Platz in der Herforder Innenstadt soll mehr Grün bekommen

Herford. Auf dem Augustinerplatz steht ein einziger Baum. Ansonsten blicken Passanten und Kunden der ansässigen Geschäfte auf kahle Fassaden, realtiv neues Pflaster und Leerstände. Vor allem Gastronomie fehlt. Deren Gäste würden jedoch sowieso auf ein nahezu steriles Ambiente blicken, wenn sie draußen Sitzgelegenheiten bekämen. Der Platz ist tot, das stellt niemand in Frage. Doch daran soll sich etwas ändern. Vertreter der Stadt - Bürgermeister, Wirtschaftsförderung, City-Management -, der Innenstadtverein, der Eigentümer des Wohn- und Geschäftshauses, dessen Betreiber und der Architekt haben kürzlich zusammengesessen. Sie kamen zu dem Schluss, dass etwas passieren sollte. Angedacht ist, den Platz zu begrünen. Der Vorschlag hat nach NW-Informationen kein Veto hervorgerufen. Auf dem Platz selbst lässt sich nichts pflanzen Der Platz selbst gehört der Stadt und lässt sich nicht begrünen: Unter dem Pflaster befinden sich so viele Versorgungsleitungen und -rohre, dass es nur eine einzige Stelle gab, an der überhaupt ein Baum gepflanzt werden konnte. Außerdem gibt es nach NW-Informationen einen Vertrag mit C&A, nachdem nichts den Kunden-Blick auf das Geschäft verstellen darf. Pflanzkübel wollten sie nicht, sagt Mathias Polster, der seit Ende vergangenen Jahres dem Innenstadtverein vorsteht und kürzlich ein Lichternetz und grüne Fassaden als eine Möglichkeit für den Platz erwähnte. Zumal auch noch gar nicht klar sei, ob die Blumenkübel, die 2022 in der Stadt standen, dieses Jahr wieder alle bepflanzt werden. "Das Geld ist nicht so üppig da." Auch ein Hochbeet komme eher nicht in Frage. "Damit wären wir ja wieder nah an Kübeln dran", sagt Polster. Sedum - das sind niedrig wachsende, sehr artenreiche Dickblatt-Gewächse, die vor allem für die Begrünung von Vordächern, Bushaltestellen- und Fahrradständer-Dächern genutzt werden - wollten sie ebenfalls eher nicht. Im Raum steht eine Begrünung der Fassaden Offenbar soll es um eine Fassadenbegrünung gehen - und beim nächsten Termin der Gruppe Ende Februar um die Frage, ob und wo an der Fassade etwas angebracht werden oder vom Dach herunterwachsen darf. Er sei grundsätzlich nicht gegen eine Fassadenbegrünung, sagt Matthias Bieber, der Objektmanager der Turi Gewerbeimmobilien GmbH, der Eigentümerin des Altstadt-Centers. Zugleich schränkt er ein, dass er gucken müsse, wie das umgesetzt werden könne, ohne die Sichtbarkeit der Geschäfte zu beeinträchtigen und wer die Kosten für die Wartung und Pflege übernehme. Auch an die Feuerwehrzufahrt müssten sie denken. Biebers erste Reaktion: "Wenn die Stadt meint, auf dem Platz etwas machen zu wollen, soll sie das tun." Dann kündigt er aber auch an: "Wir sind bereit, uns mit Zeit und Geld einzubringen." Es sei in seinem Eigeninteresse, dass sich der Augustinerplatz belebe, räumt er ein. Und verweist fürs nächste Jahr auf die Eröffnung eines Medical-Centers in dem Wohn- und Geschäftshaus, vielleicht komme das auch schon Ende diesen Jahres. Festlegen will er sich da aber nicht - wegen der Lieferengpässe beim Material und der gestiegenen Baukosten. Das Medical-Center könnte nun 2024 kommen Vor eineinhalb Jahren hatten der Objektmanager Bieber und Architekt Bernd-Claas Gesterkamp die Idee eines Gesundheitszentrum mit fünf Therapeuten, Orthopäden oder anderen Ärzten auf der Fläche des früheren Fitness-Studios und einer Einkaufs-Passage im Erdgeschoss des Gebäudes bekannt gemacht. 4,5 Millionen Euro wolle die Turi investieren, hieß es damals. Die Umbauarbeiten sollten demnach eigentlich 2022 abgeschlossen sein.

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