Auch Energiekrise war Auslöser Herforder Restaurant Mythos schließt - und öffnet doch bald neu

Herford. Nach 15 Jahren schließt das Restaurant Mythos an der Mindener Straße 132 zum Jahresende seine Pforten. Die Betreiber starten im Frühjahr 2023 mit einem neuen Konzept im Herzen der Herforder Innenstadt und haben sich für einen erfolgreichen Neustart viel vorgenommen. &bdquo;Weniger ist manchmal mehr“, sagt Anna Karavou (51). Sie betreibt zusammen mit ihrem Mann Georgios Gagas (54) seit 2007 das griechische Restaurant Mythos an der Mindener Straße. Die beiden sind seit 32 Jahren in der Gastronomie, haben sich in der Werrestadt mit ihrem Restaurant einen Namen gemacht und können sich über mangelnde Nachfrage nicht beschweren. Dennoch haben sie sich jetzt dazu entschlossen, nach 15 Jahren ihr Restaurant zu schließen. Und das gleich aus mehreren Gründen. &bdquo;Die Energiekrise ist einer der Gründe, warum wir hier schließen werden“, berichtet Georgios Gagas. &bdquo;Die steigenden Kosten stehen in keinem Verhältnis mehr zum Ertrag, denn wir wollen die erhöhten Preise nicht auf unsere Kunden umlegen“. Anna Karavou pflichtet ihrem Mann bei, und bedauert die Entwicklung sehr. Das Schlimmste sei eigentlich, dass nach der Corona-Krise jetzt weitere Faktoren hinzukämen, die schlichtweg nicht kalkulierbar seien. Erhöhte Energiekosten, gestiegene Lebensmittelpreise, eine hohe Inflation: das alles führe letztlich dazu, dass die Kunden in der Zukunft wohl weniger oft essen gehen würden. Lesen Sie mehr zu dem Restaurant aus dem NW-Archiv: Das Herforder Restaurant "Mythos" kämpft gegen hartnäckige Gerüchte Doch auch das Mietverhältnis hatte es zuletzt in sich. Da der Mietvertrag sowieso Ende Februar des kommenden Jahres ausgelaufen wäre haben die beiden Betreiber das Gespräch mit dem Vermieter gesucht, der ihnen laut ihrer Aussage wie aus dem Nichts mitteilte, dass der Vertrag sowieso nicht verlängert worden wäre, da dort Wohnungen entstehen sollten. Insofern fühlen sich Karavou und Gagas umso mehr bestätigt, sich räumlich zu verändern. &bdquo;Wir haben schon länger mit dem Gedanken gespielt, uns zu verkleinern“, verrät Karavou. Beide sind Gastronomen mit Herz und Seele, können sich ein Leben außerhalb der Gastronomie kaum vorstellen. Energiekrise fordert ein Handeln Nicht zuletzt, da sie froh über das Feedback ihrer Gäste sind, die seit Jahren auch in den sozialen Netzwerken nicht mit Lob geizen. Im Laufe der Jahre habe sich eine große Stammkundschaft etabliert, auf die die beiden Macher des Mythos stolz sind. &bdquo;Wir sind so etwas wie eine große Familie geworden“, findet Georgios Gagas. Auf der Suche nach der passenden Immobilie für einen Neustart erfuhren sie, dass das Restaurant Casa 36 im Herzen der Herforder Innenstadt in der Brüderstraße bald schließen wird. Betreiber Salvatore Schillaci hat unlängst beschlossen, sein Restaurant aufzugeben und zurück in seine italienische Heimat zu ziehen (die NW berichtete). Mit rund 25 Plätzen drinnen und draußen hat das Restaurant genau die richtige Größe für Karavou und Gagas, die schon genau wissen, wie ihr neues Konzept an neuer Adresse aussehen soll. Eine kleinere Karte, täglich oder wöchentlich wechselnd. Und erneut mit ganz viel Liebe gekocht – auf griechische Art eben. Die Öffnungszeiten sind derzeit noch Gegenstand vieler Überlegungen. Angedacht ist für den Anfang, täglich zwischen 10 und 20 Uhr zu öffnen. Sonntags ist Ruhetag. &bdquo;Das wird sich alles noch finden, wir richten uns da auch ein Stück weit nach unseren Stammgästen“, verspricht Anna Karavou. Immerhin befinden sich über dem Restaurant zwei Wohnungen, die die beiden ebenfalls gemietet haben. Eine der beiden Wohnungen ist für ihre Tochter vorgesehen, die andere bewohnen sie zukünftig selbst. Anfang bis Mitte März soll es dann losgehen. Zuvor wird noch renoviert. Den Namen des neuen Restaurants möchten Anna Karavou und Georgios Gagas noch nicht verraten. Nur soviel: der Name seiner Ehefrau wird dabei sein, lächelt Gagas.

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