Süßes aus luftiger Höhe: Herforder Innenstadthonig vom Altstadt-Center-Dach

Herford. Es ist ein windiger Tag auf dem Dach des Altstadt-Centers am Augustinerplatz, mitten in der Herforder City. Man kann sich in diesem Augenblick als Laie kaum vorstellen, dass von diesem Platz aus Tausende fleißige Bienen ausrücken, um Nektar einzusammeln, aus dem später leckerer Honig entsteht. Doch genauso ist es. Und das Beste: Ab sofort sind die ersten Gläser des Herforder Innenstadthonigs auch käuflich zu erwerben. Acht Bienenstöcke haben Imker des Imkervereins Herford auf dem Dach des Altstadt-Centers aufgestellt. Dort brummt und summt es auf den Waben, die von den Bienen in sorgfältiger Arbeit geformt werden. Bis zu 20.000 Tiere gibt es pro Volk, erläutert der Vorsitzende Rainer Rockstroh. Sein Kollege Udo Rolfsmeier legt Wert auf die Feststellung, dass die neuen Völker inmitten der Stadt für die Bevölkerung keinerlei Gefahr darstellen. Die Bienen fliegen verschiedene Blumensorten und Obstbäume im ganzen Stadtgebiet an, wo sie den benötigten Nektar einsammeln. Die Honigproduktion sei in der Stadt oftmals sogar ergiebiger als auf dem Land, weiß Imker Matthias Buchholz, der den ersten Innenstadthonig geschleudert und in Gläser abgefüllt hat. &bdquo;Wir ernten zu Hause bei uns im Keller“, so Buchholz. Von Waben bis Honig: Imkerkursus in Spenge-Enger startet Herforder Innenstadthonig ist ab sofort zu kaufen Er selbst hat viel Erfahrung mit der Imkerei, hat rund 100 Völker im Kreisgebiet, bis nach Rödinghausen. Zehn Kilogramm Herforder Innenstadthonig können die Bienenvölker künftig pro Jahr produzieren, schätzen die Experten. In etwa das Doppelte könnte es noch werden. Wenn nach der Lindenblüte im Sommer die zweite Ernte dieses Jahres verarbeitet werden kann, beginne das Winterhalbjahr der Bienen, erläutern die drei Herforder Imker. Man könne an dieser Stelle nicht unendlich viele Bienenvölker aufstellen, sagt Buchholz. Denn sonst würde es unter den Völkern um den Nektar Streit geben. Für 5,50 Euro ist ein Glas des Herforder Innenstadthonigs mit 250 Gramm Inhalt zu bekommen, berichtet Mathias Polster, Chef des Innenstadtvereins. Davon geht jeweils ein Euro an das DRK, das mit dem Geld Familien unterstützt, die sich ein solches Produkt nicht leisten können. Auch interessant: Spenge hat jetzt einen Selbstbedienungsschrank mit Honig Der Honig, es sollen 300 bis 400 Gläser pro Jahr produziert werden, ist bei der Tourist-Info sowie zahlreichen Mitgliedsbetrieben des Innenstadtvereins zu kaufen. Dazu zählt unter anderem das Intercity Hotel, das Hotel Pfennigskrug, das Teefachgeschäft Ewert im Marktkauf oder die Buchhandlung Otto. Der Imkerverein Herford hat aktuell rund 50 Mitglieder und sieht das Projekt in Kooperation mit dem Innenstadtverein als perfekte Möglichkeit, die Menschen in Herford über die Wichtigkeit der Bienen und Insekten für die Artenvielfalt und Biodiversität zu informieren. Schulklassen sollen Herforder Bienenstöcke besuchen Jeder, der einen privaten Garten besitze, könne etwas dafür tun, dass es für Bienen und Insekten eine bessere Lebensgrundlage gebe. &bdquo;Kirschlorbeer raus, andere Pflanzen rein“, rät Rockstroh. Staudengewächse wie der Mönchspfeffer böten eine gute Lebensgrundlage. Auch Storchschnabel als Bodendecker sei ein guter Tipp. So geht’s: Altes Trafo-Häuschen wird zum Refugium für bedrohte Arten &bdquo;Wir werden mit Schulklassen regelmäßig hier hochgehen“, sagt Mathias Polster. &bdquo;Ich darf hier auch hoch mit Stadtführungen.“ Der Zugang sei auch für Menschen mit Einschränkungen möglich, die Führungen müssten aber stets angemeldet werden, da man sich auf und in einem Privathaus befinde. Die TURI Holding GmbH, der das Altstadt-Center gehöre, kooperiere bei dem Projekt voll und ganz, wofür sich sowohl der Innenstadtverein als auch die Imker sehr bedanken.

Meistgelesen