Das ist der neue Chef der Kreiskliniken Herford-Bünde

Kreis Herford. Thomas Breidenbach wird der neue Vorstand der Kreiskliniken Herford-Bünde. Der 56-jährige Diplom-Kaufmann wird Nachfolger von Vorstandssprecher Peter Hutmacher, der nach der Verwaltungsratssitzung im September vergangenen Jahres angekündigt hatte, seinen Vertrag nicht verlängern zu wollen. Breidenbach kommt zum 1. Januar 2025. Er will seinen laufenden Vertrag bis zum Ende erfüllen. Breidenbach ist derzeit Allein-Geschäftsführer des St.-Georg-Klinikums in Eisenach, eines Medizinischen Versorgungszentrums und einer Servicegesellschaft. Das Klinikum im Westen Thüringens hat 14 chefärztlich geleitete Kliniken und betreibt als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit teilweise überregionalem Versorgungsauftrag 500 Betten. &bdquo;Im Klinikum und unseren Tochtergesellschaften, das Medizinische Versorgungszentrum Eisenach und die St. Georg Servicegesellschaft, sind mehr als 1.300 Menschen für das Wohl unserer Patientinnen und Patienten tätig“, so die Selbstdarstellung der Klinik. &bdquo;Somit gehören wir zu den größten Arbeitgebern und Ausbildern in der Region.“ Eine Entscheidung für den Kreis Herford Der im niedersächsischen Hildesheim geborene Breidenbach nahm im September 2017 seine Arbeit in Eisenach auf und verlässt die Klinik nun auf eigenen Wunsch. Er glaube, dass ein Geschäftsführer in seiner Position rund zehn Jahre positive Impulse geben könne, sagte er. Nun sei er zwar erst sieben Jahre in Eisenach, mit 56 Jahren könne er aber noch gut machen, mit 60 Jahren werde das dann schwierig, so Breidenbach im Kreishaus im Beisein von Landrat Jürgen Müller. Seine Bewerbung, die vom Verwaltungsrat der Kreiskliniken Herford einstimmig angenommen wurde, sieht er vor diesem Hintergrund auch ein wenig als Bewerbung der Kreiskliniken bei ihm. Denn er habe die Wahl gehabt, sich für oder gegen die Kreiskliniken zu entscheiden. Nun habe er noch elf Jahre Berufsleben vor sich, sagte er. &bdquo;Und ich bin gekommen, um zu bleiben.“ Zusammen mit seiner Frau Hilke habe er sich die beiden Standorte der Kreiskliniken inkognito schon einmal angesehen und die Krankenhaus-Atmosphäre geschnuppert. Im Lukas-Krankenhaus seien zu dem Zeitpunkt Waffeln gebacken worden. Mit dem Duft in der Nase habe seine Frau gesagt: &bdquo;Hier bleiben wir.“ Aus professioneller Sicht bewertet es Breidenbach so: &bdquo;Bünde ist schön familiär, Herford hat die große Medizin.“ Er trete in große Fußstapfen, sagt der neue Klinik-Chef Über die Vorstände der Kreiskliniken Herford-Bünde sagt Breidenbach: &bdquo;Maren Thäter und Peter Hutmacher machen einen wirklich guten Job. Ich bin mir bewusst, dass ich hier in große Fußstapfen trete.“ Insbesondere der Zusammenschluss des Lukas-Krankenhauses und des Klinikums seien eine der wichtigsten Entscheidungen der vergangenen Jahre gewesen. Sie hätten den Standort gesichert. Vor seiner Zeit in Eisenach war Breidenbach acht Jahre als Geschäftsführer des St. Josef-Stifts in Delmenhorst tätig und dort von 2015 bis 2017 federführend an der Zusammenführung zweier Krankenhäuser beteiligt. Die niedersächsische Stadt verließ er im August 2017 ebenfalls auf eigenen Wunsch. Seine Laufbahn begann Breidenbach mit der Ausbildung zum Krankenpfleger, setzte sie in Leitungsfunktionen in diesem Bereich in den Folgejahren fort, unter anderem am Zentralkrankenhaus Bremen. Berufsbegleitend studierte er ab 2002 Pflege- und Gesundheitsmanagement. In Eisenach klappt die Zusammenarbeit mit der Politik Seinen ersten &bdquo;Krawatten-Job“ habe er am Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg als Assistent des Vorstands übernommen. Dort erhielt er dann auch Prokura. Breidenbach räumt ein, dass nicht alles nur gut war in seiner Laufbahn: In Eisenach war sein Krankenhaus das zweite in Deutschland mit einem Corona-Patienten. Eine schwierige Situation. Für seine Verdienste in der Pandemie habe ihm der Stadtrat später die Ehrenmedaille der Stadt Eisenach verliehen. Im vergangenen Jahr hat Breidenbach zudem 62 Millionen Euro öffentliche Mittel für den Neubau des Eingangsgebäudes des Krankenhauses eingeworben. Die Zusammenarbeit mit der Politik in Eisenach klappe: Vertreter der Klinik-Gesellschafter sind dort ein CDU-Landrat und eine Oberbürgermeisterin der Linken. In Delmenhorst ist in seiner Zeit das St.-Josef-Krankenhaus lichterloh abgebrannt. Im Nachgang habe es wirtschaftliche Verwerfungen und eine Sanierung im Schutzschirmverfahren gegeben. Das entspricht in etwa einer Insolvenz in Eigenverantwortung. Sportlich auf dem Boden, im Wasser und in der Luft Privat ist Breidenbach mit der Frau verheiratet, die er bereits in seiner Pflegerausbildung kennenlernte. Er ist Vater eines 27-jährigen Sohnes und einer 25-jährigen Tochter. In seiner Freizeit schippert er gerne mit seinem Motorboot auf der Mecklenburgischen Seenplatte. Zudem ist er passionierter Läufer. Am Samstag, 25. Mai, hat er eigentlich den Rennsteig-Marathon laufen wollen. Das musste er aber wegen mangelnden Trainings absagen. Zudem war er in jüngeren Jahren Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft der Fallschirmspringer. Im Umgang setzt Breidenbach auf Vertrauen, Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit. Authentisches und nachvollziehbares Handeln seien für ihn unerlässlich. Zentral zur Unternehmenskultur gehört für ihn, dass für die Beschäftigten das Interesse des Vorstands an ihren Belangen spürbar ist. Mit dem zweiten Vorstand, der noch gefunden werden muss, will er transparent zusammenarbeiten. Breidenbach bringe hervorragenden Leistungsnachweisen in vielerlei Hinsicht mit, so Müller, etwa in der Beschaffung von Fördergeldern. Zudem sei er ein ausgewiesener Experte in der Krankenhausversorgung und im ambulanten Bereich. Und die Ambulantisierung werde in den nächsten Jahren noch deutlich zunehmen.

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