbot zu Schulzeiten entpuppt sich in Herford als zahnloser Tiger Das Deutschlandticket wird von den ÖPNV-nutzenden Schülern am meisten genutzt, &bdquo;da dies auch durch den Schulträger für die anspruchsberechtigten Schülerinnen und Schüler zur Verfügung gestellt wird“, heißt es im Bericht. Dies ist von großer Bedeutung, denn immerhin sind laut der Erhebung knapp 64 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen anspruchsberechtigt. Das heißt, es besteht für sie ein Recht auf Übernahme der Kosten für die Schülerbeförderung durch den Schulträger. Die Kinder und Jugendlichen nutzen dem Bericht zufolge den ÖPNV vor allem in der Stadt Herford (360 Nennungen) und im Kreis Herford (157). 41 Antworten entfielen auf die Region OWL, 11 auf Deutschland. Busse werden demnach überwiegend für die Schulfahrten genutzt; diese Antwort gaben knapp 94 Prozent der Befragten. Abfahrtzeiten und Schulzeiten stimmen nicht immer überein Wie viel Geld sind Eltern bereit für die ÖPNV-Beförderung ihrer Kinder zu zahlen, wenn diese keinen Anspruch auf eine Kostenübernahme haben? Die Antworten auf diese Frage ist ebenfalls sehr interessant. Die Mehrzahl, nämlich 39,1 Prozent, nannten hier den Betrag von 9 Euro, weitere 32 Prozent 19 Euro. Nur knapp 21 Prozent würden 29 Euro für ein solches Busticket im Monat ausgeben. Aus dem Verkehrsausschuss kam in der Sitzung hierzu die Forderung, es müsse zumindest ein vergünstigtes Ticket für alle Schüler geben. Lesen Sie auch: Straße vor Herforder Grundschule gesperrt: Eltern bringen Kinder trotzdem mit dem Auto Dieser Wunsch bildet auch die Äußerung der Eltern in dem Teil der Befragung ab, in dem freie Äußerungen möglich waren. Dort wurde der Wunsch nach einem einheitlichen Ticket für alle mit 92 Nennungen am häufigsten geäußert. &bdquo;Mehrfach wurde zudem darauf hingewiesen, dass die Freizeit-Nutzung der Schülertickets durch die Anspruchsberechtigten gegenüber denjenigen, die nicht anspruchsberechtigt sind, ungerecht sei. Durch das Ticket für alle könne diese Ungleichbehandlung aufgehoben werden“, so der Bericht von SEP. Dass die Abfahrtzeiten der Schulbusse mit den Schulzeiten nicht übereinstimmen, wurde ebenfalls recht häufig kritisiert. Kritik gab es auch am Umstiegspunkt Alter Markt, &bdquo;da die Ankunfts- und Abfahrtszeiten dort offenbar regelmäßig dazu führen, dass ein Anschlussbus verpasst wird“. Positiv erwähnt wurde die Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer an der Mindener Straße. Lesen Sie auch: Verkehrs-Chaos vor Herforder Grundschule: Polizei und Ordnungsamt greifen ein Nur knapp 30 Prozent beteiligten sich an der Umfrage Die Online-Umfrage wurde unter den 4.348 Herforder Schülerinnen und Schülern gemacht, 1.223 hiervon nahmen teil, was einer Quote von knapp 30 Prozent entspricht, wie es in dem Bericht heißt. Adressiert waren die Fragebögen an die jeweiligen Erziehungsberechtigten. Einbezogen waren Schüler im Alter von 11 bis 18 Jahren an den weiterführenden Schulen der Stadt (Jahrgangsstufe 5 bis Q1). Stirnrunzeln gab es im Verkehrsausschuss über die Tatsache, dass der Rücklauf zu der Umfrage bei lediglich 30 Prozent liegt. Gleichwohl nehmen die Lokalpolitiker die Ergebnisse sehr ernst. &bdquo;Wie gehen wir mit dem Fragenkatalog weiter um?“, wollte Michael Wollgramm (FDP) wissen. Die Antworten dürften nun auf einen weiteren Fachausschuss zukommen. Am Mittwoch, 13. November, ab 17 Uhr befasst sich der Schulausschuss mit dem Thema.

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